1

Ort und Zeit der Berufung: 1,1–3
1 Es geschah im dreißigsten Jahr, am fünften Tag des vierten Monats, als ich unter den Verschleppten am Fluss Kebar lebte, da öffnete sich der Himmel und ich hatte eine Vision Gottes.
2 Am fünften Tag des Monats - es war im fünften Jahr nach der Verschleppung des Königs Jojachin -
3 erging das Wort des HERRN an Ezechiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer, am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des HERRN über ihn.
Schau der göttlichen Herrlichkeit: 1,4–28a
4 Ich schaute und siehe: Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke und ein unaufhörlich aufflammendes Feuer, umgeben von einem hellen Schein. Und aus seiner Mitte, mitten aus dem Feuer, da strahlte es wie glänzendes Metall.
Ez 10 Offb 4
5 Aus seiner Mitte erschien eine Gestalt von vier lebenden Wesen. Und dies war ihr Aussehen: Sie hatten eine Menschengestalt.
Ez 10,8-22 Ex 25,18+ Offb 4,6-8
6 Vier Gesichter waren an jedem und vier Flügel hatte ein jedes von ihnen.
7 Ihre Beine waren gerade und ihre Füße wie die Hufe eines Jungstiers; sie glänzten wie blinkende Bronze.
8 Und Menschenhände hatten sie unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten. Auch ihre Gesichter und ihre Flügel waren an ihren vier Seiten.
9 Ihre Flügel berührten einander. Sie brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen: Jedes ging in die Richtung, in die eines seiner Gesichter wies.
Jes 6,2
10 Die Gestalt ihrer Gesichter aber war: ein Menschengesicht, ein Löwengesicht bei allen vier nach rechts, ein Stiergesicht bei allen vier nach links und ein Adlergesicht bei allen vier.
11 Ihre Flügel waren von oben darüber ausgespannt. Mit zwei Flügeln berührten sie einander und mit zwei bedeckten sie ihren Leib.
12 Jedes lebende Wesen ging in Richtung eines seiner Gesichter. Sie gingen, wohin der Geist sie trieb. Sie brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen.
13 Was die Gestalt der lebenden Wesen angeht: Ihr Aussehen war wie glühende Feuerkohlen. Was sich inmitten der lebenden Wesen bewegte, hatte das Aussehen von Fackeln. Das Feuer gab einen hellen Schein und vom Feuer ging ein Blitzen aus.
Ex 19,18
14 Die lebenden Wesen liefen hin und her, es sah aus wie ein Blitzstrahl.
Ps 104,4
15 Ich schaute auf die lebenden Wesen und siehe: Neben den lebenden Wesen mit ihren vier Gesichtern war je ein Rad auf dem Boden.
Ez 10,9-13
16 Die Räder sahen aus, als seien sie aus Chrysolith gemacht. Alle vier Räder hatten die gleiche Gestalt. Sie waren so gemacht, dass es aussah, als laufe ein Rad mitten im andern.
17 Sie konnten nach allen vier Seiten laufen und brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen.
18 Und ihre Felgen waren hoch und Furcht erregend; ihre Felgen waren voller Augen, ringsum bei allen vier Rädern.
Sach 4,10 Offb 4,8
19 Gingen die lebenden Wesen, dann liefen die Räder an ihrer Seite mit. Hoben sich die lebenden Wesen vom Boden, dann hoben sich auch die Räder.
20 Sie liefen, wohin der Geist sie trieb. Die Räder hoben sich zugleich mit ihnen; denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
21 Gingen jene, dann liefen auch diese; blieben jene stehen, dann standen auch diese still. Hoben sich jene vom Boden, dann hoben sich die Räder zugleich mit ihnen; denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
Ez 10,16
22 Und die Gestalt über den Häuptern der lebenden Wesen war wie ein Gewölbe, gleich dem Furcht erregenden Eiskristall, ausgebreitet oben über ihren Häuptern.
Ez 10,1
23 Unter dem Gewölbe waren ihre Flügel gerade ausgestreckt, einer zum andern hin. Mit zwei Flügeln bedeckte jedes seinen Leib.
Offb 4,6 Ex 24,10
24 Ich hörte das Rauschen ihrer Flügel; es war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen; es war ein tosendes Rauschen gleich dem Lärm eines Heerlagers. Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen.
Ez 10,5 Gen 17,1+
25 Und es war ein Rauschen oberhalb des Gewölbes, über ihren Häuptern. Wenn sie standen, ließen sie ihre Flügel herabhängen.
26 Und oberhalb des Gewölbes über ihren Häuptern war, dem Aussehen von Lapislazuli gleich, die Gestalt eines Thrones. Und über der Gestalt des Thrones war von oben her eine Gestalt, die das Aussehen eines Menschen hatte.
Offb 4,2-3
27 Und ich schaute: Es war wie glänzendes Metall, es hatte das Aussehen eines Feuerkranzes ringsum, es war oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah. Unterhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, schaute ich etwas, was das Aussehen von Feuer hatte, und ein heller Schein war ringsum.
Ez 8,2
28 Wie das Aussehen des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war das Aussehen des strahlenden Glanzes ringsum. Das war das Aussehen der Gestalt der Herrlichkeit des HERRN. Und ich schaute und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
Gen 9,13-15 Ez 8,4 Ex 24,16+ Offb 1,17 Dan 8,17

2

$Sendung Ezechiels: 1,28b–31,5 Da hörte ich die Stimme eines Redenden.
1 Er sagte zu mir: Menschensohn, stell dich auf deine Füße; ich will mit dir reden.
Dan 10,11
2 Da kam Geist in mich, als er zu mir redete, und er stellte mich auf meine Füße. Und ich hörte den, der mit mir redete.
Ez 3,24
3 Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu abtrünnigen Völkern, die von mir abtrünnig wurden. Sie und ihre Väter sind von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag.
Dtn 9,7.24
4 Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr.
5 Sie aber: Mögen sie hören oder es lassen - denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit -, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.
Ez 12,2 Ez 33,33
6 Du aber, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, vor ihren Worten fürchte dich nicht! Wenn dich auch Disteln und Dornen umgeben und du auf Skorpionen sitzt, vor ihren Worten fürchte dich nicht und vor ihrem Blick erschrick nicht; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit!
Jer 1,8.17
7 Du sollst ihnen meine Worte sagen, mögen sie hören oder es lassen, denn sie sind widerspenstig.
8 Du aber, Menschensohn, höre, was ich zu dir sage. Sei nicht widerspenstig wie das Haus der Widerspenstigkeit! Öffne deinen Mund und iss, was ich dir gebe!
9 Und ich schaute und siehe: Eine Hand war ausgestreckt zu mir; und siehe, in ihr war eine Buchrolle.
Offb 5,1 Offb 10,2
10 Er rollte sie vor mir auf. Sie war innen und außen beschrieben und auf ihr waren Klagen, Seufzer und Weherufe geschrieben.

3

DROHSPRÜCHE GEGEN JUDA UND JERUSALEM: 4,1–24,27
1 Er sagte zu mir: Menschensohn, iss, was du vor dir hast! Iss diese Rolle! Dann geh, rede zum Haus Israel!
Offb 10,8-11
2 Ich öffnete meinen Mund und er ließ mich jene Rolle essen.
3 Er sagte zu mir: Menschensohn, gib deinem Bauch zu essen, fülle dein Inneres mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Ich aß sie und sie wurde in meinem Mund süß wie Honig.
4 Er sagte zu mir: Menschensohn, mach dich auf, geh zum Haus Israel und sprich mit meinen Worten zu ihnen!
5 Nicht zu einem Volk mit fremder Sprache und unverständlicher Rede wirst du gesandt, sondern zum Haus Israel,
Jer 7,27 Jes 28,9-13 Jes 33,19
6 auch nicht zu vielen Völkern mit fremder Sprache und unverständlicher Rede, deren Worte du nicht verstehst. Würde ich dich zu ihnen senden, sie würden auf dich hören.
7 Doch das Haus Israel will nicht auf dich hören, es fehlt ihnen der Wille, auf mich zu hören; denn jeder vom Haus Israel hat eine harte Stirn und ein trotziges Herz.
Jona 3 Mt 12,38-42 Mt 11,21-24
8 Siehe, hiermit mache ich dein Gesicht ebenso hart wie ihr Gesicht und deine Stirn ebenso hart wie ihre Stirn.
Jes 50,7
9 Wie Diamant, härter als Kieselstein, mache ich deine Stirn. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Blick; denn ein Haus der Widerspenstigkeit sind sie!
10 Er sagte zu mir: Menschensohn, nimm alle meine Worte, die ich dir sage, mit deinem Herzen auf und höre mit deinen Ohren!
11 Mach dich auf, geh zu den Verschleppten, zu den Söhnen deines Volkes, sprich zu ihnen und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr - mögen sie hören oder es lassen.
12 Da hob der Geist mich empor und ich hörte hinter mir Lärm, ein gewaltiges Dröhnen, als sich die Herrlichkeit des HERRN von ihrem Ort erhob:
1Kön 18,12+ Lk 2,13-14
13 das Geräusch von den Flügeln der lebenden Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen, ein Lärm, gewaltiges Dröhnen.
14 Und als der Geist mich emporgehoben und weggenommen hatte, ging ich dahin, bitter in der Zornglut meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer auf mir.
15 So kam ich zu den Verschleppten von Tel-Abib, dorthin, wo sie wohnten, sie wohnten nämlich am Fluss Kebar. Und ich saß dort sieben Tage lang verstört mitten unter ihnen.
Ezechiel als Wächter Israels: 3,16–21
16 Es geschah aber am Ende der sieben Tage, da erging das Wort des HERRN an mich:
17 Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben. Wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, musst du sie vor mir warnen.
Ez 33,1-9 Jes 21,6.8.11
18 Wenn ich zu einem Schuldigen sage: Du musst sterben! und wenn du ihn nicht warnst und nicht redest, um den Schuldigen von seinem schuldhaften Weg abzubringen, damit er am Leben bleibt, dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben; sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.
19 Du aber, wenn du einen Schuldigen warnst und er sich nicht abwendet von seiner Schuld und seinem schuldhaften Weg, dann wird dieser seiner Sünde wegen sterben; du aber hast dein Leben gerettet.
20 Und wenn ein Gerechter sein rechtschaffenes Leben aufgibt und Unrecht tut und ich ihn zu Fall bringe, so wird dieser sterben. Weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er seiner Sünde wegen sterben und an seine gerechten Taten, die er getan hat, wird man nicht mehr denken. Sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.
Ez 18,24 Ez 33,12-13 2Petr 2,21
21 Du aber, wenn du einen Gerechten davor warnst zu sündigen und dieser sündigt nicht, dann wird er am Leben bleiben, weil er gewarnt wurde, du aber hast dein Leben gerettet.
Ezechiels Verstummen: 3,22–27
22 Da kam die Hand des HERRN über mich. Er sagte zu mir: Steh auf, geh hinaus in die Ebene! Dort will ich mit dir reden.
23 Ich stand auf und ging in die Ebene hinaus. Und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar geschaut hatte, und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
Ez 1,28
24 Und es kam der Geist in mich und er stellte mich auf meine Füße. Er redete mit mir und sagte zu mir: Geh, schließ dich in dein Haus ein!
Ez 2,2
25 Und du, Menschensohn, siehe, sie werden dir Fesseln anlegen und dich mit ihnen binden, sodass du nicht mehr hinausgehen kannst unter sie.
26 Deine Zunge lasse ich dir am Gaumen kleben. Du wirst verstummen und nicht mehr ihr Mahner sein können; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.
27 Wenn ich aber mit dir rede, öffne ich deinen Mund und du wirst zu ihnen sagen: So spricht GOTT, der Herr. Wer hören will, der höre, wer es lassen will, der lasse es; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.
Ez 24,27 Ez 29,21 Ez 33,22

4

Erste symbolische Handlung: Belagerung der Stadt: 4,1–3
1 Du, Menschensohn, nimm dir einen Lehmziegel, leg ihn vor dich hin und ritze eine Stadt darauf ein: Jerusalem!
Jer 18,1+
2 Verhänge eine Belagerung gegen sie: Bau gegen sie einen Belagerungswall; schütte gegen sie einen Damm auf; leg gegen sie ein Truppenlager an und stell gegen sie ringsum Sturmböcke auf!
3 Du, nimm eine Eisenplatte und stell sie als eiserne Mauer zwischen dich und die Stadt! Richte dein Gesicht auf sie: So ist sie unter Belagerung und du belagerst sie. Ein Zeichen ist dies für das Haus Israel.
Zweite symbolische Handlung: Bindung Ezechiels: 4,4–8
4 Du, leg dich auf deine linke Seite und leg die Schuld des Hauses Israel darauf! Die Zahl der Tage, die du darauf liegst, trägst du ihre Schuld.
5 Ich aber, ich setze für dich hiermit die Jahre ihrer Schuld in einer Zahl von Tagen fest: dreihundertneunzig Tage. So sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen.
6 Wenn du diese beendet hast, leg dich auf die andere, deine rechte Seite, und trag vierzig Tage lang die Schuld des Hauses Juda, einen Tag für jedes Jahr: Einen Tag für jedes Jahr setze ich für dich fest.
7 Dann sollst du dein Gesicht und deinen entblößten Arm auf die Belagerung Jerusalems richten und du sollst gegen es weissagen.
8 Siehe, ich lege dir Stricke an, sodass du dich nicht von einer Seite auf die andere drehen kannst, so lange, bis du die Tage deiner Belagerung beendet hast.
Ez 3,25
Dritte symbolische Handlung: Hunger in der Stadt: 4,9–17
9 Du, nimm dir Weizen, Gerste und Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel; gib sie zusammen in ein einziges Gefäß und mach dir Brot daraus! Die Zahl der Tage, die du auf deiner Seite liegst, dreihundertneunzig Tage lang, sollst du davon essen.
10 Und dein Essen, das du isst, soll genau abgewogen sein, zwanzig Schekel am Tag; davon sollst du von Zeit zu Zeit essen.
11 Auch das Wasser, das du trinkst, soll genau abgemessen sein: ein sechstel Hin; davon sollst du von Zeit zu Zeit trinken.
12 Als Gerstenfladen sollst du es essen; auf Menschenkot sollst du es vor ihren Augen backen.
13 Und der HERR sprach: Ebenso werden die Israeliten ihr Brot unrein essen unter den Völkern, wohin ich sie verstoße.
14 Ich aber sagte: Ach, Herr und GOTT, siehe, ich bin nicht in Unreinheit. Seit meiner Jugend habe ich noch nie von einem verendeten oder zerrissenen Tier gegessen. Niemals ist verdorbenes Fleisch in meinen Mund gekommen.
Apg 10,14 Ex 22,30 Lev 17,15 Dtn 14,3-21
15 Da sagte er zu mir: Siehe, ich erlaube dir, dein Brot auf Rindermist statt auf Menschenkot zu machen.
16 Dann sagte er zu mir: Menschensohn, siehe, ich zerbreche den Brotstab in Jerusalem. Sie werden ihr Brot wiegen und es mit Sorgen essen; das Wasser werden sie genau abmessen und mit Schaudern trinken;
Lev 26,26 Ps 105,16 Ez 12,18-19
17 damit sie Mangel haben an Brot und an Wasser und sich entsetzen, einer wie der andere, und dahinsiechen in ihrer Schuld.
Lev 26,39

5

Vierte symbolische Handlung: Eroberung und Verwüstung der Stadt: 5,1–4
1 Du, Menschensohn, nimm ein scharfes Schwert, als Schermesser nimm es her und führe es über dein Haupt und deinen Bart! Dann nimm eine Waage und teile die Haare!
2 Ein Drittel verbrenne mitten in der Stadt, wenn die Tage der Belagerung zu Ende sind! Ein Drittel nimm und zerhau es mit dem Schwert rings um die Stadt! Ein Drittel streu in den Wind! Ich will hinter ihnen das Schwert zücken.
Ez 21
3 Dann nimm einen kleinen Teil davon und binde sie in einen Zipfel deines Mantels!
4 Aber auch von diesen nimm noch, wirf sie mitten ins Feuer und verbrenn sie im Feuer! Von dort wird Feuer ausgehen auf das ganze Haus Israel.
Deutung der symbolischen Handlungen: 5,5–17
5 So spricht GOTT, der Herr: Das ist Jerusalem. Ich habe es mitten unter die Völker und die Länder ringsum gesetzt.
Ez 38,12
6 Aber es war widerspenstig gegen meine Rechtsentscheide, frevelhaft, mehr als die Völker, und gegen meine Satzungen, mehr als die Länder ringsum; denn meine Rechtsentscheide haben sie verachtet und in meinen Satzungen sind sie nicht gegangen.
7 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr noch aufsässiger gewesen seid als die Völker rings um euch, weil ihr nicht in meinen Satzungen gegangen seid und meine Rechtsentscheide nicht befolgt habt, ja, weil ihr nicht einmal nach den Bräuchen der Völker rings um euch gehandelt habt,
8 darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen dich vor, ja ich. Vor den Augen der Völker werde ich mitten in dir Gericht halten.
9 Und ich werde an dir tun, was ich nie getan habe und auch nie wieder tun werde, wegen all deiner Gräueltaten.
Jer 1,16
10 Darum werden Väter mitten in dir ihre Kinder essen und Kinder werden ihre Väter essen. Ich werde in dir Gericht halten und deinen Rest werde ich ganz und gar in alle Winde zerstreuen.
Dtn 28,53+ Lev 26,33
11 Darum, so wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn -, weil du mein Heiligtum mit all deinen Götzen und mit all deinen Gräueltaten unrein gemacht hast, will ich dich kahlscheren. Mein Auge wird kein Mitleid zeigen und ich - ja ich - werde keine Schonung üben.
Ez 9,10 Ez 24,14 Ez 7,4 Ez 8,18
12 Ein Drittel von dir wird an der Pest sterben und am Hunger in deiner Mitte zugrunde gehen. Ein Drittel wird rings um dich her durch das Schwert fallen. Ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen und ich werde hinter ihnen das Schwert zücken.
13 So vollendet sich mein Zorn und ich stille meinen Grimm an ihnen und ich komme zur Ruhe. Wenn ich meinen Zorn an ihnen vollendet habe, dann erkennen sie, dass ich, der HERR, in meinem Eifer gesprochen habe.
14 Ich mache dich zum Trümmerhaufen und zum Gespött bei den Nationen rings um dich her, vor den Augen eines jeden, der vorübergeht.
15 So wirst du zum Gespött und zum Hohn, zur Warnung und zum Schreckbild für die Nationen rings um dich her, wenn ich in dir Gericht halte mit Zorn und Grimm und mit grimmiger Züchtigung. Ich, der HERR, habe gesprochen.
Lev 26,32
16 Wenn ich die bösen Pfeile des Hungers abschicke, die Verderben bringen, schicke ich sie ab, um euch zu verderben. Um euren Hunger zu vergrößern, zerbreche ich euch den Brotstab.
Ez 4,16
17 Ich schicke Hungersnot und wilde Tiere gegen euch, damit sie dir deine Kinder rauben. Und Pest und Blut werden durch dich hindurchziehen. Ich bringe das Schwert über dich. Ich, der HERR, habe gesprochen.

6

Verwüstung der Berge Israels: 6,1–14
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Menschensohn, richte dein Gesicht auf die Berge Israels; sprich als Prophet zu ihnen
3 und sag: Ihr Berge Israels, hört das Wort GOTTES, des Herrn! So spricht GOTT, der Herr, zu den Bergen und Hügeln, zu den Schluchten und Tälern: Siehe, ich selbst werde das Schwert über euch bringen und eure Kulthöhen zerstören.
4 Eure Opferaltäre werden verwüstet und eure Räuchertische zerbrochen. Eure Erschlagenen lasse ich hinstürzen vor euren Götzen.
Lev 26,30-31
5 Die Leichen der Israeliten lege ich ihren Götzen zu Füßen. Eure Gebeine verstreue ich rings um eure Altäre.
Jer 8,1-2
6 Überall, wo ihr wohnt, werden die Städte verwüstet und die Kulthöhen veröden, damit eure Altäre verwüstet und öde, eure Götzen zerbrochen und verschwunden, eure Räuchertische zerschlagen und eure Machwerke vertilgt sind.
Mih 1,7 Jes 2,18 Jer 10,14-15
7 Mitten unter euch fallen die Erschlagenen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
8 Und doch lasse ich einen Rest von euch übrig, die dem Schwert entkommen werden zu den Völkern, wenn ihr in die Länder zerstreut seid.
Jes 4,3+
9 Die von euch, die entkommen sind, werden bei den Völkern, wohin sie weggeführt wurden, an mich denken; denn ich habe ihr treuloses Herz zerbrochen, das von mir gewichen ist, und ihre Augen, die treulos nach den Götzen schielten. Dann werden sie vor sich selbst Abscheu empfinden wegen des Bösen, das sie begangen haben durch alle ihre Gräuel,
Lev 26,40-41 Dtn 30,1-2 Ez 16 Ez 23
10 und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe nicht umsonst gedroht, dieses Unheil über sie zu bringen.
11 So spricht GOTT, der Herr: Klatsche mit deiner Hand, stampf mit dem Fuß und schreie: Wehe! wegen all der bösen Gräueltaten des Hauses Israel, das durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest fallen wird.
Ez 25,6
12 Wer in der Ferne ist, wird durch die Pest sterben; wer nahe ist, wird durch das Schwert fallen. Wer übrig und verschont geblieben ist, wird durch den Hunger sterben. So vollende ich meinen Zorn an ihnen.
13 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin: Wenn die Erschlagenen mitten unter ihren Götzen liegen, rings um ihre Altäre, auf jedem hohen Hügel, auf allen Bergeshöhen, unter jedem üppigen Baum und jeder schattigen Eiche, an der Stätte, wo sie all ihren Götzen den beruhigenden Duft ihrer Opfer spendeten.
Dtn 12,2+ Ex 29,18+
14 Ich strecke meine Hand gegen sie aus und mache das Land zur Wüste und zur Öde, von der Steppe bis nach Ribla, überall, wo sie wohnen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
2Kön 23,33 2Kön 25,6

7

Der Tag des Herrn und das kommende Ende: 7,1–27
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Am 5,18+
2 Du, Menschensohn: So spricht GOTT, der Herr, zum Ackerboden Israels: Ende! Es kommt das Ende über die vier Ecken der Erde.
3 Jetzt ist das Ende über dir; ich lasse meinen Grimm gegen dich los, ich spreche dir das Urteil, das deinem Wandel entspricht, und bringe über dich alle deine Gräueltaten.
Ez 7,8-9
4 Mein Auge zeigt kein Mitleid mit dir und ich übe keine Schonung, sondern deinen Wandel vergelte ich dir und deine Gräueltaten sollen sich in deiner Mitte auswirken. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
Ez 5,11+
5 So spricht GOTT, der Herr: Unglück! Nie da gewesenes Unglück! Siehe, es kommt.
6 Ein Ende kommt. Es kommt das Ende. Es ist reif für dich. Siehe, es kommt.
Offb 11,14 Offb 8,13 Offb 9,12
7 Es kommt das Verhängnis zu dir, Bewohner des Landes. Es kommt die Zeit, der Tag ist nahe: Tumult, kein Jauchzen mehr auf den Bergen!
8 Bald gieße ich meinen Zorn über dich aus. Ich vollende meinen Grimm an dir, ich spreche dir das Urteil, das deinem Wandel entspricht, und bringe über dich alle deine Gräueltaten.
Ez 7,3-4
9 Mein Auge zeigt kein Mitleid und ich übe keine Schonung, nach deinem Wandel vergelte ich dir. Deine Gräueltaten sollen sich in deiner Mitte auswirken. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, es bin, der schlägt.
10 Siehe, der Tag! Siehe, er kommt! Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Der Rechtsbruch gedeiht, die Anmaßung wächst.
11 Die Gewalttat erhebt sich, wird zu einem Zepter des Bösen. Nichts bleibt von ihnen, nichts von ihrem Reichtum, nichts von ihrem Lärmen, nichts von ihrer Pracht.
12 Die Zeit kommt; der Tag trifft ein. Der Käufer soll sich nicht freuen, der Verkäufer nicht traurig sein; denn glühender Zorn trifft ihren ganzen Reichtum.
13 Der Verkäufer wird nicht zum Verkaufen zurückkehren, auch wenn sie am Leben bleiben; denn die Vision über ihren ganzen Reichtum wird nicht zurückgenommen. Und weil ein jeder schuldig ist, wird keiner sein Leben festhalten können.
14 Blast das Horn und bietet alles auf - es zieht doch keiner in den Kampf; denn mein glühender Zorn trifft ihren ganzen Reichtum.
15 Draußen das Schwert, drinnen die Pest und der Hunger. Wer auf dem Feld ist, der stirbt durch das Schwert. Wer in der Stadt ist, den fressen Hunger und Pest.
Mt 24,16-18
16 Die entrinnen und davonkommen, hausen im Gebirge wie die Tauben in den Felsen; sie alle stöhnen, ein jeder wegen seiner Schuld.
17 Alle Hände sinken kraftlos herunter und an allen Knien läuft das Wasser herab.
Ez 21,12
18 Sie legen Trauergewänder an und Schauder bedeckt sie. Alle Gesichter sind voll Scham und alle Köpfe kahl geschoren.
Am 8,10
19 Sie werfen ihr Silber auf die Straße und ihr Gold wird zu Unrat. Ihr Silber und Gold kann sie nicht retten am Tag des Zornes des HERRN. Sie werden damit ihre Gier nicht sättigen und ihren Bauch nicht füllen; denn das war für sie der Anlass, in Schuld zu fallen.
20 Ihren kostbaren Schmuck haben sie für ihren Hochmut missbraucht und daraus ihre abscheulichen Bilder, ihre Götzen, gemacht. Deshalb mache ich ihn für sie zu Unrat.
21 Ich gebe ihn den Fremden zur Beute, die Bösen der Erde sollen ihn rauben und entweihen.
22 Ich wende mein Angesicht von ihnen ab und man wird meinen kostbaren Besitz entweihen. Räuber werden kommen und ihn entweihen.
23 Sie machen daraus Ketten; denn das Land ist voll von blutigem Rechtsentscheid und die Stadt ist voll von Gewalttat.
24 Ich führe die schlimmsten Völker herbei, damit sie die Häuser in Besitz nehmen. Ich mache dem Hochmut der Mächtigen ein Ende, ihre Heiligtümer werden entweiht.
25 Angst befällt sie. Sie werden Frieden suchen, doch es wird keinen geben.
26 Unglück kommt über Unglück und Schreckensnachricht folgt auf Schreckensnachricht. Sie suchen vergeblich beim Propheten Visionen, dem Priester geht die Weisung verloren, den Ältesten der Rat.
Mih 3,6 Klgl 2,9 Jes 29,14
27 Der König ist voll Trauer, der Fürst in Entsetzen gehüllt, dem Volk des Landes erlahmen die Hände. Ich will sie behandeln, wie es ihrem Wandel entspricht, und will ihnen das Urteil sprechen, das ihren Urteilen entspricht. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

8

Eingangsszene der Vision vom entweihten Tempel und vom Auszug der Herrlichkeit des Herrn: 8,1–18
1 Es geschah im sechsten Jahr, am fünften Tag des sechsten Monats. Ich saß in meinem Haus und die Ältesten Judas saßen vor mir. Da fiel auf mich die Hand GOTTES, des Herrn.
Ez 14,1 Ez 20,1 Ez 1,3+
2 Und ich schaute und siehe: Da war eine Gestalt, die das Aussehen eines Mannes hatte. Abwärts von dem, was aussah wie seine Hüfte, war Feuer und von seinen Hüften an aufwärts sah es aus wie Lichtglanz, wie der Anblick von glänzendem Metall.
Ez 1,26-28
3 Er streckte etwas aus, das wie eine Hand aussah, und nahm mich beim Schopf meines Hauptes. Geist hob mich empor zwischen Erde und Himmel und brachte mich in einer göttlichen Vision nach Jerusalem, an den Eingang des inneren Nordtors, dorthin, wo die Bildsäule der Eifersucht steht, die des HERRN Eifersucht erregt.
Dan 14,36 Ez 3,12 Dtn 32,21
4 Und siehe: Dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels. Sie sah aus wie das, was ich in der Ebene geschaut hatte.
Ez 1,28 Ez 3,22d Ex 24,16+
5 Er sagte zu mir: Menschensohn, erhebe doch deine Augen nordwärts! Ich erhob meine Augen nordwärts und siehe: Nördlich des Tores war der Altar, jene Bildsäule der Eifersucht war im Durchgang.
6 Er sagte zu mir: Menschensohn, siehst du, was diese tun? Die großen Gräueltaten, die das Haus Israel hier begeht, da sie sich von meinem Heiligtum abwenden? Aber du wirst noch größere Gräueltaten sehen.
7 Dann brachte er mich zum Eingang des Vorhofs. Und ich schaute und siehe: Ein Loch war in der Wand.
8 Er sagte zu mir: Menschensohn, durchbrich die Wand! Ich durchbrach die Wand und siehe, da war ein einziger Eingang.
9 Und er sagte zu mir: Geh hinein, sieh dir die schlimmen Gräueltaten an, die sie hier begehen!
10 Da ging ich hinein und schaute und siehe: allerlei Bildnis von Gewürm und Vieh, ein Gräuel und allerlei Götzen des Hauses Israel, eingeritzt in die Wand ringsum überall.
11 Und siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel standen davor - auch Jaasanja, der Sohn Schafans, stand bei ihnen. Jeder hatte seine Räucherpfanne in seiner Hand und der Duft der Weihrauchwolke stieg empor.
12 Er sagte zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern treiben, jeder in der Kammer seines Götterbildes? Sie sagen: Der HERR, der uns sieht, ist nicht da; der HERR hat das Land verlassen.
Lev 26,1
13 Er sagte zu mir: Du wirst noch weitere, größere Gräuel sehen, die sie begehen.
Ez 9,9 Jes 29,15
14 Dann brachte er mich zum Eingang des Tores am Haus des HERRN, das nach Norden geht. Und siehe, dort saßen Frauen, die Tammus beweinten.
15 Und er sprach zu mir: Hast du es gesehen, Menschensohn? Doch du wirst noch mehr Gräuel sehen, größere als diese.
16 Dann brachte er mich zum Innenhof des Hauses des HERRN. Am Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen Vorhalle und Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, mit dem Rücken zum Tempel des HERRN, mit dem Gesicht nach Osten. Sie beteten, nach Osten gewandt, die Sonne an.
17 Er sagte zu mir: Hast du es gesehen, Menschensohn? Waren dem Haus Juda die Gräueltaten, die sie hier begingen, immer noch nicht genug? Mussten sie auch noch das Land mit Gewalttat anfüllen, mussten sie mich immer wieder beleidigen und sich die Weinranke an die Nase halten?
18 Ich, ja ich werde voll Zorn handeln. Mein Auge wird kein Mitleid zeigen und ich werde keine Schonung üben. Selbst wenn sie mir laut in die Ohren schreien, ich werde sie nicht hören.
Ez 5,11+ Jer 11,11+

9

Zerstörung der Stadt: 9,1–10,7
1 Und er schrie mir laut in die Ohren: Das Strafgericht über die Stadt ist nahe. Jeder soll sein Werkzeug zum Zertrümmern in seine Hand nehmen.
2 Und siehe: Da kamen sechs Männer vom oberen Tor, das nach Norden gerichtet ist. Jeder hatte sein Werkzeug zum Zertrümmern in seiner Hand. Einer aus ihrer Mitte jedoch war gekleidet in ein leinenes Gewand; an seinen Hüften hing Schreibzeug. Sie kamen herein und stellten sich neben den Altar aus Bronze.
Tob 5,4+ Ez 1,28+
3 Die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich vom Kerub, über dem sie war, hinüber zur Schwelle des Tempels. Er rief den Mann, der das leinene Gewand trug und an dessen Hüften das Schreibzeug hing.
Ex 25,18+
4 Der HERR sagte zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und schreib ein Taw auf die Stirn der Männer, die seufzen und stöhnen über all die Gräueltaten, die in ihr begangen werden!
Offb 7,2-3 Ex 12,7.13
5 Und zu den anderen hörte ich ihn sagen: Geht hinter ihm her durch die Stadt und schlagt zu! Eure Augen sollen kein Mitleid zeigen, gewährt keine Schonung!
6 Alt und Jung, Mädchen, Kinder und Frauen sollt ihr erschlagen und umbringen. Doch von denen, die das Taw auf der Stirn haben, dürft ihr keinen anrühren. Beginnt in meinem Heiligtum! Da begannen sie bei den Männern, den Ältesten, die vor dem Tempel waren.
Ex 32,27 Num 25,5.8 Offb 9,4
7 Er sagte zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Höfe mit Erschlagenen! Geht hinaus! Da gingen sie hinaus und schlugen in der Stadt zu.
8 Und es geschah, während sie zuschlugen, ich allein aber übrig blieb, da fiel ich nieder auf mein Gesicht, ich schrie auf und rief: Ach, Herr und GOTT, willst du denn den gesamten Rest Israels vernichten, da du deinen Zorn über Jerusalem ausschüttest?
Ez 11,13 Am 7,2.5 Jes 6,11 Jes 4,3+
9 Er sagte zu mir: Die Schuld des Hauses Israel und die Judas ist groß, ja über die Maßen groß. Das Land ist erfüllt von Blutschuld, die Stadt ist voll von Unrecht. Denn sie haben gesagt: Verlassen hat der HERR das Land; der HERR, der sieht, ist nicht da.
Ez 24,9
10 Ich jedoch: Kein Mitleid kennt mein Auge und keine Schonung übe ich. Ihren Wandel lasse ich auf ihr Haupt zurückfallen.
Ez 8,12 Ps 10,11+
11 Siehe da: Der Mann, der in ein leinenes Gewand gekleidet war und an dessen Hüften das Schreibzeug hing, kam zurück und berichtete: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast.

10

1 Und ich sah, siehe da: Oberhalb des Gewölbes über dem Haupt der Kerubim war etwas wie Lapislazuli; etwas, das aussah wie die Gestalt eines Throns, war über ihnen zu sehen.
Ez 1,22 Ez 1,26 Offb 4,3
2 Er sprach zu dem Mann, der in ein leinenes Gewand gekleidet war. Er sagte: Geh zwischen die Räder unter dem Kerub! Fülle deine Hände mit den glühenden Kohlen, die zwischen den Kerubim sind, und streu sie über die Stadt! Und vor meinen Augen ging er hinein.
Gen 19,24 Offb 8,5
3 Die Kerubim standen rechts vom Tempel, als der Mann zu ihnen ging, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof.
4 Die Herrlichkeit des HERRN erhob sich vom Kerub hinüber zur Schwelle des Tempels. Der Tempel wurde von der Wolke erfüllt und der Vorhof war erfüllt vom Glanz der Herrlichkeit des HERRN.
Ez 1,28+ Ex 40,34-35 1Kön 8,10-11
5 Das Rauschen der Flügel der Kerubim war bis zum äußeren Vorhof hinaus zu hören; es war wie die Stimme Gottes, des Allmächtigen, wenn er spricht.
Ez 1,24 Ps 29,30 Ex 19,19
6 Und es geschah, als er dem Mann, der in ein leinenes Gewand gekleidet war, seinen Befehl gab und sprach: Nimm vom Feuer, das zwischen den Rädern und zwischen den Kerubim ist!, da ging dieser und stellte sich neben das Rad.
7 Da streckte ein Kerub seine Hand mitten aus den Kerubim hervor zu dem Feuer hin, das zwischen den Kerubim war, hob daraus Feuerkohlen auf und legte sie in die Hände des Mannes, der in ein leinenes Gewand gekleidet war. Der nahm davon und ging hinaus.
Auszug der Herrlichkeit aus dem Tempel: 10,8–22
8 Da war bei den Kerubim etwas zu sehen, das die Form einer Menschenhand hatte.
9 Und ich schaute und siehe: Vier Räder waren neben den Kerubim, ein Rad neben jedem Kerub, je ein Rad neben je einem Kerub. Die Räder sahen aus wie glänzender Chrysolithstein.
Ez 1,5-21
10 Alle vier sahen gleich aus und es schien so, als laufe ein Rad mitten im andern.
11 Sie konnten nach allen vier Seiten laufen, und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; denn der Richtung, die das vordere Rad einschlug, folgten die anderen. Sie brauchten sich nicht umzuwenden, wenn sie gingen.
12 Ihr ganzer Leib, ihr Rücken, ihre Hände und ihre Flügel und auch die Räder: Sie waren ringsum voller Augen bei allen vieren.
13 Die Räder wurden, wie ich mit eigenen Ohren hörte, Wirbel genannt.
14 Vier Gesichter hatte jeder Kerub. Das Gesicht des ersten war ein Kerubgesicht und das Gesicht des zweiten ein Menschengesicht. Der dritte hatte ein Löwengesicht und der vierte ein Adlergesicht.
15 Und die Kerubim erhoben sich. Dies war das Lebewesen, das ich am Fluss Kebar gesehen hatte.
16 Wenn die Kerubim gingen, dann liefen die Räder an ihrer Seite mit. Auch wenn die Kerubim ihre Flügel bewegten, um sich von der Erde zu erheben, wandten sich die Räder nicht ab von ihrer Seite.
17 Blieben jene stehen, dann standen diese still. Hoben sich jene empor, dann hoben sie sich mit ihnen; denn der Geist des Lebewesens war in ihnen.
18 Da zog die Herrlichkeit des HERRN aus, weg von der Schwelle des Tempels und blieb auf den Kerubim stehen.
Ez 1,28+ Ex 24,16+
19 Die Kerubim hoben ihre Flügel und sie stiegen vor meinen Augen von der Erde auf, als sie auszogen, und die Räder liefen an ihrer Seite mit. Und sie stellten sich an den Eingang des östlichen Tores am Haus des HERRN. Und die Herrlichkeit des Gottes Israels war von oben her über ihnen.
20 Dies war das Lebewesen, das ich unterhalb der Gottheit Israels am Fluss Kebar gesehen hatte, und ich erkannte, dass es Kerubim waren.
21 Je vier Gesichter hatte jeder und vier Flügel ein jeder. Unter ihren Flügeln hatten sie etwas, das wie Menschenhände aussah.
22 Was die Gestalt ihrer Gesichter angeht: Es waren die Gesichter, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Ihr Aussehen und sie selbst: Jeder ging nach der Seite seines Angesichts hin.

11

Gegen die führenden Männer Jerusalems: 11,1–13
1 Und Geist hob mich empor und brachte mich zum östlichen Tor am Haus des HERRN, das nach Osten weist. Und siehe, am Eingang des Tores waren fünfundzwanzig Männer. Ich sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die führenden Männer des Volkes.
Ez 3,12 Ez 8,16
2 Er sagte zu mir: Menschensohn, das sind die Männer, die Unheil ersinnen und einen bösen Plan fassen in dieser Stadt.
3 Sie sagen: In nächster Zeit braucht man keine Häuser zu bauen. Sie ist der Topf, wir das Fleisch.
Ez 24,1-14
4 Darum prophezeie gegen sie, prophezeie, Menschensohn!
5 Da fiel der Geist des HERRN auf mich und er sagte zu mir: Sag: So spricht der HERR: Das habt ihr gesagt, Haus Israel. Ich weiß sehr gut, was euch in den Sinn gekommen ist.
6 Ihr habt viele in dieser Stadt erschlagen lassen und ihre Gassen mit Erschlagenen gefüllt.
7 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Eure Erschlagenen, die ihr mitten in der Stadt getötet habt, diese sind das Fleisch und sie ist der Topf. Euch aber führe ich heraus aus ihrer Mitte.
8 Das Schwert fürchtet ihr; also bringe ich das Schwert über euch - Spruch GOTTES, des Herrn.
9 Ich führe euch heraus aus ihrer Mitte, ich gebe euch in die Hand von Fremden und vollstrecke an euch das Urteil.
10 Durch das Schwert werdet ihr fallen. An Israels Grenze halte ich Gericht über euch. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
11 Die Stadt wird für euch nicht der Topf sein und ihr nicht das Fleisch darin. An Israels Grenze halte ich Gericht über euch.
12 Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin, ihr, die ihr meinen Gesetzen nicht gefolgt seid und nach meinen Rechtsentscheiden nicht gehandelt habt. Stattdessen habt ihr nach den Rechtsentscheiden der Völker ringsum gehandelt.
Dtn 12,29-30
13 Und es geschah, während ich prophezeite, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Da fiel ich nieder auf mein Gesicht, schrie laut auf und rief: Ach, Herr und GOTT, willst du dem Rest Israels ein Ende machen?
Ez 9,8+
Das erneuerte Gottesvolk: 11,14–21
14 Das Wort des HERRN erging an mich:
Jer 24
15 Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, deine Sippenangehörigen und das ganze Haus Israel, von ihnen sagen die Bewohner Jerusalems: Sie sind fern vom HERRN; uns ist das Land zum Besitz gegeben.
Ez 33,24
16 Darum sag: So spricht GOTT, der Herr: Gewiss, ich habe sie weit weg unter die Völker entfernt; gewiss, ich habe sie in die Länder zerstreut. Doch bin ich ihnen ein wenig zu einem Heiligtum geworden in den Ländern, wohin sie gekommen sind.
Ez 36,19
17 Darum sag: So spricht GOTT, der Herr: Ich sammle euch aus allen Völkern und ich bringe euch zusammen aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, und ich gebe euch das Land Israel.
Dtn 30,3-5 Ez 36,24-25
18 Und sie werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Gräuel aus dem Land entfernen.
19 Ich gebe ihnen ein einmütiges Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich entferne das Herz von Stein aus ihrem Fleisch und gebe ihnen ein Herz von Fleisch,
Ez 18,31 Ez 36,26 Ps 51,12-14
20 damit sie meinen Satzungen folgen und meine Rechtsentscheide bewahren und sie erfüllen. Dann werden sie mir Volk sein und ich werde ihnen Gott sein.
Jer 4,4+ Dtn 30,6-8 Ez 44,7 Ez 36,27 Jer 31,31+
21 Die aber, deren Herz an ihren Götzen und an ihren Gräueln hängt - Spruch GOTTES, des Herrn: Ihr Verhalten lasse ich auf sie selbst zurückfallen.
Abschluss der Vision: Auszug der Herrlichkeit aus Jerusalem: 11,22–25
22 Dann hoben die Kerubim ihre Flügel. Die Räder bewegten sich zugleich mit den Kerubim und die Herrlichkeit des Gottes Israels war über ihnen.
Ez 1,28+ Ex 24,16+
23 Die Herrlichkeit des HERRN stieg empor, weg aus der Mitte der Stadt; und sie blieb stehen auf dem Berg im Osten der Stadt.
24 Und der Geist hob mich empor und brachte mich nach Chaldäa zu den Verbannten, in der Vision, im Gottesgeist. Und die Vision, die ich geschaut hatte, stieg auf, weg von mir.
Ez 3,12
25 Und ich sagte den Verbannten alle Worte des HERRN, die er mich hatte sehen lassen.

12

Zeichen der Verbannung von König und Volk: 12,1–20
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Jer 18,1+
2 Menschensohn, du wohnst mitten im Haus der Widerspenstigkeit, das Augen hat, um zu sehen, doch sie sehen nicht, das Ohren hat, um zu hören, doch sie hören nicht; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.
Ez 2,5-7 Jes 6,10 Jer 5,21
3 Doch du, Menschensohn, pack dir Gepäck für die Verbannung und geh bei Tag vor ihren Augen weg, als ob du vor ihren Augen von deinem Wohnsitz in die Verbannung gehen würdest. Vielleicht sehen sie es; denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit.
4 Trag dein Gepäck wie Gepäck für die Verbannung bei Tag vor ihren Augen hinaus! Du aber geh am Abend vor ihren Augen hinaus wie die Leute, die in die Verbannung ziehen!
5 Brich dir vor ihren Augen ein Loch in die Mauer und schaffe das Gepäck durch sie hinaus!
6 Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter! Schaffe es in der Dunkelheit hinaus! Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht siehst! Fürwahr: Zum Mahnzeichen mache ich dich für das Haus Israel.
Jes 8,18+ Jer 18,1+
7 Ich tat so, wie mir befohlen wurde. Bei Tag trug ich mein Gepäck wie Gepäck für die Verbannung hinaus. Am Abend brach ich mit der Hand ein Loch durch die Mauer; in der Dunkelheit schaffte ich es hinaus. Dann nahm ich es vor ihren Augen auf die Schulter.
8 Da erging das Wort des HERRN an mich am nächsten Morgen:
9 Menschensohn, hat nicht das Haus Israel, das Haus der Widerspenstigkeit, zu dir gesagt: Was machst du da?
10 Sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Der Fürst, der in Jerusalem wohnt, ist diese Last und das ganze Haus Israel, das darinnen wohnt.
11 Sag: Ich bin ein Mahnzeichen für euch. Wie ich getan habe, so wird ihnen getan; in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie ziehen.
12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird in der Dunkelheit die Schulter beladen und hinausgehen. In die Mauer wird man ein Loch brechen, um ihn durch sie hinauszuschaffen. Er wird sein Gesicht verhüllen, um mit seinen Augen das Land nicht zu sehen.
13 Ich werfe mein Netz über ihn, er gerät in meine Schlingen. Nach Babel führe ich ihn, ins Land der Chaldäer; doch er wird es nicht sehen. Dort wird er sterben.
Ez 17,20
14 Alle, die um ihn her sind, seine Hilfe, und alle seine Truppen zerstreue ich in alle Winde und ich zücke das Schwert hinter ihnen.
Lev 26,33
15 Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Völker versprenge und sie in alle Länder zerstreue.
16 Und ich lasse einige von ihnen das Schwert, den Hunger und die Pest überleben, damit sie bei den Völkern, zu denen sie kommen, von all ihren Gräueltaten erzählen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
Jes 4,3+
17 Das Wort des HERRN erging an mich:
18 Menschensohn, iss dein Brot mit Zittern und trink dein Wasser mit Angst und Entsetzen!
Ez 4,16
19 Dann sag zum Volk des Landes: So spricht GOTT, der Herr, zu den Bewohnern Jerusalems über den Ackerboden Israels: Sie werden ihr Brot mit Angst essen und ihr Wasser mit Schaudern trinken; so wird ihr Land verwüstet sein durch das, wovon es voll ist, durch die Gewalttat all seiner Bewohner.
20 Die bewohnten Städte sollen verheert und das Land zur Wüste werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
Widerstand gegen das prophetische Wort: 12,21–28
21 Das Wort des HERRN erging an mich:
22 Menschensohn, was habt ihr da für ein Sprichwort auf dem Ackerboden Israels: Die Tage ziehen sich hin, doch keine Vision erfüllt sich?
2Petr 3,3-4
23 Darum sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ich werde diesem Sprichwort ein Ende bereiten und sie werden es in Israel nicht mehr gebrauchen. Sag vielmehr zu ihnen: Nahegekommen sind die Tage und das, was jede Vision sagt.
24 Denn eine nichtige Vision und trügerisches Orakel wird es im Haus Israel nicht mehr geben.
25 Denn ich, der HERR, rede. Das Wort, das ich rede, geschieht. Es lässt nicht mehr lange auf sich warten; denn in euren Tagen, du Haus der Widerspenstigkeit, rede ich ein Wort und führe es aus - Spruch GOTTES, des Herrn.
26 Das Wort des HERRN erging an mich:
27 Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Die Vision, die er schaut, gilt für spätere Tage, er weissagt für ferne Zeiten.
28 Darum sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Keines meiner Worte lässt lange auf sich warten. Das Wort, das ich rede, geschieht - Spruch GOTTES, des Herrn.
Offb 10,6 Jer 1,11-12

13

Gegen falsche Propheten und Prophetinnen: 13,1–23
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Jer 14,13-16 Jer 23,9-40 Jer 27,9-10.16-18 Jer 28
2 Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Propheten Israels, die prophezeien, und sag zu denen, die aus ihrem eigenen Herzen heraus prophezeien: Hört das Wort des HERRN!
3 So spricht GOTT, der Herr: Weh den törichten Propheten, die nur ihrem eigenen Geist folgen und nichts geschaut haben!
4 Wie Schakale in Ruinen sind deine Propheten, Israel.
5 Ihr seid nicht in die Bresche gesprungen. Ihr habt keine Mauer für das Haus Israel errichtet, damit es im Kampf am Tag des HERRN standhalten kann.
Am 5,18+
6 Sie haben nichtige Visionen und falsche Orakel, sie, die da sagen: Spruch des HERRN - obwohl der HERR sie nicht gesandt hat. Trotzdem warten sie darauf, dass er das Wort erfüllt.
7 Ist es nicht so, dass ihr nichtige Visionen geschaut, falsche Orakel verkündet und dabei gesagt habt: Spruch des HERRN - obwohl ich gar nicht gesprochen hatte?
8 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr nichtige Worte gemacht habt und falsche Visionen hattet, siehe, darum gehe ich gegen euch vor - Spruch GOTTES, des Herrn.
9 Meine Hand wird gegen die Propheten sein, die nichtige Visionen haben und falsche Orakel verkünden. Sie gehören nicht in die Gemeinschaft meines Volkes und sollen nicht im Verzeichnis des Hauses Israel verzeichnet sein; sie werden nicht in das Land Israel kommen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.
10 Gerade deshalb, weil sie mein Volk in die Irre führen und Heil verkünden, wo es kein Heil gibt, weil das Volk eine Mauer aufrichtet und jene sie mit Tünche bestreichen,
Jer 6,14+ Ez 22,28
11 deshalb sag denen, die sie mit Tünche bestreichen: Sie wird einstürzen. Es kommt ein Wolkenbruch und ihr, ihr Hagelsteine, sollt herabfallen und ein Sturmwind bricht los
12 und siehe, schon stürzt die Mauer ein. Wird man dann nicht zu euch sagen: Wo ist jetzt die Tünche, die ihr aufgetragen habt?
13 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Ich lasse in meinem Zorn einen Sturmwind losbrechen, in meinem Groll wird ein Wolkenbruch kommen, in meinem Zorn ein verheerender Hagelschlag.
14 Ich reiße die Mauer ein, die ihr mit Tünche bestrichen habt, ich lasse sie zu Boden stürzen und ihr Fundament wird bloßgelegt. Und wenn sie einstürzt, werdet ihr darin umkommen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
15 Ich vollende meinen Zorn an der Mauer und an denen, die sie mit Tünche bestrichen haben, und ich sage euch: Die Mauer ist weg und weg sind die, die sie bestrichen haben,
16 die Propheten Israels, die über Jerusalem prophezeien und ihm eine Heilsvision schauen, obwohl es kein Heil gibt – Spruch GOTTES, des Herrn.
17 Du, Menschensohn, richte dein Gesicht auf die Töchter deines Volkes, die aus ihrem eigenen Herzen heraus prophetisch reden! Sprich als Prophet gegen sie!
18 Sag: So spricht GOTT, der Herr: Weh den Frauen, die Zauberbinden für alle Handgelenke nähen und Schleier für Köpfe jeder Größe anfertigen, um damit auf Menschenjagd zu gehen! Meint ihr, ihr könnt in meinem Volk Menschen jagen und Menschen zu eurem Vorteil Leben zusprechen?
19 Ihr habt mich entweiht bei meinem Volk für ein paar Handvoll Gerste und für ein paar Bissen Brot: Ihr habt Menschen den Tod zugesprochen, die nicht sterben sollten, und Menschen das Leben zugesprochen, die nicht am Leben bleiben sollten; ihr habt mein Volk belogen, das auf Lügen hört.
1Sam 9,7+
20 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen eure Zauberbinden vor, mit denen ihr die Menschen jagt wie Vögel, ich reiße sie von euren Armen und lasse die Menschen frei, die ihr gefangen habt wie Vögel.
21 Ich reiße eure Schleier herunter und befreie mein Volk aus eurer Hand. Sie sollen nicht länger zur Jagdbeute in eurer Hand werden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
22 Weil ihr dem Herzen des Gerechten durch Lüge Kummer bereitet habt, während ich ihm kein Leid zufügen wollte, und weil ihr die Hände des Frevlers stark macht, sodass er nicht umkehrt von seinem bösen Weg, um sein Leben zu retten,
23 darum sollt ihr keine nichtigen Visionen mehr haben und keine Orakel mehr verkünden. Ich werde mein Volk aus eurer Hand befreien. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.

14

Gegen die Götzendiener im Gottesvolk: 14,1–11
1 Es kamen Männer von den Ältesten Israels zu mir und setzten sich vor mir nieder.
Ez 20,1-4
2 Da erging das Wort des HERRN an mich:
3 Menschensohn, diese Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufsteigen lassen, den Stein des Anstoßes für ihre Schuld haben sie vor sich aufgestellt. Soll ich mich da von ihnen befragen lassen?
4 Darum sprich mit ihnen und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Jeder Einzelne aus dem Haus Israel, der seine Götzen in seinem Herzen aufsteigen lässt und der den Stein des Anstoßes für seine Schuld vor sich aufstellt und dann zum Propheten kommt: Ich selbst, der HERR, werde dem, der mit seinen vielen Götzen zu mir kommt, antworten,
5 um die vom Haus Israel am Herzen zu fassen, weil sie alle sich um ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben.
6 Darum sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Kehrt um! Verlasst eure Götzen und wendet euer Gesicht ab von all euren Gräueltaten!
7 Denn jeder Einzelne aus dem Haus Israel oder aus den in Israel lebenden Fremden, der sich von mir abwendet, der seine Götzen in seinem Herzen aufsteigen lässt und den Stein des Anstoßes für seine Schuld vor sich aufstellt und dann zum Propheten kommt, um mich für sich zu befragen: Ich selbst, der HERR, werde ihm antworten.
8 Ich richte mein Angesicht gegen diesen Mann und mache ihn zum Zeichen und zum Sprichwort, ich merze ihn aus der Mitte meines Volkes aus. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
9 Wenn der Prophet sich jedoch zum Toren machen lässt und ein Gotteswort spricht, dann mache ich selbst, der HERR, diesen Propheten zum Toren und ich werde meine Hand gegen ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel tilgen.
10 Sie werden ihre Schuld tragen müssen; wie die Schuld dessen, der mich befragt, so wird die Schuld des Propheten sein,
11 damit die vom Haus Israel nicht mehr von mir weg in die Irre gehen und sich nicht länger durch all ihre Frevel unrein machen. Sie werden mir Volk sein und ich werde ihnen Gott sein - Spruch GOTTES, des Herrn.
Das unerbittliche Gericht Gottes: 14,12–23
12 Das Wort des HERRN erging an mich:
Ez 18 Ez 33,10-20
13 Menschensohn, wenn sich ein Land gegen mich versündigt und mir die Treue bricht und wenn ich dann meine Hand gegen es ausstrecke, ihm den Brotstab zerbreche, den Hunger dahinschicke und Mensch und Tier aus ihm ausmerze
14 und wenn in seiner Mitte diese drei Männer wären: Noach, Daniel und Ijob, nur sie würden um ihrer Gerechtigkeit willen ihr Leben retten - Spruch GOTTES, des Herrn.
Gen 18,22-33
15 Oder wenn ich wilde Tiere gegen das Land loslasse, die es entvölkern, sodass es zur Wüste wird und angesichts der wilden Tiere niemand mehr hindurchzieht,
16 und wenn diese drei Männer in seiner Mitte wären - so wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn: weder Söhne noch Töchter würden sie retten. Nur sich selbst könnten sie retten, das Land aber würde zur Wüste werden.
17 Oder wenn ich das Schwert über dieses Land bringe und sage: Ein Schwert soll durch das Land fahren, ich will Mensch und Tier aus ihm ausmerzen!
18 und wenn diese drei Männer in seiner Mitte wären - so wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn: weder Söhne noch Töchter könnten sie retten, sondern nur sich selbst könnten sie retten.
19 Oder wenn ich die Pest in jenes Land schicke und meinen Zorn darüber ausschütte und Blut vergieße, um Mensch und Tier auszumerzen,
20 und wenn Noach, Daniel und Ijob in seiner Mitte wären - so wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn: weder Sohn noch Tochter könnten sie retten. Nur sie würden um ihrer Gerechtigkeit willen ihr Leben retten.
21 Wahrhaftig, so spricht GOTT, der Herr: Selbst wenn ich meine vier bösen Strafen, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem bringe, um Mensch und Tier aus ihr auszumerzen,
22 siehe, Entronnene werden in ihr übrig bleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter. Siehe, sie kommen heraus zu euch, und wenn ihr ihren Weg und ihre Taten seht, werdet ihr euch über das Böse hinwegtrösten, das ich über Jerusalem kommen ließ, über alles, was ich über sie kommen ließ.
23 Sie trösten euch, weil ihr ihren Weg und ihre Taten seht. Dann werdet ihr erkennen, dass ich all das, was ich der Stadt antat, nicht ohne Grund getan habe - Spruch GOTTES, des Herrn.

15

Gleichnisrede gegen Jerusalem, das unnütze Rebholz: 15,1–8
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Jes 5,1+
2 Menschensohn, was hat das Holz des Weinstocks / allem anderen Holz voraus und die Weinranke, / die zwischen den Hölzern des Waldes wächst?
3 Nimmt man von ihm etwa Holz, / um daraus etwas anzufertigen? Oder nimmt man von ihm einen Pflock, / um allerlei Geräte daran aufzuhängen?
4 Siehe, man wirft es dem Feuer zum Fraß vor. Sind dann seine beiden Enden vom Feuer verzehrt / und hat die Glut seine Mitte erfasst, /
5 Siehe, als es unversehrt war, / konnte man nichts daraus anfertigen. Hat das Feuer es aber gefressen und ist es verglüht, / sollte es da noch für etwas geeignet sein?
6 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Wie das Holz des Weinstocks unter den Hölzern des Waldes, / das ich dem Feuer zum Fraß übergab, so gebe ich auch die Bewohner Jerusalems preis.
7 Ich richte mein Angesicht gegen sie. Dem Feuer sind sie entkommen, / das Feuer wird sie verzehren.
8 Ich mache das Land zur Wüste; / denn sie haben die Treue gebrochen - / Spruch GOTTES, des Herrn.

16

Gleichnisrede gegen Jerusalem, die treulose Braut: 16,1–63
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Ez 23 Hos 1-3 Jes 1,21 Jer 2,2 Jer 3,6d
Mt 22,2-14 Mt 25,1-13
2 Menschensohn, mach Jerusalem ihre Gräueltaten bekannt
Joh 3,29 Eph 5,25-33 Offb 17
3 und sage: So spricht GOTT, der Herr, zu Jerusalem: Deiner Herkunft und deiner Geburt nach bist du aus dem Land der Kanaaniter. Dein Vater ist ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin.
4 Bei deiner Geburt, am Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, du wurdest zur Reinigung nicht mit Wasser abgewaschen, nicht mit Salz eingerieben, nicht in Windeln gewickelt.
5 Kein Auge zeigte dir Mitleid, um dir eines von diesen Dingen zu tun, um sich deiner zu erbarmen, sondern du wurdest auf das freie Feld hingeworfen, weil man dich verabscheute am Tag, an dem du geboren wurdest.
6 Da kam ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut strampeln; und ich sagte zu dir in deinem Blut: Bleib am Leben! Ich sagte zu dir: In deinem Blut, bleib am Leben!
7 Wie eine Blume auf dem Feld ließ ich dich wachsen. Und du bist herangewachsen, bist groß geworden und herrlich aufgeblüht: Deine Brüste wurden fest; dein Haar begann zu sprießen. Doch du warst nackt und bloß.
Hos 2,5
8 Da kam ich an dir vorüber und sah dich und siehe, deine Zeit war da, die Zeit der Liebe. Ich breitete den Saum meines Gewandes über dich und bedeckte deine Blöße. Ich leistete dir den Eid und ging mit dir einen Bund ein - Spruch GOTTES, des Herrn - und du wurdest mein.
Dtn 23,1+ Ex 19,1+
9 Dann wusch ich dich mit Wasser, spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl.
10 Ich kleidete dich in bunte Gewänder, zog dir Schuhe aus Tahasch-Leder an, band dir Byssus um und hüllte dich in Seide.
11 Ich schmückte dich mit Schmuck, legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals.
12 Ich gab einen Ring an deine Nase, Ohrringe an deine Ohren und eine herrliche Krone auf dein Haupt.
13 Mit Gold und Silber konntest du dich schmücken, aus Byssus, Seide und buntem Gewebe war dein Gewand. Feinmehl, Honig und Öl aßest du. So wurdest du überaus schön, du wurdest tauglich zu königlicher Herrschaft.
Dtn 32,13
14 Der Ruf deiner Schönheit drang zu den Völkern hinaus, denn sie war vollkommen durch meinen Schmuck, den ich dir anlegte - Spruch GOTTES, des Herrn.
15 Doch dann hast du dich auf deine Schönheit verlassen, du hurtest in deinem Ruhm und hast mit deiner Hurerei jeden überschüttet, der vorbeiging, ihm wurde sie zuteil.
Dtn 31,16 Dtn 32,15 Jes 57,8
16 Du hast von deinen Gewändern genommen und dir bunte Kulthöhen gemacht und darauf Unzucht getrieben - Dinge, die nie vorgekommen sind und nie mehr geschehen dürfen.
17 Deine prächtigen Schmuckstücke aus meinem Gold und Silber, die ich dir geschenkt hatte, hast du genommen und hast dir daraus männliche Figuren gemacht, um mit ihnen zu huren.
Hos 2,10 Ex 32,2d
18 Deine bunten Gewänder hast du genommen und sie damit bekleidet. Mein Öl und mein Räucherwerk hast du vor sie hingestellt.
19 Mein Brot, das ich dir gab - Feinmehl, Öl und Honig, mit denen ich dich nährte -, das hast du ihnen als beruhigenden Duft dargebracht. Ja, so war es! - Spruch GOTTES, des Herrn.
20 Du hast deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hast, genommen und sie ihnen als Schlachtopfer zum Essen vorgesetzt. War dir dein unzüchtiges Treiben noch nicht genug?
Lev 18,21+
21 Musstest du auch noch meine Söhne schlachten, um sie ihnen darzubringen und für sie durch das Feuer gehen zu lassen?
22 Bei all deinen Gräueltaten und deiner Hurerei hast du der Zeit deiner Jugend nicht gedacht, in der du nackt und bloß warst und strampelnd in deinem Blute lagst.
23 Und es geschah nach all deinen schändlichen Taten - wehe, weh dir! Spruch GOTTES, des Herrn -,
24 da hast du dir auf jedem freien Platz einen Sockel erbaut und dir eine Kulthöhe errichtet.
Dtn 12,2+
25 An jeder Straßenecke hast du deine Kulthöhe erbaut, du hast deine Schönheit abscheulich gemacht, hast deine Beine gespreizt für jeden, der vorbeiging, und hast deine Hurerei vermehrt.
26 Du hurtest mit den Ägyptern, deinen Nachbarn mit dem großen Glied. Du vermehrtest deine Hurerei, um mich zu beleidigen.
Jes 30 Jes 31
27 Und siehe, da streckte ich meine Hand gegen dich aus und nahm dir deinen Anteil weg. Ich lieferte dich der Gier deiner Feindinnen aus, den Philisterinnen; sogar sie schämten sich wegen deines schändlichen Wandels.
28 Dann hurtest du mit den Assyrern, weil du noch nicht genug hattest. Du hurtest mit ihnen, doch auch dann hattest du noch nicht genug.
2Kön 21,1-18 2Chr 33,1-10
29 Du hast deine Hurerei ausgeweitet bis zum Land der Krämer, nach Chaldäa; doch auch damit hattest du noch nicht genug.
30 Wie warst du ohne Verstand - Spruch GOTTES, des Herrn -, weil du all das getan hast, das Werk einer selbstherrlichen Hure.
31 Du hast dir an jeder Straßenecke deinen Sockel gebaut und auf jedem freien Platz deine Kulthöhe errichtet. Du warst keine gewöhnliche Hure; denn du hast es verschmäht, dich bezahlen zu lassen.
32 Die Ehebrecherin nimmt sich statt ihres Mannes fremde Männer.
33 Jeder Hure gibt man Lohn; du aber hast all deinen Liebhabern Geschenke gegeben und sie bestochen, damit sie von überall zu dir kamen, um mit dir Hurerei zu treiben.
Hos 8,9+
34 Bei deiner Hurerei war es umgekehrt wie bei anderen Frauen: Dir hurte niemand nach; du hast selbst bezahlt, wurdest aber nicht bezahlt. So hast du es umgekehrt gemacht wie andere.
35 Darum, du Hure, höre das Wort des HERRN!
36 So spricht GOTT, der Herr: Weil du erregt wurdest und deine Blöße aufgedeckt wurde bei deiner Hurerei mit deinen Liebhabern und mit all deinen abscheulichen Götzen, und um des Blutes deiner Kinder willen, die du ihnen hingegeben hast,
Offb 17,5-6
37 siehe, deshalb will ich alle deine Liebhaber versammeln, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt hast, und alle, die du verachtet hast. Und wenn ich sie von allen Seiten gegen dich versammelt habe, dann enthülle ich ihnen deine Blöße, damit sie deine Blöße unverhüllt sehen.
Offb 17,16 Hos 2,12
38 Ich spreche dir das Urteil nach den Rechtsentscheiden für Ehebrecherinnen und Mörderinnen und ich bringe über dich Blutvergießen, aus Grimm und Eifersucht.
39 Ich gebe dich in ihre Hand, damit sie deinen Sockel zerstören und deine Kulthöhen einreißen, damit sie dir deine Gewänder ausziehen, deine prächtigen Schmuckstücke wegnehmen und dich nackt und bloß daliegen lassen.
Hos 2,5+
40 Sie berufen eine Volksversammlung gegen dich ein, steinigen dich und hauen dich mit ihren Schwertern in Stücke.
41 Sie werden deine Häuser mit Feuer niederbrennen und vor den Augen vieler Frauen das Urteil an dir vollstrecken. So mache ich deiner Hurerei ein Ende. Auch Hurenlohn wirst du nie mehr bezahlen.
42 Ich werde meinen Zorn an dir stillen und meine Eifersucht wird von dir ablassen. Ich werde Ruhe haben und mich nicht mehr ärgern.
43 Weil du der Tage deiner Jugend nicht gedacht und mich bei alledem gereizt hast, siehe, darum lasse ich, ja ich, deinen Wandel auf dich selbst zurückfallen - Spruch GOTTES, des Herrn. Hast du nicht zu all deinen Gräueln auch noch Schändliches verübt?
44 Siehe, jeder, der ein Sprichwort auf dich anwenden will, der sagt: Wie die Mutter, so die Tochter!
45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die vor ihrem Mann und ihren Söhnen Abscheu empfand. Du bist die Schwester deiner Schwestern, die vor ihren Männern und Söhnen Abscheu empfanden. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter.
Ez 16,3
46 Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die links von dir wohnt; deine jüngere Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die rechts von dir wohnt.
47 Du bist nicht nur ihrem Wandel gefolgt und hast nicht nur ihre Gräueltaten begangen. In nur kurzer Zeit hast du es noch schlimmer getrieben als sie auf allen deinen Wegen.
48 So wahr ich lebe - Spruch GOTTES des Herrn: Deine Schwester Sodom, sie und ihre Töchter haben es nicht so getrieben, wie du und deine Töchter es trieben.
49 Siehe, dies war die Schuld deiner Schwester Sodom: In Hochmut, Überfluss an Brot und in sorgloser Ruhe lebte sie mit ihren Töchtern, ohne die Hand des Elenden und Armen zu stärken.
50 Sie wurden hochmütig und begingen Gräuel vor meinen Augen. So habe ich sie verstoßen, als ich sie sah.
Gen 19
51 Samaria hat nicht die Hälfte deiner Sünden begangen. Du hast mehr Gräueltaten verübt als sie und du lässt deine Schwestern gerecht erscheinen durch all deine Gräueltaten, die du begangen hast.
52 Du, ja, trag du deine Schande, die du deinen Schwestern durch deine Sünden Genugtuung verschaffst! Weil du abscheulicher als sie gehandelt hast, erscheinen sie gerechter als du. Du, ja, schäme du dich und trag deine Schande, da du deine Schwestern gerecht erscheinen lässt!
53 Aber ich werde ihr Schicksal wenden, das Schicksal Sodoms und ihrer Töchter, das Schicksal Samarias und ihrer Töchter und das Schicksal deiner Gefangenen in ihrer Mitte,
54 damit du deine Schande tragen kannst und dich schämen musst über all das, was du getan und wodurch du sie getröstet hast.
55 Deine Schwester Sodom und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand zurückkehren, Samaria und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand zurückkehren. Du aber und deine Töchter, auch ihr werdet in euren früheren Zustand zurückkehren.
56 Diente dir nicht deine Schwester Sodom als abschreckendes Beispiel in deinem Mund am Tage deines Hochmuts,
57 bevor deine Bosheit wie jetzt offenbar wurde? Ein Hohn bist du den Aramäerinnen und allen rings um sie her, den Philisterinnen, die dich von ringsum verachten.
58 Deine Schandtat und deine Gräueltaten, du selbst hast sie zu tragen - Spruch des HERRN.
59 Denn so spricht GOTT, der Herr: Ich werde an dir handeln, wie du gehandelt hast; du hast den Eid missachtet und den Bund gebrochen.
60 Ich aber, ich werde meines Bundes mit dir aus den Tagen deiner Jugend gedenken, und ich werde einen ewigen Bund für dich aufrichten.
Jer 31,3.31-34 Hos 2,16-25 Ez 36,31
61 Du wirst deiner Wege gedenken und dich schämen, wenn du deine Schwestern aufnimmst, deine älteren mitsamt deinen jüngeren. Und ich gebe sie dir zu Töchtern, aber nicht deines Bundes wegen.
62 Ich selbst richte meinen Bund mit dir auf, damit du erkennst, dass ich der HERR bin.
63 So sollst du gedenken, sollst dich schämen und wirst vor Scham den Mund nicht mehr öffnen können, weil ich dir Versöhnung gewähre für alles, was du getan hast – Spruch GOTTES, des Herrn.

17

Gleichnisrede gegen den davidischen König: 17,1–24
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Menschensohn, trag dem Haus Israel ein Rätsel vor, erzähl ihm ein Gleichnis!
3 Sag: So spricht GOTT, der Herr: Der große Adler mit großen Flügeln, / mit weiter Schwinge,
4 Ihren obersten Zweig riss er ab. / Ins Land der Krämer brachte er ihn, / in die Stadt der Händler setzte er ihn.
Ez 16,29
5 Dann nahm er vom Samen des Landes / und gab ihn in ein Saatfeld, als Schößling an reichliche Wasser, / als Uferpflanze setzte er ihn
6 und er spross / und wurde zum üppigen Weinstock / von niedrigem Wuchs. Seine Ranken wandten sich ihm zu / und seine Wurzeln blieben ihm untertan.
7 Doch da war noch ein anderer großer Adler / mit großen Flügeln und reichlich Gefieder. Und siehe, da drehte dieser Weinstock seine Wurzeln zu ihm hin, / trieb ihm seine Ranken entgegen,
8 Er war doch auf gutes Feld gepflanzt, / an reichliche Wasser, um Zweige zu treiben und Frucht zu tragen / und ein herrlicher Weinstock zu werden.
9 Sag: So spricht GOTT, der Herr: / Wird das gelingen? Wird nicht einer seine Wurzeln ausreißen / und seine Frucht verderben,
10 Siehe, er ist gepflanzt, / doch wird es gelingen? Wird er nicht völlig verdorren, / wenn der Ostwind ihn trifft?
11 Und das Wort des HERRN erging an mich:
12 Sag doch zum Haus der Widerspenstigkeit: Erkennt ihr denn nicht, was all das bedeutet? Sag: Siehe, nach Jerusalem kam der König von Babel; er nahm ihren König und ihre Beamten gefangen und führte sie mit sich nach Babel.
2Kön 24,10-17
13 Und er nahm einen aus dem königlichen Stamm und schloss mit ihm einen Bund und er ließ ihn schwören. Die Mächtigen des Landes nahm er gefangen,
14 damit das Königtum niedrig bleibe und sich nicht erhebe, damit es seinen Bund hielt, sodass es Bestand haben konnte.
15 Doch er wurde von ihm abtrünnig, weil er seine Boten nach Ägypten sandte, damit man ihm Pferde und viel Volk gab. Wird es gelingen? Wird davonkommen, der das unternimmt? Wenn er den Bund bricht, wird er davonkommen?
2Kön 24,20
16 So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn: Am Ort des Königs, der ihn zum König gemacht hat, dessen Eid er missachtet und dessen Bund er gebrochen hat, bei ihm, mitten in Babel, wird er sterben.
17 Denn der Pharao wird ihn im Kampf nicht mit großer Streitmacht und zahlreichem Aufgebot unterstützen, wenn man einen Damm aufschüttet und einen Belagerungswall baut, um viele Menschenleben auszumerzen.
18 Er hat den Eid missachtet, da er den Bund brach. Siehe, er hat seinen Handschlag gegeben und hat doch all das getan. Er wird nicht davonkommen.
19 Darum - so spricht GOTT, der Herr: So wahr ich lebe - meinen Eid, den er missachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat, ich lasse sie auf sein Haupt zurückfallen.
20 Ich werfe mein Netz über ihn, er wird gefangen in meinem Garn. Nach Babel führe ich ihn und gehe dort mit ihm ins Gericht wegen des Treubruchs, mit dem er mir die Treue gebrochen hat.
Ez 12,13
21 Die Flüchtigen aus allen seinen Truppen fallen unter dem Schwert. Die Übriggebliebenen aber werden in alle Winde zerstreut. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, gesprochen habe.
22 So spricht GOTT, der Herr: Ich selbst nehme vom hohen Wipfel der Zeder und setze ihn ein. Einen zarten Zweig aus ihren obersten Ästen breche ich ab, ich selbst pflanze ihn auf einen hohen und aufragenden Berg.
23 Auf dem hohen Berg Israels pflanze ich ihn. Dort treibt er dann Zweige, er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder. Alle Vögel wohnen darin; alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige.
Ez 20,40 Ez 31,6 Mt 13,32
24 Dann werden alle Bäume des Feldes erkennen, dass ich der HERR bin. Ich mache den hohen Baum niedrig, den niedrigen Baum mache ich hoch. Ich lasse den grünenden Baum verdorren, den verdorrten Baum lasse ich erblühen. Ich, der HERR, habe gesprochen und ich führe es aus.
Ps 113,7-9 Lk 1,51-53 Ez 21,3 Lk 23,31

18

Umkehr – Weg in die Freiheit: 18,1–32
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Ez 14,12+ Ez 33,10-20
2 Wie kommt ihr dazu, auf dem Ackerboden Israels das Sprichwort zu gebrauchen: Die Väter essen saure Trauben und den Söhnen werden die Zähne stumpf?
Jer 31,29+
3 So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn -, keiner von euch in Israel soll mehr dieses Sprichwort gebrauchen.
4 Siehe, alle Menschenleben gehören mir. Das Leben des Vaters ebenso wie das Leben des Sohnes: Sie gehören mir. Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben.
Ez 18,20 Dtn 24,16
5 Wenn jemand gerecht ist und nach Recht und Gerechtigkeit handelt:
Ps 15,2-5 Ps 24,3-6
6 Er hält keine Opfermahlzeiten auf den Bergen. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten. Einer Frau tritt er nicht nahe während ihrer Blutung.
7 Er unterdrückt niemanden. Er gibt sein Schuldpfand zurück. Er begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er sein Brot und den Nackten bedeckt er mit Kleidung.
Mt 25,35d
8 Er gibt nicht gegen Zins und treibt keinen Wucher. Er hält seine Hand vom Unrecht fern. Zwischen allen fällt er einen gerechten Richtspruch.
Lev 25,35-37
9 Wenn er also nach meinen Satzungen geht und meine Rechtsentscheide bewahrt und sie treu befolgt: Gerecht ist er, er wird gewiss am Leben bleiben - Spruch GOTTES, des Herrn.
10 Zeugt er aber einen Sohn, der gewalttätig wird, der Blut vergießt und eines von diesen Dingen verübt,
11 während er selbst all das nicht getan hat: Wenn dieser sogar auf den Bergen Opfermahlzeiten hält, die Frau seines Nächsten schändet,
12 den Elenden und Armen unterdrückt, Raub begeht, ein Pfand nicht zurückgibt, zu den Götzen aufblickt und Gräueltaten verübt,
13 gegen Zins gibt und Wucher treibt - soll der am Leben bleiben? Er soll nicht am Leben bleiben. Er hat alle diese Gräueltaten verübt. Er hat den Tod verdient. Seine Bluttaten werden auf ihm sein.
14 Und siehe, auch er zeugt einen Sohn und der sieht alle die Sünden, die sein Vater begeht. Er sieht sie, begeht sie aber nicht.
15 Er hält auf den Bergen keine Opfermahlzeiten. Er blickt nicht zu den Götzen des Hauses Israel auf. Er schändet nicht die Frau seines Nächsten.
16 Er unterdrückt niemand. Er fordert kein Pfand und begeht keinen Raub. Dem Hungrigen gibt er sein Brot, den Nackten bedeckt er mit Kleidung.
17 Er hält seine Hand vom Armen fern. Er nimmt keinen Zins und treibt keinen Wucher. Er befolgt meine Rechtsentscheide und geht nach meinen Satzungen. Er wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben; er wird gewiss am Leben bleiben.
18 Sein Vater aber, da er Erpressung verübte, Raub gegen seinen Bruder beging und inmitten seines Volkes tat, was nicht recht ist, siehe, er musste wegen seiner Schuld sterben.
19 Ihr aber sagt: Warum trägt der Sohn nicht mit an der Schuld des Vaters? Der Sohn hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt. Er hat alle meine Satzungen bewahrt und sie befolgt. Er wird bestimmt am Leben bleiben.
20 Der Mensch, der sündigt, nur er soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters mittragen und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes mittragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten kommt über ihn selbst und die Schuld des Schuldigen kommt über ihn selbst.
Ez 18,4 Dtn 24,16
21 Wenn der Schuldige sich von allen Sünden, die er getan hat, abwendet, alle meine Satzungen bewahrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er bestimmt am Leben bleiben, er wird nicht sterben.
Röm 2,6+
22 Keines seiner Vergehen, die er begangen hat, wird ihm angerechnet. Wegen seiner Gerechtigkeit, die er geübt hat, wird er am Leben bleiben.
Ez 33,16
23 Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen - Spruch GOTTES, des Herrn - und nicht vielmehr daran, dass er umkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?
Ez 33,11 Weish 11,26 Lk 15,7.10.32 Joh 8,11 Röm 11,32 2Petr 3,9
24 Wenn jedoch ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, all die Gräueltat, die auch der Schuldige verübt, sollte er dann etwa am Leben bleiben? Keine seiner gerechten Taten wird ihm angerechnet. Wegen seiner Treulosigkeit, die er verübt, und wegen der Sünde, die er begangen hat, ihretwegen muss er sterben.
Ez 3,20 Ez 33,12-13
25 Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: Mein Weg soll nicht richtig sein? Sind es nicht eure Wege, die nicht richtig sind?
26 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Wegen des Unrechts, das er getan hat, wird er sterben.
27 Wenn ein Schuldiger von dem Unrecht umkehrt, das er begangen hat, und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, wird er sein Leben bewahren.
28 Wenn er alle seine Vergehen, die er verübt hat, einsieht und umkehrt, wird er bestimmt am Leben bleiben. Er wird nicht sterben.
29 Die vom Haus Israel aber sagen: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Mein Weg soll nicht richtig sein, ihr vom Haus Israel? Sind es nicht vielmehr eure Wege, die nicht richtig sind?
Ez 33,20
30 Darum will ich euch richten, jeden nach seinem Weg, ihr vom Haus Israel - Spruch GOTTES, des Herrn. Kehrt um, kehrt euch ab von all euren Vergehen! Sie sollen für euch nicht länger der Anlass sein, in Schuld zu fallen.
Mt 16,27
31 Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr denn sterben, ihr vom Haus Israel?
Ez 11,19+ Jer 4,4+
32 Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss - Spruch GOTTES, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!
Ez 33,11 Ez 18,23 Weish 1,13 Mt 3,2+

19

Totenklage über das davidische Königtum: 19,1–14
1 Du aber, stimm eine Totenklage an über die Fürsten von Israel
2 und sag: Was war doch deine Mutter für eine Löwin / unter den Löwen!
3 Eins von ihren Jungen zog sie groß / und es wurde ein starker Löwe. Er lernte, Beute zu reißen, / er fraß Menschen.
4 Da hörten Völker von ihm. / In ihrer Grube wurde er gefangen. Sie schleppten ihn an Haken / ins Land Ägypten.
2Kön 23,33-34
5 Als sie sah, dass sie vergeblich harrte, / ihre Hoffnung zunichte war, nahm sie ein anderes von ihren Jungen / und machte es zum starken Löwen.
6 Er schritt einher unter den Löwen / und wurde ein starker Löwe. Er lernte, Beute zu reißen, / er fraß Menschen.
7 Er zerbrach ihre Burgen / und verheerte ihre Städte; die Erde, und was sie erfüllt, / entsetzte sich bei seinem lauten Gebrüll.
8 Da setzte man Völker gegen ihn ein / aus den Provinzen ringsum. Sie warfen ihr Netz über ihn; / in ihrer Grube wurde er gefangen.
9 Sie legten ihn mit Haken in das Halseisen / und brachten ihn zum König von Babel. Sie brachten ihn in Gewahrsam, / damit man seine Stimme nicht mehr hörte / auf Israels Bergen.
2Kön 24,8-17
10 Deine Mutter war einem Weinstock vergleichbar, / der am Wasser gepflanzt ist. Voll von Früchten und Ranken war er / wegen der reichlichen Wasser.
Jes 5,1+ Ez 17,6-10 Ps 1,3 Ez 47,12+ Offb 22,1-2
11 Es wuchsen ihm kräftige Zweige, / für Zepter von Herrschern geeignet; sein Wuchs war hoch, / bis mitten unter die Wolken.
12 Doch im Zorn wurde er ausgerissen, / wurde auf die Erde geworfen. Der Ostwind ließ seine Früchte verdorren. / Sie wurden abgerissen und verdorrten.
Joh 15,6
13 Nun ist er in die Wüste verpflanzt, / in trockenes und dürstendes Land.
14 Und Feuer ging aus von den Zweigen am Stamm, / es fraß seine Früchte. Kein kräftiger Zweig war mehr an ihm, / kein Zepter für Herrscher. -
Ez 5,4

20

Israels verfehlte Geschichte und Gottes Neubeginn: 20,1–44
1 Es geschah im siebten Jahr, am zehnten Tag des fünften Monats, da kamen Männer von den Ältesten Israels, um den HERRN zu befragen, und sie setzten sich vor mir nieder.
Ez 16,1+
Ez 14,1-5
2 Da erging das Wort des HERRN an mich:
3 Menschensohn, rede mit den Ältesten Israels und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Mich zu befragen seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, befragen für euch lasse ich mich nicht - Spruch GOTTES, des Herrn.
4 Musst du nicht Gericht halten über sie, musst du nicht Gericht halten, Menschensohn? Mach ihnen die Gräueltaten ihrer Väter bekannt
Ez 22,2 Ez 23,36
5 und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: An dem Tag, als ich Israel erwählt habe, erhob ich meine Hand den Nachkommen des Hauses Jakob. Ich offenbarte mich ihnen im Lande Ägypten. Ich erhob ihnen meine Hand zum Schwur und sprach: Ich bin der HERR, euer Gott.
Dtn 7,6+
6 An jenem Tag erhob ich ihnen meine Hand zum Schwur, dass ich sie aus dem Lande Ägypten herausführe in ein Land, das ich für sie erkundete, in dem Milch und Honig fließen. Ein Schmuckstück ist es unter allen Ländern.
Ex 3,14+ Ex 3,8+ Ez 20,15
7 Und ich sagte zu ihnen: Werft weg, ein jeder, die Scheusale seiner Augen! Macht euch nicht unrein durch die Götzen Ägyptens! Ich bin der HERR, euer Gott.
Lev 18,3
8 Sie aber waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht auf mich hören. Sie warfen die Scheusale ihrer Augen nicht weg, kein Einziger, und die Götzen Ägyptens verließen sie nicht. Da gedachte ich, meinen Zorn über sie auszugießen und meinen Grimm an ihnen zu vollenden, mitten im Lande Ägypten.
9 Doch ich handelte um meines Namens willen, damit er nicht entweiht werde vor den Augen der Völker, in deren Mitte sie waren und vor deren Augen ich mich ihnen offenbart hatte, als ich sie aus dem Lande Ägypten herausführte.
Ez 20,14 Ez 36,22
10 Ich führte sie aus dem Lande Ägypten heraus und brachte sie in die Wüste.
11 Ich gab ihnen meine Satzungen und meine Rechtsentscheide tat ich ihnen kund, die der Mensch befolgen muss, damit er durch sie am Leben bleibt.
Lev 18,5+
12 Auch meine Sabbat-Tage gab ich ihnen, damit sie ein Zeichen würden zwischen mir und ihnen, damit man erkenne, dass ich, der HERR, sie heilige.
Ex 20,8+ Ex 31,13
13 Aber die vom Haus Israel waren widerspenstig gegen mich in der Wüste. Sie gingen nicht nach meinen Satzungen und verachteten meine Rechtsentscheide, die der Mensch befolgen muss, damit er durch sie am Leben bleibt. Auch meine Sabbat-Tage entweihten sie völlig. Da gedachte ich, in der Wüste über sie meinen Zorn auszugießen und sie zu vernichten.
Ex 14,11+
14 Doch ich handelte um meines Namens willen, damit er nicht entweiht werde vor den Augen der Völker, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.
Ez 20,9 Ex 32,12+
15 Doch ich, ich erhob ihnen meine Hand in der Wüste zum Schwur, dass ich sie nicht in das Land bringe, das ich ihnen gegeben hatte, wo Milch und Honig fließen. Ein Schmuckstück ist es unter allen Ländern.
Num 14,28-30 Ps 95,11 Dtn 1,34-35 Ez 20,6+
16 Denn sie verachteten meine Rechtsentscheide, sie gingen nicht nach meinen Satzungen und sie entweihten meine Sabbat-Tage, weil ihr Herz hinter ihren Götzen herging.
17 Aber mein Auge zeigte Mitleid mit ihnen, sodass ich sie nicht verdarb: Ich rottete sie nicht völlig aus in der Wüste.
18 Zu ihren Söhnen sagte ich in der Wüste: Geht nicht nach den Gesetzen eurer Väter, bewahrt ihre Rechtsentscheide nicht und macht euch nicht unrein an ihren Götzen!
19 Ich bin der HERR, euer Gott. Geht nach meinen Satzungen, bewahrt meine Rechtsentscheide und befolgt sie!
20 Heiligt meine Sabbat-Tage; sie sollen ein Zeichen zwischen mir und euch sein, damit man erkennt, dass ich, der HERR, euer Gott bin.
21 Aber die Söhne waren widerspenstig gegen mich. Sie gingen nicht nach meinen Satzungen und sie bewahrten meine Rechtsentscheide nicht, um sie zu befolgen; sie muss der Mensch befolgen, damit er durch sie am Leben bleibt. Meine Sabbat-Tage entweihten sie. Da gedachte ich, in der Wüste meinen Zorn über sie auszugießen und meinen Grimm an ihnen zu vollenden.
Lev 18,5
22 Doch ich zog meine Hand zurück und handelte um meines Namens willen, damit er nicht entweiht werde vor den Augen der Völker, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.
Ez 20,14
23 Doch ich, ich erhob ihnen in der Wüste meine Hand zum Schwur, dass ich sie unter die Völker zerstreuen und sie in die Länder versprengen werde.
24 Denn meine Rechtsentscheide befolgten sie nicht, meine Satzungen verachteten sie und meine Sabbat-Tage entweihten sie und ihre Augen waren hinter den Götzen ihrer Väter her.
25 Ich, ja ich gab ihnen Gesetze, die nicht gut waren, und Rechtsentscheide, durch die sie nicht am Leben blieben.
26 Und ich erklärte sie für unrein bei ihren Opfergaben, beim Darbringen einer jeden Erstgeburt, um sie mit Entsetzen zu erfüllen, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin.
Lev 18,21+
27 Darum sprich zum Haus Israel, Menschensohn, und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Eure Väter haben mich auch dadurch verhöhnt, dass sie mir untreu wurden.
28 Als ich sie in das Land brachte, dessentwegen ich meine Hand erhoben hatte zum Schwur, es ihnen zu geben, da schauten sie aus nach jedem hohen Hügel und jedem dicht belaubten Baum und schlachteten dort ihre Opfer, brachten dort ihre ärgerlichen Gaben dar, legten dort ihre duftenden Spenden nieder und gossen dort ihre Trankopfer aus.
Dtn 12,2+
29 Da sagte ich zu ihnen: Was ist das schon, die Höhe, zu der ihr dort kommt? - Deshalb wird sie bis zum heutigen Tag Kulthöhe genannt.
30 Darum sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Auf dem Weg eurer Väter macht ihr euch unrein? Und ihr hurt hinter ihren Götzen her?
31 Wenn ihr eure Gaben spendet, eure Söhne durch das Feuer darbringt, ihr selbst euch bis zum heutigen Tag immer wieder unrein macht für all eure Götzen, da soll ich, ja ich mich für euch befragen lassen, ihr vom Haus Israel? So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn -, ich lasse mich für euch nicht befragen.
32 Was in eurem Geist emporsteigt, niemals soll geschehen, was ihr da sagt: Wir wollen wie die Völker sein, wie die Völkerstämme der Länder, um Holz und Stein zu dienen.
33 So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn: Ich werde mit starker Hand und mit hoch erhobenem Arm und mit ausgegossenem Zorn über euch als König herrschen.
34 Ich werde euch aus den Völkern herausführen und euch aus den Ländern sammeln, in die ihr zerstreut seid, mit starker Hand und mit hoch erhobenem Arm und mit ausgegossenem Zorn.
35 Ich bringe euch in die Wüste der Völker; dort gehe ich mit euch von Angesicht zu Angesicht ins Gericht.
36 Wie ich mit euren Vätern in der Wüste des Landes Ägypten ins Gericht gegangen bin, so werde ich mit euch ins Gericht gehen - Spruch GOTTES, des Herrn.
37 Ich lasse euch unter dem Stab hindurchziehen und führe euch in die Verpflichtung des Bundes.
38 Die abtrünnig waren und die sich gegen mich auflehnten sondere ich von euch ab. Ich führe sie aus dem Land, in dem sie als Fremde leben, heraus, auf den Ackerboden Israels aber werden sie nicht kommen; dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
39 Ihr aber, Haus Israel - so spricht GOTT, der Herr -, geht doch, dient, ein jeder seinen Götzen! Und danach, wenn ihr nicht auf mich hört, könnt ihr auch meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Opfergaben und mit euren Götzen.
Ez 16,59-63+ Ez 36,20 Ez 43,8 Lev 17,1+
40 Ja, auf meinem heiligen Berg, auf dem hohen Berg Israels – Spruch GOTTES, des Herrn -, dort wird mir das ganze Haus Israel dienen, sie alle, im Land. Dort werde ich sie gnädig annehmen und dort werde ich eure Hebeopfer und die Erstlinge eurer Spenden einfordern, bei all euren heiligen Darbringungen.
Ez 17,23+
41 Beim beruhigenden Duft werde ich euch gnädig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern herausführe. Ich werde euch aus den Ländern sammeln, in die ihr zerstreut seid, und ich werde mich vor den Augen der Völker durch euch als heilig erweisen.
42 Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich euch auf den Ackerboden Israels bringe; in das Land, dessentwegen ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, es euren Vätern zu geben.
43 Dort werdet ihr eurer Wege und all eurer Taten gedenken, durch die ihr euch unrein gemacht habt, und es wird euch ekeln vor euch selbst wegen all der bösen Taten, die ihr begangen habt.
44 Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich um meines Namens willen an euch handle und nicht nach euren bösen Wegen und nach euren verderbten Taten, Haus Israel - Spruch GOTTES, des Herrn.
Ez 20,14

21

Das kommende Schwert: 21,1–37
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Menschensohn, richte dein Gesicht nach Süden, weissage gegen das Südland, tritt als Prophet auf gegen das Waldgebiet des Südlands
Ez 16,46+
3 und sag zum Wald des Südlands: Höre das Wort des HERRN: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich will Feuer an dich legen, jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in dir wird es verzehren. Seine lodernde Flamme wird nicht erlöschen. Alle Gesichter sollen von ihr versengt werden, vom Süden bis zum Norden.
Jes 9,17 Jes 10,17-19 Jer 21,14 Ps 83,15 Ez 17,24 Lk 23,31
4 Dann wird alles Fleisch sehen, dass ich, der HERR, es entfacht habe. Es wird nicht erlöschen.
5 Da sagte ich: Ach, Herr und GOTT, sie sagen über mich: Redet er nicht immer nur in Gleichnissen?
6 Das Wort des HERRN erging an mich:
7 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Jerusalem, weissage gegen heilige Orte, tritt als Prophet auf gegen den Ackerboden Israels
8 und sag zum Ackerboden Israels: So spricht der HERR: Siehe, ich gehe gegen dich vor. Ich ziehe mein Schwert aus seiner Scheide und merze bei dir den Gerechten wie den Schuldigen aus.
9 Weil ich bei dir den Gerechten und den Schuldigen ausmerze, deshalb wird mein Schwert aus seiner Scheide fahren, gegen alles Fleisch vom Südland bis zum Norden.
10 Dann wird alles Fleisch erkennen, dass ich, der HERR, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen habe. Es wird nicht mehr dahin zurückkehren.
11 Du aber, Menschensohn, stöhne: Mit gebrochenen Hüften und in Bitterkeit stöhne vor ihren Augen.
12 Wenn sie dann zu dir sagen: Warum stöhnst du?, antworte: Weil eine Nachricht kommt, bei der jedes Herz verzagt, alle Hände kraftlos heruntersinken, bei der jeder Atem stockt und an allen Knien das Wasser herabläuft. Seht, es kommt und geschieht - Spruch GOTTES, des Herrn.
Ez 7,17
13 Das Wort des HERRN erging an mich:
14 Menschensohn, tritt als Prophet auf und sag: So spricht Gott: Sag: Ein Schwert, ein Schwert, / geschärft ist es und auch poliert.
15 Zum großen Schlachten ist es geschärft; / um zu einem Blitz zu werden, ist es poliert. Oder sollen wir uns freuen? / Das Zepter meines Sohnes verachtet jedes andere Holz!
16 Man gab es zum Polieren, / zum Packen mit der Faust. Ein Schwert, es ist geschärft und es ist poliert, / um es in des Henkers Hand zu geben.
17 Schrei und heule, Menschensohn! / Denn es hat sich gegen mein Volk gerichtet, gegen alle Fürsten Israels. / Dem Schwert sind sie verfallen mit meinem Volk.
Jer 31,19
18 Denn die Probe ist gemacht. Was aber, wenn selbst das Zepter nicht mehr ist, / das verachtet hat? - Spruch GOTTES, des Herrn.
19 Du, Menschensohn, tritt als Prophet auf / und schlag die Hände zusammen! Verdoppelt wird das Schwert, ja verdreifacht. / Ein Schwert für Erschlagene ist es,
20 damit das Herz verzage / und die Strauchelnden zahlreich werden. An all ihre Tore / habe ich das Schwert der Plünderung gebracht.
21 Sammle dich nach rechts, / richte dich nach links, / wohin deine Schneide gelenkt wird!
22 Auch ich, ich schlage meine Hände zusammen; / meinen Zorn will ich stillen. - / Ich, der HERR, habe gesprochen.
23 Das Wort des HERRN erging an mich:
24 Du, Menschensohn, mach dir zwei Wege, damit das Schwert des Königs von Babel kommt! Sie sollen beide von einem Land ausgehen. Dann stelle einen Wegweiser auf! Am Anfang des Weges zur Stadt stell ihn auf!
25 Einen Weg mache, damit das Schwert kommen kann: nach Rabba zu den Ammonitern und nach Juda, das sich in Jerusalem verschanzt!
26 Denn der König von Babel steht an der Wegscheide, am Anfang der zwei Wege, um das Orakel zu befragen: Er schüttelt die Pfeile, befragt die Terafim und beschaut die Leber.
27 In seiner rechten Hand war das Orakel für Jerusalem - damit er Sturmböcke aufstellt, den Befehl gibt niederzureißen, in Geschrei ausbricht, die Sturmböcke gegen die Tore aufstellt, einen Damm aufschüttet und Belagerungstürme baut.
Ez 4,2-3
28 Doch für sie, in ihren Augen, ist es wie ein Lügenorakel. Für sie gelten beschworene Eide. Das aber bringt Schuld in Erinnerung, sie zu packen.
29 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr selbst eure Schuld in Erinnerung bringt - eure Vergehen liegen offen zutage, eure Sünden sind samt all euren Untaten ans Licht gekommen -, weil man sich eurer erinnerte, werdet ihr mit der Faust gepackt.
30 Und du, erschlagener Frevler, Fürst von Israel, dessen Tag gekommen ist, die Zeit der endgültigen Abrechnung!
31 So spricht GOTT, der Herr: Weg mit dem Turban, / herunter mit der Krone!
Jes 40,4 Mt 23,12
32 Umsturz, Umsturz, Umsturz ist es, was ich wirke. Doch dies geschieht nicht, bis der kommt, dem der Richtspruch zusteht und dem ich ihn geben werde.
33 Du aber, Menschensohn, sprich als Prophet und sag: So spricht GOTT, der Herr, über die Söhne Ammons und ihr Gespött. Du sollst sagen: Schwert, Schwert, gezückt zum Schlachten, poliert aufs Äußerste, um wie ein Blitz einzuschlagen,
34 um dich den todgeweihten Frevlern an den Hals zu legen, während sie für dich nichtige Visionen haben und dir falsche Orakel verkünden. Jetzt ist ihr Tag gekommen, die Zeit der endgültigen Abrechnung.
35 Steck es in seine Scheide! / An dem Ort, wo du erschaffen wurdest, im Land deiner Herkunft will ich dich richten.
36 Ich gieße meinen Groll über dich aus, das Feuer meines Zorns will ich gegen dich entfachen. Ich gebe dich in die Hand grausamer Menschen, Meister des Verderbens.
37 Dem Feuer sollst du zum Fraß werden. Mitten im Land soll dein Blut fließen. An dich wird sich niemand erinnern. Denn ich, der HERR, habe gesprochen.

22

Gegen Jerusalem – die verderbte Stadt: 22,1–31
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Du, Menschensohn, musst du nicht das Urteil sprechen, musst du nicht das Urteil sprechen über die Blutstadt, musst du ihr nicht alle ihre Gräueltaten bekannt machen?
Ez 20,4 Ez 23,36
3 Dann sag: So spricht GOTT, der Herr: Stadt, die in ihrer Mitte Blut vergießt, sodass ihre Zeit kommt, und die sich Götzen macht, sodass sie unrein wird:
4 Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden und durch deine Götzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden. Du hast deine Tage herannahen lassen und bist ans Ende deiner Jahre gekommen. Deshalb mache ich dich zur Schande für die Völker und zum Spott für alle Länder.
Ez 5,14
5 Nah und Fern verhöhnt dich; befleckt ist der Name, groß die Bestürzung.
6 Siehe, die Fürsten Israels: Ein jeder in dir war auf seine eigene Macht aus, um Blut zu vergießen.
Ez 18,5-9
7 In dir verachtet man Vater und Mutter. In deiner Mitte beutet man die Fremden aus. In dir unterdrückt man Waisen und Witwen.
Dtn 27,16 Lev 19,3 Ex 22,21-22
8 Was mir heilig ist, hast du verachtet. Meine Sabbat-Tage hast du entweiht.
Lev 19,30
9 In dir gibt es Verleumder, die Blut vergießen wollen. Man hält bei dir auf den Bergen Opfermahlzeiten ab. Schandtat verübt man in deiner Mitte:
Lev 19,16 Dtn 12,2+
10 In dir hat man die Scham des Vaters entblößt, in dir die missbraucht, die verunreinigt ist während ihrer Regel.
Lev 18,7 Lev 18,19
11 Und ein jeder hat Abscheuliches mit der Frau seines Nächsten getrieben; ein jeder hat durch Schandtat seine Schwiegertochter unrein gemacht, ein jeder in dir hat seine Schwester, die Tochter seines Vaters, missbraucht.
Lev 18,20 Lev 18,15
12 Bei dir hat man Bestechung angenommen, um Blut zu vergießen. Du hast Zins und Wucher genommen und deinen Nächsten hast du durch Erpressung geschädigt. Mich aber hast du vergessen - Spruch GOTTES, des Herrn.
Lev 18,9 Lev 25,35-37 Dtn 27,25
13 Siehe, ich schlage meine Hände zusammen wegen deines Gewinns, den du gemacht hast, und wegen deiner Blutschuld, die in deiner Mitte geschehen ist.
Ez 6,11
14 Wird dein Herz standhalten können, werden deine Hände stark bleiben in den Tagen, in denen ich gegen dich vorgehe? Ich, der HERR, habe gesprochen und ich führe es aus.
15 Ich werde dich unter die Völker zerstreuen und dich in alle Länder vertreiben und mache deiner Unreinheit ein Ende.
Lev 26,33
16 Durch dich selbst wirst du entweiht vor den Augen der Völker und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin.
17 Das Wort des HERRN erging an mich:
18 Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacke geworden. Sie alle - Kupfer und Zinn und Eisen und Blei mitten im Schmelzofen - sind Schlacke. Silber sind sie gewesen.
Jes 1,22.25 Jer 6,28-30
19 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil ihr alle zu Schlacke geworden seid, darum siehe, bringe ich euch zusammen in die Mitte Jerusalems.
20 Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn werden in den Schmelzofen zusammengebracht, man zündet darunter Feuer an, um zu schmelzen. So werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammenbringen, ich werde euch hineinwerfen und zum Schmelzen bringen.
Mal 3,2-3
21 Ich werde euch sammeln und das Feuer meines Zorns gegen euch entfachen und ihr werdet mittendrin schmelzen.
22 Wie Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so werdet ihr darin zum Schmelzen gebracht. Dann werdet ihr erkennen, dass ich, der HERR, meinen Zorn über euch ausgegossen habe.
23 Das Wort des HERRN erging an mich:
24 Menschensohn, sag zu ihm: Du bist ein Land, nicht gereinigt, nicht beregnet am Tag des Zorns.
25 Die Verschwörung seiner Propheten in seiner Mitte ist wie ein brüllender Löwe, der Beute gerissen hat. Sie haben Menschen gefressen, nehmen Schätze und Kostbarkeiten an sich und Witwen haben sie zahlreich gemacht mittendrin.
Zef 3,3-4 Ex 20,13.15
26 Seine Priester haben meiner Weisung Gewalt angetan. Sie haben entweiht, was mir heilig ist. Zwischen heilig und nicht heilig machten sie keinen Unterschied. Sie belehrten niemanden mehr über unrein und rein und vor meinen Sabbat-Tagen verschlossen sie die Augen. So wurde ich mitten unter ihnen entweiht.
Lev 19,30 Lev 17-22 Lev 11-16 Lev 23,3 Ex 20,8-11
27 Mitten in ihm sind seine Beamten wie Wölfe, die Beute reißen, indem sie Blut vergießen und Menschenleben zugrunde richten, damit sie Gewinn machen.
28 Seine Propheten aber übertünchten ihnen alles. Sie haben nichtige Visionen, verkünden ihnen falsche Orakel und sagen: So spricht GOTT, der Herr - obwohl der HERR nicht gesprochen hat.
Ez 13,10-16
29 Das Volk des Landes hat Erpressung verübt und Raub begangen. Sie haben den Elenden und Armen unterdrückt und den Fremden erpresst gegen jeden Rechtsspruch.
30 Da suchte ich unter ihnen einen Mann, der eine Mauer baut und vor mir für das Land in die Bresche tritt, damit ich es nicht vernichten muss; aber ich fand keinen.
Ps 106,23 Jes 59,15-16
31 Ich schüttete meinen Groll über sie aus. Ich vernichtete sie im Feuer meines Zorns. Ihren Weg ließ ich auf sie selbst zurückfallen – Spruch GOTTES, des Herrn.

23

Gleichnisrede gegen die treulosen Schwestern: 23,1–49
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Ez 16,1+ Jer 3,6-13
2 Menschensohn! Es waren zwei Frauen, Töchter der gleichen Mutter.
3 Sie hurten in Ägypten, in ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt und dort griff man nach ihren jugendlichen Brüsten.
Ez 20,7-8
4 Die ältere hieß Ohola, ihre Schwester Oholiba. Sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. Der Name Ohola meint Samaria, Oholiba Jerusalem.
5 Ohola hurte, obwohl sie mein war. Sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, nach Assur, Kriegern,
6 in Purpur gekleidet, Statthalter und Vorsteher; alle begehrenswerte junge Männer, Reiter hoch zu Ross.
7 Auf sie richtete sie ihre Hurerei. Sie alle gehörten zu den Tüchtigsten der Söhne Assurs. Mit allen, nach denen sie Verlangen hatte, mit all ihren Götzen machte sie sich unrein.
8 Die Hurerei, die sie von Ägypten her getrieben hatte, gab sie nicht auf; denn sie lagen bei ihr in ihrer Jugend und sie waren es, die nach ihren jugendlichen Brüsten griffen und sie mit ihrer Hurerei überschütteten.
9 Darum gab ich sie in die Hand ihrer Liebhaber, in die Hand der Söhne Assurs, nach denen sie Verlangen hatte.
10 Diese entblößten ihre Scham, nahmen ihre Söhne und ihre Töchter weg und erschlugen sie selbst mit dem Schwert. So erhielt sie ihren Ruf unter den Frauen und man vollstreckte an ihr Strafgerichte.
11 Das sah ihre Schwester Oholiba; trotzdem trieb sie es in ihrem Verlangen noch schlimmer als sie und in ihrer Hurerei noch ärger als ihre Schwester in ihrer Hurerei.
12 Sie hatte Verlangen nach den Söhnen Assurs, nach Statthaltern und Vorstehern, prächtig gekleideten Kriegern, Reitern hoch zu Ross. Sie alle waren begehrenswerte junge Männer.
13 Ich sah, dass sie sich unrein machte. Auf ein und demselben Weg waren sie beide.
14 Doch sie ging noch weiter in ihrer Hurerei: Sie sah sich Männer an, eingeritzt in die Wand, Bilder von Chaldäern, eingeritzt mit Mennigrot,
15 ihre Hüften mit einem Schurz umgürtet, auf ihren Häuptern einen herabhängenden Kopfbund. Sie alle sahen aus wie Vorkämpfer, von Gestalt wie die Söhne Babels, Chaldäa ist das Land ihrer Herkunft.
16 Als ihre Augen sie sahen, hatte sie Verlangen nach ihnen und sie schickte Boten zu ihnen nach Chaldäa.
2Kön 20,12-19
17 Die Söhne Babels kamen zu ihr zum Liebeslager und machten sie unrein mit ihrer Hurerei. Als sie aber durch sie unrein geworden war, wandte sie sich jäh von ihnen ab.
18 Sie trieb offen ihre Hurerei und sie entblößte ihre Scham. Da wandte ich mich jäh von ihr ab, wie ich mich von ihrer Schwester abgewandt hatte.
19 Sie jedoch steigerte ihre Hurerei, indem sie der Tage ihrer Jugend gedachte, als sie im Lande Ägypten Hurerei getrieben hatte.
20 Und sie hatte Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Glieder wie die Glieder der Esel und deren Erguss wie der Erguss der Hengste waren.
21 Du suchtest nach der Schandtat deiner Jugend, da man von Ägypten her nach deinen Brüsten griff und deine jugendlichen Brüste drückte.
22 Darum, Oholiba - so spricht GOTT, der Herr -, siehe, ich hetze deine Liebhaber, von denen du dich jäh abgewandt hast, gegen dich auf und ich führe sie von ringsum gegen dich heran:
23 die Söhne Babels und alle Chaldäer, Pekod, Schoa und Koa, dazu alle Söhne Assurs, begehrenswerte junge Männer, sie alle Statthalter und Vorsteher, Vorkämpfer und Vornehme, sie alle hoch zu Ross.
24 Und sie fallen über dich her, gerüstet mit Wagen und Rädern und einem Aufgebot von Völkern. Langschilde, Rundschilde und Helme richten sie ringsum gegen dich. Dann lege ich ihnen die Rechtssache vor, damit sie nach ihrem Recht über dich richten.
25 Ich bringe meine Eifersucht über dich, damit sie an dir voll Grimm handeln: Deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden. Was von dir übrig bleibt, fällt unter dem Schwert. Sie sind es, die deine Söhne und deine Töchter wegnehmen. Was dann noch übrig ist von dir, wird vom Feuer verzehrt.
26 Sie ziehen dir deine Kleider aus und nehmen dir deine Schmuckstücke weg.
27 So mache ich deiner Schandtat bei dir und deiner seit dem Land Ägypten getriebenen Hurerei ein Ende. Du sollst nicht mehr zu ihnen aufblicken und nie mehr an Ägypten denken.
Ex 16,3 Ex 17,3
28 Denn - so spricht GOTT, der Herr - siehe, ich gebe dich in die Hand derer, gegen die du Hass hegst, in die Hand derer, von denen du dich jäh abgewandt hast.
29 Sie werden mit Hass an dir handeln und dir alles nehmen, was du mühsam erworben hast. Sie werden dich nackt und bloß zurücklassen und deine hurerische Scham wird aufgedeckt, deine Schandtat und deine Hurerei.
30 Das tut man dir an, weil du den Völkern nachgehurt und dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast.
31 Auf dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, darum gebe ich dir ihren Becher in deine Hand.
32 So spricht GOTT, der Herr: Den Becher deiner Schwester wirst du leer trinken, / den tiefen und weiten.
Jer 25,15-18 Jes 51,17+ Ps 75,9+
33 Von Trunkenheit und Qual wirst du voll sein. / Ein Becher des Grauens und der Verwüstung / ist der Becher deiner Schwester Samaria.
34 Du wirst ihn leer trinken, ja ausschlürfen, / du wirst seine Scherben zerbeißen / und deine Brüste zerreißen. Denn ich habe gesprochen - Spruch GOTTES, des Herrn.
35 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil du mich vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, trag du jetzt deine Schandtat und deine Hurerei!
36 Der HERR sagte zu mir: Menschensohn, musst du nicht über Ohola und Oholiba Gericht halten? Dann lege ihnen ihre Gräueltaten vor:
Ez 20,4 Ez 22,2
37 Denn sie haben die Ehe gebrochen und an ihren Händen klebt Blut. Mit ihren Götzen haben sie Ehebruch begangen, sogar ihre Söhne, die sie mir geboren hatten, ließen sie durch das Feuer gehen, ihnen zum Fraß.
Lev 18,21+
38 Auch dies taten sie mir an: An jenem Tag haben sie mein Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbat-Tage entweiht.
Lev 19,30
39 An jenem Tag, an dem sie ihre Söhne den Götzen schlachteten, kamen sie in mein Heiligtum, um es zu entweihen. Siehe, so taten sie mitten in meinem Haus.
40 Ja sogar nach Männern haben sie gesandt, dass sie von Ferne kämen. Ein Bote war zu ihnen gesandt worden. Und siehe, als sie kamen, hast du ihretwegen gebadet, deine Augen geschminkt und Schmuck angelegt.
41 Du hast dich auf ein prunkvolles Lager gesetzt; davor stand ein Tisch bereit, auf den du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt hattest.
42 Der Lärm einer sorglosen Menge war in ihr. Und zu Männern aus einer Menschenmenge wurden Trinker aus der Wüste herbeigeholt. Sie legten Spangen an ihre Arme und eine herrliche Krone auf ihre Häupter.
43 Ich sprach über sie, die verbraucht ist von Ehebrüchen: Jetzt hurt man. Es ist Hurerei und sie ist dabei.
44 Und man ging zu ihr, wie man zu einer Hure geht. So gingen sie zu Ohola und Oholiba, den Frauen der Schandtat.
45 Doch gerechte Männer, sie werden sie richten nach der Rechtsentscheidung für Ehebrecherinnen und nach der Rechtsentscheidung für die, die Blut vergossen haben. Denn sie haben Ehebruch begangen und an ihren Händen klebt Blut.
Lev 20,10 Dtn 22,21-22
46 Ja, so spricht GOTT, der Herr: Man berufe eine Volksversammlung gegen sie ein und gebe sie der Misshandlung und der Plünderung preis.
47 Die Volksversammlung soll sie steinigen und mit ihren Schwertern in Stücke hauen. Ihre Söhne und Töchter soll man töten und ihre Häuser im Feuer verbrennen.
48 So mache ich der Schandtat im Land ein Ende, damit alle Frauen gewarnt sind und nicht ebenso schändlich handeln wie ihr.
49 Man wird eure Schandtat über euch bringen und ihr müsst die Sünden mit euren Götzen tragen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.

24

Gleichnis vom heißen Topf: 24,1–14
1 Das Wort der HERRN erging an mich im neunten Jahr, im zehnten Monat, am Zehnten des Monats:
2 Menschensohn, schreib dir den Namen dieses Tages auf, genau den heutigen Tag! Am heutigen Tag hat sich der König von Babel auf Jerusalem gestürzt.
3 Leg dem widerspenstigen Volk ein Gleichnis vor und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Stell den Kessel auf, stell ihn auf; / und gieß auch Wasser hinein!
Ez 11,3-12
4 Leg seine Fleischstücke zusammen hinein, / jedes gute Stück, Lende und Schulter! Mit den besten Knochen fülle ihn auf!
5 Nimm die Besten von der Herde! / Auch die Knochen leg ringsum unter den Kessel! Bring ihn zum Sieden! / Auch seine Knochen in seiner Mitte sollen kochen!
6 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weh der Blutstadt, / dem verrosteten Kessel
7 Denn ihr Blut war mitten in ihr. / An den nackten Felsen hat sie es getan, statt es auf die Erde auszugießen, / um es mit Staub zu bedecken.
8 Indem ich meinen Zorn aufsteigen lasse, / um Vergeltung zu üben, habe ich ihr Blut auf nacktem Felsen vergossen, / damit es nicht bedeckt werde.
Ijob 16,18+
9 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weh der Blutstadt! / Auch ich mache groß den Holzstoß.
10 Häufe Holz auf, / zünde Feuer an, koche das Fleisch, / koche die Brühe ein
11 Dann stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit sein Kupfer sich erhitzt und glüht und geschmolzen wird, was an ihm unrein ist, sein Rost verschwindet!
12 Doch umsonst die Mühe: Sein starker Rost geht nicht von ihm ab, im Feuer bleibt sein Rost.
13 In deiner Unreinheit besteht die Schandtat. Weil ich dich rein machen wollte, du aber nicht rein wurdest, sollst du von deiner Unreinheit nicht mehr rein werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe.
14 Ich, der HERR, habe gesprochen. Es kommt und ich führe es aus. Ich gebe nicht nach. Ich habe kein Mitleid, es reut mich nicht. Nach deinen Wegen und deinen Taten werden sie dich richten - Spruch GOTTES, des Herrn.
Ez 5,11+
Der Tod der Frau – ein Gleichnis für die Zerstörung der Stadt: 24,15–27
15 Das Wort des HERRN erging an mich:
Jer 18,1+
16 Menschensohn, siehe, ich nehme dir die Freude deiner Augen durch einen jähen Tod. Doch du sollst weder klagen noch weinen. Keine Träne darfst du vergießen.
Sir 36,27
17 Stöhne, bleib still! Keine Totentrauer sollst du halten. Binde deinen Kopfbund um und zieh deine Schuhe an deine Füße! Verhülle deinen Bart nicht und iss kein Brot von Menschen!
18 Ich redete am Morgen zum Volk. Meine Frau starb am Abend, und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war.
19 Da sagte das Volk zu mir: Willst du uns nicht erklären, was dein Verhalten für uns zu bedeuten hat?
20 Ich antwortete ihnen: Das Wort des HERRN ist an mich ergangen.
21 Sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, euren Stolz und eure Macht, die Freude eurer Augen und die Sehnsucht eurer Seele. Eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden unter dem Schwert fallen.
Jer 7,1-15 Klgl 2,7
22 Dann werdet ihr handeln, wie ich gehandelt habe: Ihr werdet den Bart nicht verhüllen und kein Brot von Menschen essen.
23 Mit eurem Kopfbund auf eurem Haupt und euren Schuhen an euren Füßen werdet ihr weder klagen noch weinen, sondern in euren Sünden dahinsiechen und miteinander stöhnen.
24 Ezechiel wird ein Mahnzeichen für euch sein. Genauso wie er gehandelt hat, werdet ihr handeln; wenn das eintrifft, werdet ihr erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.
Ez 12,6+
25 Du aber, Menschensohn, ist es nicht so? An jenem Tag, wenn ich ihnen ihren Zufluchtsort nehme, ihre Wonne und ihre Pracht, die Freude ihrer Augen und das Verlangen ihrer Seele, ihre Söhne und ihre Töchter,
26 an jenem Tag wird zu dir der Flüchtling kommen, um die Nachricht zu Gehör zu bringen.
27 An jenem Tag, mit dem Flüchtling, wird sich dein Mund öffnen. Du wirst reden und nicht mehr stumm sein. So wirst du zu einem Mahnzeichen für sie und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin.
Ez 3,26 Ez 33,22

25

Gegen die unmittelbaren Nachbarn Ammon, Moab, Edom und die Philister: 25,1–17
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Dtn 2,19+ Ez 21,33-37 Am 1,13-15 Jer 49,1-6
2 Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Ammoniter, sprich als Prophet über sie
3 und sag zu den Ammonitern: Hört das Wort GOTTES, des Herrn: So spricht GOTT, der Herr: Weil du gegen mein Heiligtum Ha! gesprochen hast, dass es entweiht wurde, und gegen den Ackerboden Israel, dass er verwüstet wurde, und gegen das Haus Juda, dass es verschleppt wurde,
4 darum, siehe, gebe ich dich den Söhnen des Ostens zum Besitz. Sie werden ihre Zelte bei dir aufschlagen und ihre Siedlungen bei dir errichten. Sie sind es, die deine Früchte essen, und sie sind es, die deine Milch trinken werden.
Num 24,21+
5 Rabba mache ich zum Weideplatz für Kamele und die Ammoniter zum Lager für Schafe. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
6 Denn so spricht GOTT, der Herr: Weil du in die Hände geklatscht und mit dem Fuß gestampft hast, voll höhnischer Schadenfreude über den Ackerboden Israels,
Ez 6,11
7 darum, siehe, strecke ich meine Hand gegen dich aus, ich überlasse dich den Völkern zur Plünderung, ich rotte dich aus unter den Nationen und sorge dafür, dass du aus der Zahl der Länder verschwindest; ich vernichte dich. Dann wirst du erkennen, dass ich der HERR bin.
8 So spricht GOTT, der Herr: Weil Moab und Seïr sagen: Siehe, dem Haus Juda geht es wie allen Völkern!,
Num 22,36+ Am 2,1-3 Jer 48 Zef 2,8-11
9 darum, siehe, will ich die Flanke Moabs öffnen, sodass es bei ihm keine Stadt mehr gibt von einem Ende zum andern, nicht mehr Bet-Jeschimot, Baal-Meon und Kirjatajim, die Zierde des Landes.
10 Zusammen mit den Ammonitern gebe ich es den Söhnen des Ostens zum Besitz, sodass die Ammoniter unter den Nationen nicht mehr erwähnt werden
11 und ich an Moab das Urteil vollstrecke. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
12 So spricht GOTT, der Herr: Weil Edom sich am Haus Juda gerächt hat, weil es Schuld auf sich geladen und Rache an ihm genommen hat,
Dtn 2,1+ Ez 35 Am 1,11-12 Jer 49,7-22 Jes 34 Ps 137,7
13 darum - so spricht GOTT, der Herr: Ich strecke meine Hand gegen Edom aus, ich vernichte darin Mensch und Tier und ich mache es zur Wüste von Teman aus und bis Dedan sollen sie unter dem Schwert fallen.
Jes 21,13-14
14 Ich lege meine Rache an Edom in die Hand meines Volkes Israel. Sie werden an Edom meinem Zorn und meinem Grimm entsprechend handeln. Dann werden sie meine Rache kennenlernen - Spruch GOTTES, des Herrn.
15 So spricht GOTT, der Herr: Weil die Philister rachsüchtig gehandelt haben und voll Verachtung Rache nahmen, um aus uralter Feindschaft Vernichtung zu bringen,
Jos 13,2+ Zef 2,4-7
16 darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich will jetzt meine Hand gegen die Philister ausstrecken, ich will die Kereter ausrotten und den Rest an der Küste des Meeres vernichten.
17 Ich nehme an ihnen gewaltige Rache, mit grimmigen Strafen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich mich an ihnen räche.

26

Gegen die Inselstadt Tyrus: 26,1–21
1 Es geschah im elften Jahr am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:
Jes 23
2 Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem sagte: Ha, das Tor zu den Völkern ist zerbrochen; es fällt mir zu. Ich kann mich mästen; sie ist verwüstet!,
Ez 25,3
3 darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, jetzt gehe ich gegen dich vor, Tyrus, / und lasse viele Völker gegen dich anbranden, /
4 Sie zerstören die Mauern von Tyrus / und seine Türme reißen sie ein. Sein Erdreich schwemme ich weg, / zum nackten Felsen mache ich es.
5 Ein Platz zum Trocknen der Netze / wird es mitten im Meer; denn ich habe gesprochen - Spruch GOTTES, des Herrn. / Es wird eine Beute der Nationen.
6 Seine Töchter auf dem Festland / werden vom Schwert erschlagen. Dann wird man erkennen, / dass ich der HERR bin.
7 Denn so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich führe Nebukadnezzar, den König von Babel, / den König der Könige,
Ez 29,17-21
8 Deine Töchter auf dem Festland / wird er mit dem Schwert erschlagen. Er baut dir gegenüber einen Belagerungswall, / schüttet einen Damm gegen dich auf
Ez 4,1-3
9 Seinen Sturmbock setzt er an zum Stoß gegen deine Mauern, / deine Türme reißt er mit seinem Brecheisen ein.
10 Ihre Staubwolke wird dich bedecken, / so viele Pferde hat er. Unter dem Dröhnen der Reiter und Räder und Wagen / erzittern deine Mauern,
11 Mit den Hufen seiner Pferde / zerstampft er all deine Straßen. Mit dem Schwert erschlägt er dein Volk / und deine mächtigen Säulen stürzt er zu Boden.
12 Sie plündern deinen Besitz / und rauben dir deine Waren. Deine Mauern reißen sie ein. / Sie zerstören die prächtigen Bauten.
13 So mache ich deinen lärmenden Liedern ein Ende, / vom Klang deiner Zithern ist nichts mehr zu hören.
Jes 24,8-9 Jer 25,10 Offb 18,22
14 Zum nackten Felsen mache ich dich. / Du wirst ein Platz zum Trocknen der Netze. Man baut dich nie wieder auf; / denn ich, der HERR, habe gesprochen - Spruch GOTTES, des Herrn.
15 So spricht GOTT, der Herr, zu Tyrus: Ist es nicht so, dass die Inseln erzittern beim Getöse deines Sturzes, beim Gestöhn der zu Tode Getroffenen, beim mörderischen Blutbad in deiner Mitte?
16 Dann steigen alle Fürsten des Meeres von ihren Thronen herab, sie legen ihre Mäntel ab und ziehen ihre bunt gewebten Kleider aus. Sie hüllen sich in Schrecken und setzen sich auf den Boden; immer wieder erfasst sie ein Zittern und sie sind entsetzt über dich.
Jona 3,6
17 Sie stimmen die Totenklage über dich an und sagen zu dir: Ach, wie bist du zerstört, / die bewohnt war vom Meer her,
Offb 18,9-19
18 Nun aber entsetzen sich die Inseln / am Tag deines Sturzes. Bestürzt sind die Inseln im Meer / über dein Ende.
19 Denn so spricht GOTT, der Herr: Ich mache dich zur verwüsteten Stadt; dann wirst du wie die Städte sein, die nicht mehr bewohnt sind. Die Urflut lasse ich steigen, sodass gewaltige Wassermassen dich zudecken.
20 Ich stoße dich zu denen hinab, die in die Grube gesunken sind, zum Volk der Vorzeit. Ich weise dir einen Wohnsitz zu in den Tiefen der Erde, wie ewige Trümmer, bei denen, die in die Grube gesunken sind, damit du nicht mehr bewohnt wirst. Aber im Land der Lebenden gebe ich eine Zierde.
Ez 32,18-32
21 Zu einem Bild des Schreckens mache ich dich. Du bist nicht mehr da, und wer dich sucht, wird dich in Ewigkeit nicht finden - Spruch GOTTES, des Herrn.
Offb 18,21

27

Totenklage über Tyrus, das prächtige Schiff: 27,1–36
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Du, Menschensohn, stimm die Totenklage über Tyrus an!
3 Sag zu Tyrus, die da wohnt am Zugang zum Meer, die Handel treibt mit den Völkern bis hin zu den vielen Inseln: So spricht GOTT, der Herr: Tyrus, du sagst: / Ich bin von vollendeter Schönheit.
4 Im Herzen der Meere liegt dein Gebiet. / Vollendet schön schufen dich deine Erbauer.
5 Aus Zypressen vom Senirgebirge / bauten sie all deine Planken, eine Zeder vom Libanon nahmen sie, / um auf dir den Mast zu errichten.
6 Deine Ruder machten / sie aus Terebinthen vom Baschan, dein Deck aus Elfenbein und Eschenholz / von den Inseln der Kittäer.
7 Dein Segel war bunt gewebtes ägyptisches Leinen. / Es sollte dein Erkennungszeichen sein. Deine Planen waren aus violettem und rotem Purpur / von den Küsten Elischas.
8 Deine Ruderer stammten / aus Sidon und Arwad. Deine Weisen, Tyrus, waren bei dir. / Sie waren deine Seeleute.
9 Die Ältesten von Gebal und seine Weisen / fuhren auf dir, um deine Risse zu dichten. Alle Schiffe des Meeres und ihre Schiffsleute / kamen zu dir, um mit dir Handel zu treiben.
10 Paras, Lud und Put / waren in deinem Heer als deine Krieger. Schilde und Helme hängten sie auf an dir; / diese verliehen dir prächtigen Glanz.
Jer 46,9+
11 Die Söhne von Arwad und dein Heer standen ringsum auf deinen Mauern und Gammaditer auf deinen Türmen. Ihre Schilde hängten sie rings an deinen Mauern auf. Sie machten deine Schönheit vollkommen.
12 Tarschisch kaufte bei dir wegen der Fülle all deiner Güter; Silber, Eisen, Zinn und Blei gaben sie für deine Waren.
Jes 23,1+
13 Jawan, Tubal und Meschech, sie waren deine Händler. Menschen und Kupfergeräte gaben sie für deine Handelswaren.
Ez 38,2
14 Die von Bet-Togarma gaben Zugpferde und Reitpferde und Maultiere für deine Waren.
Ez 38,6
15 Die Söhne von Dedan waren deine Händler. Viele Inseln standen als Kaufleute an deiner Seite; als Abgaben brachten sie dir Elfenbein und Ebenholz.
16 Aram kaufte bei dir wegen der Fülle deiner Erzeugnisse. Karfunkelstein, Purpur, bunte Stoffe, Byssus, Korallen und Rubine gaben sie für deine Waren.
17 Juda und das Land Israel, sie waren deine Händler. Weizen aus Minnit, Pannag, Honig, Öl und Mastix gaben sie für deine Handelswaren.
18 Damaskus kaufte bei dir wegen der Fülle deiner Erzeugnisse, wegen der Fülle all deiner Güter. Wein aus Helbon und Wolle aus Zahar,
Hos 14,8
19 Wein aus Usal gaben sie für deine Waren. Gehämmertes Eisen, Zimt und Gewürzrohr gehörte zu deinen Handelswaren.
Gen 10,27
20 Dedan war dein Händler für Satteldecken.
Ez 25,13
21 Arabien und alle Fürsten von Kedar, sie waren Kaufleute an deiner Seite. Sie kauften bei dir Lämmer, Widder und Böcke.
22 Händler von Saba und Ragma, sie trieben Handel mit dir. Für den allerbesten Balsam, für alle Arten von Edelsteinen und Gold gaben sie deine Waren.
1Kön 10,1+ Gen 10,7
23 Haran, Kanne und Eden, die Händler von Saba, Assur, Kilmad trieben Handel mit dir.
Gen 11,31 Gen 12,5
24 Sie waren deine Händler. Prunkgewänder und Mäntel aus violettem Purpur, bunte Stoffe und mehrfarbige Tücher, feste gedrehte Seile kauften sie ein für dich.
25 Die Schiffe von Tarschisch dienten dir / als Karawanen für deine Waren. So fülltest du dich, / wurdest schwer beladen im Herzen der Meere.
26 Über gewaltige Wasser brachten dich / deine Ruderer. Da zerbrach dich der Ostwind / im Herzen der Meere.
27 Dein Reichtum, deine Waren, dein Handelsgut, / deine Schiffsleute und deine Seeleute, die Männer, die deine Risse dichten, / die deine Waren eintauschen,
28 Beim lauten Geschrei deiner Seeleute / wogen die Wasserfluten.
29 Alle, die das Ruder führen, / verlassen ihr Schiff. Schiffsleute, alle Seeleute des Meeres, / sie stehen an Land.
30 Über dich lassen sie laut ihre Stimme hören, / bitterlich schreien sie auf. Sie streuen sich Staub auf ihr Haupt, / in der Asche wälzen sie sich.
Offb 18,19
31 Deinetwegen scheren sie sich eine Glatze, / Trauerkleider legen sie an und weinen über dich mit verbitterter Seele, / mit bitterer Klage.
32 In ihrem Jammer stimmen sie über dich / eine Totenklage an und halten Klage für dich: / Wer war wie Tyrus,
Offb 18,18
33 Als deine Waren vom Meer her kamen, / hast du viele Völker gesättigt. Die Könige der Erde machtest du reich / mit deinem gewaltigen Reichtum / und deinen Handelswaren.
Offb 18,19
34 Jetzt bist du zerbrochen - weg von den Meeren - / in den Tiefen des Wassers. Deine Handelswaren und dein ganzes Aufgebot / in deiner Mitte sind gefallen.
35 Alle Bewohner der Küsten / sind entsetzt über dich; ihren Königen sträubt sich das Haar. / Verstört sind die Gesichter.
36 Die Kaufleute unter den Völkern / zischeln über dich. Zu einem Bild des Schreckens bist du geworden, / du bist für immer dahin.

28

Gegen den Fürsten von Tyrus: 28,1–10
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus: So spricht GOTT, der Herr: Weil sich dein Herz überhoben hat und du sagtest: Ich bin ein Gott, einen Wohnsitz für Götter bewohne ich im Herzen der Meere. Doch du bist ein Mensch und kein Gott, obwohl du dein Herz dem Herzen eines Gottes gleichgestellt hast.
Gen 3,5 Jes 14,13
3 Siehe, du bist weiser als Daniel. / Kein Geheimnis war dir zu dunkel.
Ez 14,14
4 Durch deine Weisheit und Einsicht / schufst du dir Reichtum. Mit Gold und Silber / fülltest du deine Kammern.
5 Durch deine gewaltige Weisheit, durch deinen Handel / hast du deinen Reichtum vermehrt. Doch dein Herz hat sich erhoben / wegen all deines Reichtums.
6 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil du dein Herz / dem Herzen eines Gottes gleichgemacht hast,
7 darum, siehe, bringe ich Fremde über dich, / tyrannische Nationen. Sie zücken ihre Schwerter gegen all deine prächtige Weisheit, / entweihen deinen strahlenden Glanz.
8 Sie stoßen dich hinab in das Grab; / wie einer durchbohrt wird und stirbt, so stirbst du / im Herzen der Meere.
9 Wirst du dann angesichts deiner Mörder noch sagen: / Ich bin ein Gott? Du bist ein Mensch und kein Gott / in der Hand derer, die dich durchbohren.
Jes 31,3
10 Wie Unbeschnittene sterben, / so stirbst du durch Fremde; denn ich habe gesprochen - / Spruch GOTTES, des Herrn.
Totenklage über den König von Tyrus: 28,11–19
11 Das Wort des HERRN erging an mich:
12 Menschensohn, stimm eine Totenklage an über den König von Tyrus und sag zu ihm: So spricht GOTT, der Herr: Du warst ein vollendet gestaltetes Siegel, / voll Weisheit und vollkommener Schönheit.
13 Im Garten Gottes, in Eden, bist du gewesen. / Allerlei kostbare Steine umgaben dich: Rubin, Topas, dazu Jaspis, / Chrysolith, Karneol und Onyx, / Saphir, Karfunkelstein und Smaragd.
14 Du, Kerub, mit ausgebreiteten, schützenden Flügeln, / ich hatte dich eingesetzt. Auf dem heiligen Berg der Götter bist du gewesen. Zwischen den feurigen Steinen gingst du umher.
Gen 3,24 Jes 14,13 Ez 10,2
15 Ohne Tadel warst du auf deinen Wegen / seit dem Tag, an dem du erschaffen wurdest, / bis Verbrechen an dir gefunden wurde.
16 Durch deinen ausgedehnten Handel / wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt, / in Sünde bist du gefallen.
Ez 10,2.7
17 Hochmütig war dein Herz geworden, / weil du so schön warst. Du hast deine Weisheit vernichtet, / verblendet vom strahlenden Glanz.
18 Du hast durch deine gewaltige Schuld, / durch Unrecht bei deinem Handelsgeschäft deine Heiligtümer entweiht.
19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, / sind entsetzt über dich. Zum Schrecken bist du geworden, / du bist für immer dahin.
Gegen Sidon: 28,20–23
20 Das Wort des HERRN erging an mich:
21 Menschensohn, richte dein Gesicht auf Sidon, tritt als Prophet gegen es auf
22 und sag: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen dich vor, Sidon, / und verherrliche mich in deiner Mitte.
23 Ich schicke ihm Pest und Blut / in seine Gassen. Und es fallen in seiner Mitte Erschlagene, / wenn das Schwert von überallher auf es einschlägt.
Verheißung für Israel: 28,24–26
24 Dann droht dem Haus Israel kein stechender Dorn und kein verletzender Stachel mehr von allen ringsum, die sie verachten. Daran werden sie erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.
25 So spricht GOTT, der Herr: Wenn ich die vom Haus Israel aus all den Ländern zusammenführe, in die sie zerstreut sind, dann erweise ich mich an ihnen vor den Augen der Völker als heilig. Sie werden auf ihrem Ackerboden wohnen, den ich meinem Knecht Jakob gegeben habe.
Ez 37,25 Gen 28,13
26 Dort werden sie in Sicherheit leben; sie werden Häuser bauen und Weinberge pflanzen. Sie wohnen in Sicherheit, sobald ich an all denen, die sie ringsum verachtet haben, das Urteil vollstrecke. Dann werden sie erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin.

29

Erstes Wort gegen Ägypten: Gericht über den Pharao,das große Krokodil: 29,1–16
1 Am zwölften Tag des zehnten Monats im zehnten Jahr erging das Wort des HERRN an mich:
Jes 19 Jer 46
2 Menschensohn, richte dein Gesicht auf den Pharao, den König von Ägypten, tritt als Prophet auf gegen ihn und gegen ganz Ägypten,
3 sage und sprich: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen dich vor, Pharao, / König von Ägypten,
Ez 32 Ijob 40,25-41,26
4 Aber ich schlage dir Haken durch die Kinnbacken / und lasse die Fische deiner Nilarme an deinen Schuppen kleben. Ich ziehe dich herauf aus den Armen deines Nil / samt all den Fischen deiner Nilarme, die an deinen Schuppen kleben.
5 Dann werfe ich dich in die Wüste hinaus, / dich und all die Fische deiner Nilarme. Aufs trockene Land wirst du fallen. / Du wirst nicht aufgelesen und nicht eingesammelt werden.
Jer 25,33
6 Dann werden alle Bewohner Ägyptens erkennen, / dass ich der HERR bin. Weil sie eine Stütze aus Schilfrohr / für das Haus Israel gewesen sind,
Jes 36,6 2Kön 18,21
7 - nehmen sie dich in die Hand, / dann zerbrichst du / und durchbohrst ihnen die ganze Schulter; stützen sie sich auf dich, / dann zerbrichst du / und machst allen die Hüften steif -,
8 darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich bringe das Schwert über dich und rotte Mensch und Vieh aus dir aus.
9 Das Land Ägypten wird zu Wüste und Ödland. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin. Weil er gesagt hat:
10 Darum, siehe, ich gehe gegen dich und deine Nilarme vor. Ich mache das Land Ägypten zum dürren Ödland, zur Wüste von Migdol bis Syene und bis an die Grenze von Kusch.
11 Weder eines Menschen Fuß noch eines Tieres Fuß geht mehr darüber hin. Vierzig Jahre lang wird es nicht mehr bewohnt sein.
12 Ich mache das Land Ägypten zur Wüste inmitten verwüsteter Länder. Seine Städte sollen vierzig Jahre lang verwüstet daliegen inmitten verödeter Städte. Ich zerstreue die Ägypter unter die Nationen und vertreibe sie in die Länder.
13 Denn so spricht GOTT, der Herr: Nach vierzig Jahren führe ich die Ägypter aus den Völkern zusammen, unter die sie zerstreut wurden.
14 Ich wende das Geschick Ägyptens und bringe sie zurück in das Land Patros, das Land ihrer Herkunft. Dort werden sie ein geringes Reich gründen.
15 Es wird geringer sein als die Königreiche und es wird sich nicht mehr über die Nationen erheben. Ich mache es ganz klein, damit es nicht mehr über die Nationen herrschen kann.
16 Es wird dem Haus Israel keinen Anlass mehr zum Vertrauen geben. Es riefe Israels Schuld in Erinnerung, wenn es sich ihm anschlösse. Sie werden erkennen, dass ich GOTT, der Herr, bin.
Zweites Wort gegen Ägypten: Nebukadnezzars Sieg: 29,17–21
17 Es geschah im siebenundzwanzigsten Jahr, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:
18 Menschensohn! Nebukadnezzar, der König von Babel, hat sein Heer gegen Tyrus schwere Arbeit verrichten lassen; jeder Kopf wurde kahl und jede Schulter war zerschunden. Aber Tyrus hat ihn und sein Heer nicht belohnt für die Arbeit, die sie geleistet haben.
19 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gebe Nebukadnezzar, dem König von Babel, das Land Ägypten. Er wird seine Schätze wegschleppen; er wird alles plündern und reiche Beute machen. Das wird der Lohn seines Heeres sein.
Ez 30,10.24 Ez 32,11d
20 Als Belohnung für seine Arbeit gebe ich ihm das Land Ägypten; denn sie haben für mich gearbeitet - Spruch GOTTES, des Herrn.
Jer 43,10 Jer 44,30 Jer 46,26
21 An jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn sprießen lassen und ich öffne dir den Mund in ihrer Mitte. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

30

Drittes Wort gegen Ägypten: Der Tag des Herrn über Ägypten: 30,1–19
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
2 Menschensohn, tritt als Prophet auf und sag: So spricht GOTT, der Herr: Heult: Weh über den Tag!
3 Denn ein Tag ist nahe, / ein Tag des HERRN ist nahe, ein Tag des Gewölkes. / Eine Zeit für die Nationen ist da.
Am 5,18+
4 Ein Schwert dringt ein in Ägypten. / Ein Zittern überfällt Kusch, / wenn in Ägypten die Menschen erschlagen werden und fallen. Man schleppt seine Schätze hinweg / und reißt seine Grundmauern nieder.
5 Kusch, Put und Lud, / das ganze Völkergemisch, Kub und die Söhne des verbündeten Landes / fallen mit ihnen durch das Schwert.
Jer 46,9+
6 So spricht der HERR: Es fallen, die Ägypten stützen, seine herrliche Macht sinkt dahin.
Ez 29,10
7 Verwüstet liegen sie da inmitten verwüsteter Länder und seine Städte inmitten verödeter Städte.
8 Sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich an Ägypten Feuer lege, wenn all seine Helfer zusammenbrechen.
9 An jenem Tag fahren Boten auf Schiffen vor mir hinaus, um Kusch aus seiner Ruhe zu schrecken. Ein Zittern überfällt sie am Tag Ägyptens. Siehe, es kommt!
10 So spricht GOTT, der Herr: Ich mache der Pracht Ägyptens ein Ende durch die Hand Nebukadnezzars, des Königs von Babel.
11 Er und sein Volk mit ihm, die gewalttätigsten unter den Völkern, werden herbeigeholt, um das Land zu vernichten. Sie zücken ihre Schwerter gegen Ägypten und füllen das Land mit Erschlagenen.
Ez 29,11-12
12 Ich lege die Nilarme trocken, verkaufe das Land an Verbrecher, ich verwüste das Land und alles darin durch die Hände von Fremden. Ich, der HERR, habe gesprochen.
13 So spricht GOTT, der Herr: Ich will die Götzen vernichten. Ich führe das Ende der Götter von Memfis herbei. Der Fürst aus dem Land Ägypten wird nicht mehr leben. Ich stürze das Land Ägypten in Angst.
14 Patros will ich verwüsten, an Zoan lege ich Feuer, an No vollstrecke ich das Urteil.
Ez 29,14+
15 Über Sin, die Festung Ägyptens, gieße ich meinen Zorn aus und ich vernichte die Pracht von No.
16 An Ägypten lege ich Feuer. Sin wird sich in Krämpfen winden; No wird man erstürmen und Memfis - Feinde am hellen Tag.
17 Die jungen Männer von On und Pi-Beset fallen unter dem Schwert und sie selber ziehen in die Gefangenschaft.
18 Es wird der Tag zurückgehalten für Tachpanhes, wenn ich dort die Jochstangen Ägyptens zerbreche; dann ist es mit seiner herrlichen Macht zu Ende. Gewölk wird es bedecken und seine Töchter ziehen in die Gefangenschaft.
19 So vollstrecke ich an Ägypten das Urteil und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin.
Viertes Wort gegen Ägypten: Der zerbrochene Arm des Pharao: 30,20–26
20 Es geschah im elften Jahr, im ersten Monat, am siebten Tag des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:
21 Menschensohn, ich habe dem Pharao, dem König von Ägypten, den Arm zerbrochen. Und siehe, man hat ihn nicht verbunden und nicht geschient und ihm keine Heilung gegönnt, damit er nicht wieder zu Kräften kommt und zum Schwert greift.
22 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen den Pharao vor, den König von Ägypten: Ich zerbreche ihm die Arme, den gesunden und den zerbrochenen, und schlage ihm das Schwert aus seiner Hand.
23 Ich zerstreue die Ägypter unter die Nationen und vertreibe sie in die Länder.
24 Ich stärke die Arme des Königs von Babel und gebe ihm mein Schwert in seine Hand. Dem Pharao aber zerbreche ich die Arme, sodass er vor ihm stöhnt wie ein tödlich Verletzter.
25 Ich stärke die Arme des Königs von Babel; doch die Arme des Pharao sinken kraftlos herunter. Wenn ich dem König von Babel mein Schwert in die Hand gebe und er es gegen das Land Ägypten ausstreckt, dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
26 Ich zerstreue die Ägypter unter die Nationen und vertreibe sie in die Länder. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

31

Fünftes Wort gegen Ägypten: Gleichnis vom Pharao,dem Weltenbaum: 31,1–18
1 Es geschah im elften Jahr, im dritten Monat, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:
2 Menschensohn, sag zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu seinem Gefolge: Wem warst du in deiner Größe vergleichbar?
3 Siehe, Assur: / Eine Zeder auf dem Libanon, prächtig war das Geäst, / reichlich der Schatten, / hoch der Wuchs
4 Wasser machte sie groß. / Die Flut in der Tiefe ließ sie hoch emporwachsen. Ihre Ströme flossen rings um den Ort, / wo sie gepflanzt war,
5 Darum war sie höher gewachsen / als alle Bäume des Feldes. Ihre Zweige wurden sehr zahlreich / und ihre Äste breiteten sich aus
6 Alle Vögel des Himmels / hatten ihr Nest in ihren Zweigen. Alle wilden Tiere / brachten unter den Ästen ihre Jungen zur Welt.
7 Schön war sie in ihrer Größe / mit ihrem breiten Geäst; denn ihre Wurzeln / hatten viel Wasser.
8 Keine Zeder im Garten Gottes / war ihr vergleichbar. Keine Zypresse hatte Zweige wie sie, / keine Platane so mächtige Äste wie sie.
9 Ich hatte sie herrlich gemacht / mit ihren zahlreichen Zweigen. Voll Eifersucht auf sie waren im Garten Gottes / alle Bäume von Eden.
Gen 2,8
10 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Weil du so hoch emporwuchsest - da sie mit ihrem Wipfel in die Wolken ragte und ihr Herz wegen ihrer Höhe überheblich wurde -,
11 deshalb gebe ich sie in die Hand des Herrschers der Nationen. Er handelt, ja behandelt sie nach ihrer Schlechtigkeit; ich vertreibe sie.
12 Fremde, die gewalttätigsten unter den Völkern, werden sie umhauen und hinwerfen. Ihre Zweige fallen auf die Berge und in alle Täler, ihre Äste zerbrechen in allen Schluchten der Erde. Alle Völker der Erde verlassen den Schatten der Zeder und lassen sie liegen.
13 Auf ihren gefällten Stamm setzen sich alle Vögel des Himmels, die wilden Tiere hausen in ihren Zweigen.
14 Dies, damit keiner der Bäume am Wasser sich seiner Größe wegen erhebt und mit seinem Wipfel in die Wolken ragt und keiner der vom Wasser getränkten Bäume in seiner Größe gegen sie aufsteht. Denn sie alle werden dem Tod ausgeliefert und sie müssen in das Land der Tiefe hinab inmitten der Menschensöhne, zu denen, die in die Grube hinabgestiegen sind.
15 So spricht GOTT, der Herr: Am Tag, da die Zeder in die Unterwelt hinabsteigt, rufe ich Trauer aus, ich bedecke ihretwegen die Flut; ich halte ihre Ströme zurück, sodass der Reichtum an Wasser versiegt. Ihretwegen hülle ich den Libanon in Trauer und alle Bäume des Feldes sinken ihretwegen in Ohnmacht.
Num 16,33+
16 Durch das Getöse ihres Sturzes lasse ich Völker erzittern, wenn ich sie in die Unterwelt hinabsteigen lasse, hinab zu denen, die in die Grube hinabgestiegen sind. Dann trösten sich im Land der Tiefe alle Bäume von Eden, die erlesenen und besten des Libanon, alle, die Wasser getrunken haben.
Ez 32,18-31 Jes 14,15
17 Auch sie steigen hinab zusammen mit ihr in die Unterwelt, hinab zu denen, die vom Schwert erschlagen wurden, sie und die, die ihr helfender Arm waren, die in ihrem Schatten wohnten, mitten unter den Nationen.
18 Wem warst du gleich unter den Bäumen von Eden an Größe und Pracht? Und doch wirst du zusammen mit den Bäumen von Eden in das Land der Tiefe hinuntergebracht. Dort wirst du mitten unter den Unbeschnittenen liegen, unter denen, die vom Schwert erschlagen wurden. Dies ist der Pharao und sein ganzes Gefolge - Spruch GOTTES, des Herrn.

32

Sechstes Wort gegen Ägypten: Totenklage über den Pharao,das gefangene Krokodil: 32,1–16
1 Es geschah im zwölften Jahr, im zwölften Monat, am ersten Tag des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:
2 Menschensohn, stimm eine Totenklage an über den Pharao, den König von Ägypten, und sag zu ihm: Einem Löwen unter den Nationen bist du gleich gewesen.
Ez 29,3-5 Ijob 40,25-41,26
3 So spricht GOTT, der Herr: / Ich spanne aus über dich mein Netz durch ein Heer von vielen Völkern, / die ziehen dich herauf in meinem Schleppnetz.
Ez 31,12-16
4 Dann werfe ich dich aufs Land, / schleudere dich aufs freie Feld. Ich sorge dafür, dass alle Vögel des Himmels sich auf dir niederlassen, / und ich sättige mit dir die Tiere der ganzen Erde.
5 Ich lege dein Fleisch auf den Bergen aus / und fülle die Täler mit deinem Aas.
6 Ich tränke das Land bis hin zu den Bergen / mit der Flut deines Blutes; die Schluchten sollen sich damit füllen.
7 Wenn dein Leben erlischt, / will ich den Himmel bedecken und seine Sterne verdüstern.
Am 8,9+ Mt 24,29
8 Deinetwegen verdunkle ich / alle die strahlenden Lichter am Himmel und lege Finsternis über dein Land - / Spruch GOTTES, des Herrn.
9 Ich versetze das Herz vieler Völker in Kummer, / wenn ich ihnen und all den Ländern, die du nicht kanntest, / deinen Zusammenbruch unter den Nationen melde.
10 Über dich lasse ich viele Völker entsetzt sein, / ihren Königen sträuben sich deinetwegen die Haare, wenn ich mein Schwert gegen sie schwinge.
11 Denn so spricht GOTT, der Herr: / Das Schwert des Königs von Babel kommt über dich.
12 Durch Schwerter von Kriegern / bringe ich dein Gefolge zu Fall. Sie alle sind die gewalttätigsten unter den Völkern. / Sie verwüsten den Stolz von Ägypten, all seine Pracht wird zerstört.
13 All sein Vieh lasse ich verschwinden / aus den großen Gewässern. Keines Menschen Fuß wird sie mehr trüben / noch werden die Hufe der Tiere sie trüben.
14 Dann mache ich ihre Gewässer klar / und ihre Ströme lasse ich dahingleiten wie Öl - / Spruch GOTTES, des Herrn.
15 Wenn ich das Land Ägypten zum Ödland mache / und wenn das Land, seiner Fülle beraubt, verödet ist, wenn ich alle seine Bewohner darin erschlage,
16 Eine Totenklage ist dies, die Totenklage, sie soll man anstimmen; die Töchter der Nationen sollen die Totenklage anstimmen. Über Ägypten und all seine Pracht sollen sie die Totenklage anstimmen – Spruch GOTTES, des Herrn.
Siebtes Wort gegen Ägypten: Totenklage über den Pharao Totenklage über den Pharao und sein Gefolge: 32,17–32
17 Es geschah im zwölften Jahr, am fünfzehnten Tag des ersten Monats, da erging das Wort des HERRN an mich:
Ez 31,16-18 Jes 14,9-11.15
18 Menschensohn, jammre über die Pracht Ägyptens und geleite sie hinab in das Land der Tiefe, sie und die Töchter mächtiger Nationen, bring sie zu denen, die in die Grube hinabgestiegen sind!
19 Wen hast du an Schönheit übertroffen? / Steige hinab und lieg bei den unbeschnittenen Männern!
20 Mitten unter jene, die das Schwert erschlug, / werden sie fallen. Dem Schwert wurde es übergeben. / Rafft es weg mit all seiner Pracht!
21 Dann sagen die mächtigen Helden mitten aus der Unterwelt / über ihn samt seinen Helfern: Sie sind hinabgestiegen, liegen da, / die Unbeschnittenen, die vom Schwert Erschlagenen.
22 Dort ist Assur und sein ganzes Heer, / rings um ihn sind ihre Gräber. Sie alle hat man erschlagen, / sie fielen unter dem Schwert.
23 Im tiefsten Grund einer Grube / gab man ihm sein Grab. Sein Heer liegt rings um sein Grab. / Sie alle hat man erschlagen,
24 Dort liegt Elam und all sein Gefolge / rings um sein Grab. Sie alle hat man erschlagen, / sie fielen unter dem Schwert,
25 Mitten unter denen, die man erschlug, / hat man ihm mit seinem ganzen Gefolge ein Lager bereitet. Rings um ihn her sind seine Gräber, / sie alle sind Unbeschnittene,
26 Dort ist Meschech-Tubal und all sein Gefolge. / Rings um ihn her sind ihre Gräber. Sie alle sind Unbeschnittene, / mit dem Schwert Erschlagene;
Ez 27,13 Ez 38,2.3 Ez 39,1 Jes 66,19
27 Aber sie liegen nicht bei den gefallenen Kriegern aus früheren Zeiten, / die mit ihrer Rüstung in die Unterwelt hinabgestiegen sind, denen man das Schwert unter den Kopf gelegt hat.
28 Auch du wirst inmitten der Unbeschnittenen zerbrochen / und liegst bei denen, die das Schwert erschlug.
29 Dort liegen Edom, seine Könige / und all seine Fürsten, die man trotz ihrer Stärke zu denen gelegt hat, / die das Schwert erschlug.
30 Dort sind Fürsten des Nordens, / sie alle und alle Sidonier; sie stiegen hinab mit denen, die man erschlug.
31 Der Pharao wird sie sehen / und er tröstet sich über den Verlust seines ganzen Gefolges. Jetzt sind sie vom Schwert erschlagen, / der Pharao und seine ganze Streitmacht - / Spruch GOTTES, des Herrn.
32 Denn ich habe meinen Schrecken verbreitet / im Land der Lebenden. Doch jetzt liegt der Pharao da / mit seinem ganzen Gefolge

33

Ezechiel als Wächter – im Dienst an der Umkehr: 33,1–20
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Ez 3,17-21
2 Menschensohn, sprich zu den Söhnen deines Volkes und sag zu ihnen: Wenn ich über ein Land das Schwert kommen lasse und das Volk des Landes aus seiner Mitte einen Mann nimmt und ihn zu seinem Wächter macht
3 und wenn er das Schwert über das Land kommen sieht, in das Widderhorn bläst und das Volk warnt
Yoel 2,1+
4 und jemand den Schall des Widderhorns zwar hört, sich aber nicht warnen lässt, sodass das Schwert kommt und ihn dahinrafft, dann wird sein Blut auf seinem Haupt sein.
5 Er hat den Schall des Widderhorns zwar gehört, sich aber nicht warnen lassen; sein Blut wird auf ihm sein. Wenn er sich jedoch warnen lässt, hat er sein Leben gerettet.
6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in das Widderhorn bläst und das Volk nicht gewarnt wird und wenn das Schwert kommt und einen von ihnen dahinrafft, dann wird dieser zwar wegen seiner eigenen Schuld dahingerafft, sein Blut aber fordere ich aus der Hand des Wächters zurück.
7 Du aber, Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben; wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, musst du sie vor mir warnen.
Ez 3,17-19
8 Wenn ich zum Schuldigen sage: Schuldiger, du musst sterben! und wenn du nicht redest, um den Schuldigen vor seinem Weg zu warnen, dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben; sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.
9 Du aber, wenn du einen Schuldigen vor seinem Weg gewarnt hast, damit er umkehrt, und er sich nicht abkehrt von seinem Weg, dann wird er seiner Sünde wegen sterben; du aber hast dein Leben gerettet.
10 Du aber, Menschensohn, sag zum Haus Israel: So sprecht ihr: Fürwahr, unsere Vergehen und unsere Sünden lasten auf uns, in ihnen siechen wir dahin. Wie sollen wir da am Leben bleiben?
Ez 14,12-20+ Ez 18,21-30+
11 Sag zu ihnen: So wahr ich lebe - Spruch GOTTES, des Herrn -, ich habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen, sondern daran, dass ein Schuldiger sich abkehrt von seinem Weg und am Leben bleibt. Kehrt um, kehrt euch ab von euren bösen Wegen! Warum denn wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?
Ez 18,23 Lk 15,7.10.32
12 Du aber, Menschensohn, sag zu den Söhnen deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht retten am Tage seines Vergehens. Und die Schuld des Schuldigen: Er wird durch sie nicht zu Fall kommen am Tag seiner Abkehr von seiner Schuld. Der Gerechte aber kann trotz seiner Gerechtigkeit nicht am Leben bleiben, sobald er sündigt.
13 Wenn ich zu dem Gerechten sage: Er wird gewiss am Leben bleiben!, er aber im Vertrauen auf seine Gerechtigkeit Unrecht tut, dann wird ihm seine ganze Gerechtigkeit nicht angerechnet. Wegen seines Unrechts, das er getan hat, deshalb muss er sterben.
14 Wenn ich aber zu dem Schuldigen sage: Du musst sterben! und er kehrt sich von seiner Sünde ab und handelt nach Recht und Gerechtigkeit,
15 gibt der Schuldige das Pfand zurück, ersetzt er Geraubtes, geht er in den Satzungen des Lebens, und tut er kein Unrecht mehr, dann wird er gewiss am Leben bleiben und nicht sterben.
Neh 9,29 Ez 18,22
16 Keine seiner Sünden, die er begangen hat, wird ihm angerechnet. Er hat nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt, er wird gewiss am Leben bleiben.
17 Die Söhne deines Volkes aber sagen: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Dabei sind sie es, deren Weg nicht richtig ist.
Ez 18,29
18 Wenn ein Gerechter sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, muss er dafür sterben.
19 Und wenn ein Schuldiger sich von seiner Schuld abkehrt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, so wird dieser deswegen Leben haben.
20 Ihr aber sagt: Der Weg des Herrn ist nicht richtig. Ich werde euch richten, ihr vom Haus Israel, einen jeden nach seinem Weg.
Ez 18,30
Nachricht von der Eroberung Jerusalems: 33,21–22
21 Und es geschah im zwölften Jahr, am fünften Tag des zehnten Monats nach unserer Verschleppung, da kam ein Entronnener aus Jerusalem zu mir und sagte: Die Stadt ist gefallen.
Ez 24,26-27
22 Die Hand des HERRN legte sich auf mich am Abend, bevor der Entronnene eintraf, und ehe dieser am Morgen zu mir kam, öffnete er meinen Mund. So wurde mein Mund geöffnet und ich war nicht mehr stumm.
Ez 3,26-27
Falsche Erwartungen der nicht Verschleppten: 33,23–29
23 Das Wort des HERRN erging an mich:
24 Menschensohn, die Bewohner dieser Ruinen auf dem Ackerboden Israels sagen: Einer nur war Abraham und er nahm das Land in Besitz; wir aber sind viele. Umso mehr ist das Land uns zum Besitz gegeben.
Ez 11,15
25 Deshalb sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ihr esst Fleisch mitsamt dem Blut, ihr blickt zu euren Götzen auf und vergießt Blut. Und ihr wollt das Land in Besitz nehmen?
Lev 17,10-14 Lev 1,5+
26 Ihr setzt auf euer Schwert, begeht Gräueltaten und einer schändet die Frau des andern. Und ihr wollt das Land in Besitz nehmen?
Lev 18,20
27 So sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: So wahr ich lebe, wer in den Ruinen ist, fällt unter dem Schwert, wer auf dem freien Feld ist, den werfe ich den wilden Tieren zum Fraß vor, und wer sich in den Burgen und Höhlen aufhält, stirbt an der Pest.
28 Ich mache das Land zur Wüste und Öde; seine stolze Macht hat ein Ende; die Berge Israels veröden, sodass niemand mehr durchreist.
29 Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Wüste und Öde mache wegen all der Gräueltaten, die sie begangen haben.
Die unaufrichtigen Hörer: 33,30–33
30 Du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes reden über dich an den Mauern und Toren der Häuser. Einer sagt zum andern, jeder zu seinem Bruder: Kommt doch und hört, was für ein Wort vom HERRN ausgeht.
31 Dann kommen sie zu dir wie bei einem Volksauflauf, setzen sich vor dich hin - mein Volk! - und hören deine Worte an, aber sie handeln nicht danach; denn ihr Mund ist voller Verlangen und so handeln sie auch und ihr Herz läuft nur ihrem Gewinn hinterher.
Mt 7,26 Lk 8,21
32 Siehe, du bist für sie wie ein Liebeslied, eine wohlklingende Stimme und ein schönes Harfenspiel. Sie hören deine Worte, aber sie handeln nicht danach.
Lk 7,32
33 Wenn es aber kommt - siehe, es kommt! -, dann werden sie erkennen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.
Dtn 18,21+ Ez 2,5

34

Gott, der gute Hirt, und Israel, die Herde seiner Weide: 34,1–31
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Jer 23,1-6 Jer 31,10 Sach 11,4-17 Mt 18,12-14 Lk 15,4-7 Joh 10,1-18+
2 Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels, sprich als Prophet und sag zu ihnen, den Hirten: So spricht GOTT, der Herr: Weh den Hirten Israels, die sich selbst geweidet haben! Müssen die Hirten nicht die Schafe weiden?
3 Das Fett verzehrt ihr und mit der Wolle kleidet ihr euch. Das Mastvieh schlachtet ihr, die Schafe aber weidet ihr nicht.
1Petr 5,2-4
4 Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt, das Kranke habt ihr nicht geheilt, das Verletzte habt ihr nicht verbunden, das Vertriebene habt ihr nicht zurückgeholt, das Verlorene habt ihr nicht gesucht; mit Härte habt ihr sie niedergetreten und mit Gewalt.
Mt 18,12-14 Lk 15,4-7
5 Und weil kein Hirt da war, zerstreuten sie sich und sie wurden zum Fraß für alles Getier des Feldes, als sie zerstreut waren.
Mt 9,36 Sach 10,2 Jes 56,9-12
6 Meine Schafe irren auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel umher und über die ganze Erdoberfläche sind meine Schafe zerstreut. Doch da ist keiner, der fragt, und da ist keiner, der auf die Suche geht.
7 Darum, Hirten, hört das Wort des HERRN:
8 So wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn: Weil meine Schafe zum Raub und meine Schafe zum Fraß für alles Getier des Feldes wurden - denn es war kein Hirt da - und meine Hirten nicht nach meinen Schafen fragten, sondern die Hirten sich selbst geweidet und nicht meine Schafe geweidet haben,
9 darum, ihr Hirten, hört das Wort des HERRN:
10 So spricht GOTT, der Herr: Siehe, nun gehe ich gegen die Hirten vor und fordere meine Schafe aus ihrer Hand zurück. Ich mache dem Weiden der Schafe ein Ende. Die Hirten sollen nicht länger sich selbst weiden: Ich rette meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht länger ihr Fraß sein.
11 Denn so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern.
12 Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben.
13 Ich werde sie aus den Völkern herausführen, ich werde sie aus den Ländern sammeln und ich werde sie in ihr Land bringen. Ich führe sie in den Bergen Israels auf die Weide, in den Tälern und an allen bewohnten Orten des Landes.
Jes 66,18-19 Mt 24,31 Mt 25,32
14 Auf guter Weide werde ich sie weiden und auf den hohen Bergen Israels wird ihr Weideplatz sein. Dort werden sie auf gutem Weideplatz lagern, auf den Bergen Israels werden sie auf fetter Weide weiden.
15 Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen - Spruch GOTTES, des Herrn.
16 Das Verlorene werde ich suchen, das Vertriebene werde ich zurückbringen, das Verletzte werde ich verbinden, das Kranke werde ich kräftigen. Doch das Fette und Starke werde ich vertilgen. Ich werde es weiden durch Rechtsentscheid.
Jes 40,11 Lk 15,4-7
17 Ihr aber, meine Herde - so spricht GOTT, der Herr -, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf. Ihr Widder und ihr Böcke,
Mt 25,32-34
18 ist es euch zu wenig, dass ihr auf der besten Weide weidet und euer übriges Weideland mit euren Füßen zertrampelt? Dass ihr das klare Wasser trinkt und den Rest des Wassers mit euren Füßen verschmutzt?
19 Meine Schafe müssen abweiden, was eure Füße zertrampelt haben, und trinken, was eure Füße verschmutzt haben.
20 Darum - so spricht GOTT, der Herr, zu ihnen: Siehe, ich selbst bin es, ich sorge für Recht zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
21 Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter zur Seite drängt und mit euren Hörnern wegstoßt, bis ihr sie nach draußen zerstreut habt,
22 werde ich meinen Schafen zu Hilfe kommen. Sie sollen nicht länger zum Raub werden und ich werde für Recht sorgen zwischen Schaf und Schaf.
23 Ich werde über sie einen einzigen Hirten einsetzen, der sie weiden wird, meinen Knecht David. Er ist es, der sie weiden wird. Er ist es, der für sie Hirt sein wird.
24 Ich selbst, der HERR, werde für sie Gott sein und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, der HERR, ich habe gesprochen.
25 Ich werde mit ihnen einen Friedensbund schließen: Ich gebiete dem bösen Getier im Land Einhalt. Dann werden sie in der Steppe sicher wohnen und in den Wäldern schlafen können.
Jer 23,5-6 Jes 11,6-9+ Hos 2,20
26 Ich mache sie und die Umgebung meines Hügels zum Segen. Ich lasse den Regen herabkommen zu seiner Zeit, Ströme des Segens werden es sein.
27 Der Baum des Feldes wird seine Frucht geben und das Land wird seinen Ertrag geben. Sie werden auf ihrem Ackerboden sicher sein. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich die Stangen ihres Jochs zerbreche und sie aus der Hand derer rette, die sie versklaven.
28 Sie werden nicht länger ein Raub für die Völker sein und das Getier des Landes wird sie nicht fressen. Sie werden in Sicherheit wohnen und da ist keiner, der Schrecken verbreitet.
29 Ich werde für sie eine ruhmvolle Pflanzung anlegen. Sie werden im Land nicht mehr vom Hunger dahingerafft werden und die Schmähung der Nationen müssen sie nicht mehr ertragen.
30 Sie werden erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen bin und dass sie mein Volk sind, das Haus Israel - Spruch GOTTES, des Herrn.
31 Ihr seid meine Schafe. Die Schafe meiner Weide seid ihr, Menschen. Ich bin euer Gott - Spruch GOTTES, des Herrn.

35

Drohspruch gegen die Berge von Seïr und Heil über die Berge Israels: 35,1–36,15
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Ez 25,12-14+ Dtn 2,1+
2 Menschensohn, richte dein Gesicht auf das Bergland von Seïr, tritt als Prophet gegen es auf
3 und sag zu ihm: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich gehe gegen dich vor, / Bergland von Seïr.
4 Deine Städte lege ich in Trümmer / und du sollst zur Wüste werden. Dann wirst du erkennen, / dass ich der HERR bin.
5 Weil du eine ewige Feindschaft hattest und die Söhne Israels zur Zeit ihres Unglücks, zur Zeit der endgültigen Abrechnung, der Gewalt des Schwertes ausgeliefert hast,
6 darum - so wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn - mache ich dich zu Blut und Blut soll dich verfolgen. Wahrhaftig, du hast Blut gehasst; darum soll Blut dich verfolgen.
Offb 16,6
7 Ich mache das Bergland von Seïr zu Ödland und Wüste und merze aus ihm aus, was hin- und herzieht.
8 Ich fülle seine Berghänge mit seinen Erschlagenen; auf deinen Hügeln, in deinen Tälern und all deinen Schluchten werden vom Schwert Erschlagene fallen.
9 Zum Ödland für immer mache ich dich, deine Städte sollen nicht mehr bewohnt sein. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
10 Weil du sagst: Die beiden Völker und die beiden Länder gehören mir; sie sind mein Besitz!, obwohl doch der HERR dort ist,
11 darum - so wahr ich lebe, Spruch GOTTES, des Herrn - werde ich deinem Zorn und deiner Leidenschaft entsprechend tun, was du aus deinem Hass heraus unter ihnen getan hast. Ich gebe mich unter ihnen zu erkennen, wenn ich dich richte.
12 Dann wirst du erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe all dein Schmähen gehört, als du gegen die Berghänge Israels gesprochen hast: Sie sind völlig verödet. Sie sind uns zum Fraß gegeben.
13 So habt ihr mit eurem Maul gegen mich groß getan und euer Reden war frech gegen mich; ich habe es selbst gehört.
14 So spricht GOTT, der Herr: Wie doch das ganze Land sich freut, dass ich dich zur Wüste mache:
15 So wie du dich freust am Erbbesitz des Hauses Israel, weil er als Wüste daliegt, so werde ich an dir handeln; das Bergland von Seïr und ganz Edom insgesamt werden zur Wüste werden. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

36

1 Du aber, Menschensohn, sprich als Prophet zu den Bergen Israels und sag: Ihr Berge Israels, hört das Wort des HERRN!
2 So spricht GOTT, der Herr: Weil der Feind über euch gesagt hat: Ha, die uralten Höhen gehören uns als Besitz.
3 Darum tritt als Prophet auf und sag: So spricht GOTT, der Herr: Weil man euch verödet und von allen Seiten nach euch geschnappt hat, sodass ihr jetzt Besitz der übrigen Völker seid, weil ihr ins Gerede gekommen und zum Gespött der Leute geworden seid,
4 darum, ihr Berge Israels, hört das Wort GOTTES, des Herrn: So spricht GOTT, der Herr, zu den Bergen und Hügeln, den Schluchten und Tälern, zu den verfallenen Ruinen und den verlassenen Städten: Weil ihr von den übrigen Völkern ringsum ausgeplündert und verspottet worden seid,
5 darum - so spricht GOTT, der Herr: Fürwahr, mit glühender Leidenschaft habe ich über den Rest der Nationen und über ganz Edom gesprochen. Voll Freude im Herzen haben sie sich mein Land angeeignet, mit tiefer Verachtung, damit sein Weideland zur Beute werde.
6 Darum sprich als Prophet über den Ackerboden Israels und sag zu den Bergen und Hügeln, zu den Schluchten und Tälern: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, in meiner Leidenschaft und in meinem Grimm habe ich geredet, weil ihr von den Völkern Schimpf ertragen müsst.
7 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Ich, ja ich erhebe meine Hand: Fürwahr, die Völker rings um euch werden ihren eigenen Schimpf tragen müssen.
8 Ihr aber, ihr Berge Israels, ihr sollt eure Zweige treiben und eure Früchte hervorbringen für mein Volk Israel; denn es wird bald kommen.
9 Denn seht, ich bin für euch und wende mich euch zu und dann ackert und sät man wieder auf euch
10 und ich mache die Menschen zahlreich auf euch, das ganze Haus Israel insgesamt. Die Städte werden bewohnt sein und die Ruinen aufgebaut.
11 Ich mache Mensch und Vieh zahlreich auf euch und sie werden sich vermehren und fruchtbar sein. Ich will dafür sorgen, dass ihr bewohnt seid, wie in euren früheren Zeiten; ich werde euch mehr Gutes erweisen als in euren Anfängen. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
12 Menschen, mein ganzes Volk Israel, lasse ich auf euch gehen und sie werden dich in Besitz nehmen; du wirst ihr Erbbesitz sein und ihnen nie mehr ihre Kinder wegnehmen.
13 So spricht GOTT, der Herr: Weil man zu euch sagt: Eine Menschenfresserin bist du und hast deiner eigenen Nation die Kinder weggenommen,
14 darum sollst du keine Menschen mehr fressen und deiner eigenen Nation nicht mehr die Kinder wegnehmen - Spruch GOTTES, des Herrn.
15 Ich lasse dich den Schimpf der Nationen nie mehr anhören und den Hohn der Völker wirst du nie mehr ertragen müssen. Du wirst deiner eigenen Nation nicht mehr die Kinder wegnehmen - Spruch GOTTES, des Herrn.
Gottes heiliger Name und die Sammlung und Erneuerung Israels: 36,16–38
16 Das Wort des HERRN erging an mich:
17 Menschensohn, als die vom Haus Israel in ihrem Land wohnten, machten sie es durch ihre Wege und ihre Taten unrein. Wie die monatliche Unreinheit der Frau waren ihre Wege in meinen Augen.
Lev 15,19-27
18 Da goss ich meinen Zorn über sie aus, weil sie Blut vergossen im Land und es mit ihren Götzen befleckten.
19 Ich zerstreute sie unter die Nationen; in die Länder wurden sie vertrieben. Nach ihren Wegen und nach ihren Taten habe ich sie gerichtet.
20 Als sie aber zu den Nationen kamen, entweihten sie überall, wohin sie kamen, meinen heiligen Namen; denn man sagte von ihnen: Das ist das Volk des HERRN und doch mussten sie sein Land verlassen.
Röm 2,24 Ez 20,39+
21 Da tat mir mein heiliger Name leid, den das Haus Israel bei den Nationen entweihte, wohin es auch kam.
22 Darum sag zum Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Nicht euretwegen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr bei den Nationen entweiht habt, wohin ihr auch gekommen seid.
Ez 16,60-63 Jes 48,11 Ps 115,1
23 Meinen großen, bei den Nationen entweihten Namen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt, werde ich wieder heiligen. Und die Nationen - Spruch GOTTES, des Herrn - werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich mich an euch vor ihren Augen als heilig erweise.
24 Ich nehme euch heraus aus den Nationen, ich sammle euch aus allen Ländern und ich bringe euch zu eurem Ackerboden.
25 Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen.
Joh 3,5 Joh 4,1+
26 Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Ez 11,19+ Jer 4,4+
27 Ich gebe meinen Geist in euer Inneres und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Rechtsentscheide achtet und sie erfüllt.
Jer 31,31+ 1Joh 3,23-24 Gal 5,22-25
28 Dann werdet ihr in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben habe. Ihr werdet mir Volk sein und ich, ich werde euch Gott sein.
29 Ich befreie euch von all eurer Unreinheit. Ich rufe das Getreide und lasse es wachsen. Ich verhänge über euch keine Hungersnot mehr.
30 Ich vermehre die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes, damit ihr unter den Nationen die Schande einer Hungersnot nicht mehr ertragen müsst.
31 Dann werdet ihr an eure verkehrten Wege und an eure Taten denken, die nicht gut waren, und es wird euch ekeln vor euch selbst wegen eurer Gräueltaten.
Ez 16,61-63
32 Nicht euretwegen handle ich so - Spruch GOTTES, des Herrn -, das soll von euch erkannt werden. Schämt euch und vergeht vor Scham wegen eurer Wege, ihr vom Haus Israel!
33 So spricht GOTT, der Herr: An dem Tag, da ich euch von all eurer Schuld reinige, mache ich die Städte bewohnbar und die Ruinen werden aufgebaut.
34 Das verödete Land wird bestellt, es liegt nicht mehr öde vor den Augen all derer, die vorübergehen.
35 Dann wird man sagen: Dieses verödete Land ist wie der Garten Eden geworden; die zerstörten, verödeten, vernichteten Städte sind befestigt. Sie werden bewohnt.
Jes 51,3
36 Dann werden die restlichen Nationen rings um euch erkennen, dass ich, der HERR, das Zerstörte aufgebaut und das Verödete bepflanzt habe. Ich, der HERR, habe gesprochen und ich führe es aus.
37 So spricht GOTT, der Herr: Ich lasse mich vom Haus Israel bitten, auch das noch für sie zu tun: Ich werde sie vermehren wie Schafe, die Menschen.
38 Wie geweihte Schafe, wie Schafe an den Festen Jerusalems, so werden Herden von Menschen die zerstörten Städte füllen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.

37

Vision von der Auferweckung Israels: 37,1–14
1 Die Hand des HERRN legte sich auf mich und er brachte mich im Geist des HERRN hinaus und versetzte mich mitten in die Ebene. Sie war voll von Gebeinen.
Ez 3,12
2 Er führte mich ringsum an ihnen vorüber und siehe, es waren sehr viele über die Ebene hin; und siehe, sie waren ganz ausgetrocknet.
3 Er fragte mich: Menschensohn, können diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: GOTT und Herr, du weißt es.
4 Da sagte er zu mir: Sprich als Prophet über diese Gebeine und sag zu ihnen: Ihr ausgetrockneten Gebeine, hört das Wort des HERRN!
5 So spricht GOTT, der Herr, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich selbst bringe Geist in euch, dann werdet ihr lebendig.
6 Ich gebe euch Sehnen, umgebe euch mit Fleisch und überziehe euch mit Haut; ich gebe Geist in euch, sodass ihr lebendig werdet. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
7 Da sprach ich als Prophet, wie mir befohlen war; und noch während ich prophetisch redete, war da ein Geräusch: Und siehe, ein Beben: Die Gebeine rückten zusammen, Bein an Bein.
8 Und als ich hinsah, siehe, da waren Sehnen auf ihnen, Fleisch umgab sie und Haut überzog sie von oben. Aber es war kein Geist in ihnen.
9 Da sagte er zu mir: Rede als Prophet zum Geist, rede prophetisch, Menschensohn, sag zum Geist: So spricht GOTT, der Herr: Geist, komm herbei von den vier Winden! Hauch diese Erschlagenen an, damit sie lebendig werden!
10 Da sprach ich als Prophet, wie er mir befohlen hatte, und es kam der Geist in sie. Sie wurden lebendig und sie stellten sich auf ihre Füße - ein großes, gewaltiges Heer.
Gen 2,7 Ps 104,30 Offb 11,11 Offb 20,4+ Röm 8,11
11 Er sagte zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsere Hoffnung ist untergegangen, wir sind abgeschnitten.
12 Deshalb tritt als Prophet auf und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.
13 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
14 Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe gesprochen und ich führe es aus - Spruch des HERRN.
Symbolische Handlung von der zukünftigen Einheit des Gottesvolkes: 37,15–28
15 Das Wort des HERRN erging an mich:
16 Du, Menschensohn, nimm dir ein Holz und schreib darauf: Juda und die mit ihm verbündeten Israeliten! Dann nimm dir ein anderes Holz und schreib darauf: Josef, Holz Efraims, und das ganze mit ihm verbündete Haus Israel!
17 Dann füge sie dir, eins zum anderen, zu einem einzigen Holz zusammen, sodass sie eins werden in deiner Hand!
18 Und wenn die Söhne deines Volkes dich fragen: Willst du uns nicht erklären, was du da hast?,
19 dann antworte ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich, ja ich nehme das Holz Josefs, das in der Hand Efraims ist, und der mit ihm verbündeten Stämme Israels und gebe es auf das Holz Judas. Ich mache sie zu einem einzigen Holz und sie werden eins in meiner Hand.
Sach 11,7.14
20 Die Hölzer, auf die du geschrieben hast, sollst du vor ihren Augen in deiner Hand halten.
21 Dann sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich, ja ich nehme die Söhne Israels aus den Nationen heraus, wohin sie gegangen sind; ich sammle sie von allen Seiten und bringe sie auf ihren Ackerboden.
22 Ich mache sie im Land, auf den Bergen Israels, zu einer einzigen Nation. Und ein einziger König soll König für sie alle sein. Sie werden nicht länger zwei Nationen sein und sich nie mehr in zwei Königreiche teilen.
Jer 3,18+
23 Sie werden sich nicht mehr unrein machen durch ihre Götzen und Gräuel und durch all ihre Untaten. Ich befreie sie von aller Sünde, die sie in ihrer Untreue begangen haben, und ich mache sie rein. Dann werden sie mir Volk sein und ich, ich werde ihnen Gott sein.
24 Mein Knecht David wird König über sie sein und sie werden alle einen einzigen Hirten haben. Sie werden meinen Rechtsentscheiden folgen und auf meine Satzungen achten und nach ihnen handeln.
Ez 34,23 Joh 10,16
25 Sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe und in dem eure Väter gewohnt haben. Sie und ihre Kinder und Kindeskinder werden auf ewig darin wohnen und mein Knecht David wird auf ewig ihr Fürst sein.
Ez 28,26 Jer 17,25 Yoel 4,20
26 Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund; es soll ein ewiger Bund mit ihnen sein. Ich werde sie aufrichten und zahlreich machen. Ich werde mitten unter ihnen auf ewig mein Heiligtum errichten
Jer 31,31+
27 und über ihnen wird meine Wohnung sein. Ich werde ihnen Gott sein und sie, sie werden mir Volk sein.
28 Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR es bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum auf ewig in ihrer Mitte ist.

38

Gogs Kriegsvorbereitungen: 38,1–16
1 Das Wort des HERRN erging an mich:
Offb 20,7-10
2 Menschensohn, richte dein Gesicht auf Gog im Land Magog, auf den Großfürsten von Meschech und Tubal, tritt als Prophet gegen ihn auf
Gen 10,2
3 und sag: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich will gegen dich vorgehen, Gog, du Großfürst von Meschech und Tubal.
4 Ich führe dich und lege dir Haken an deine Kinnbacken und führe dich und deine ganze Streitmacht heraus: Pferde und Reiter, alle prächtig gekleidet, ein großes Heer, mit Langschild und Rundschild. Sie alle haben das Schwert in der Hand.
Ez 27,13 Ez 29,4
5 Paras, Kusch und Put sind dabei, sie alle mit Schild und Helm,
Ez 27,10+
6 Gomer und all seine Truppen, Bet-Togarma, der äußerste Norden und all seine Truppen. Viele Völker sind mit dir.
7 Rüste dich, halte dich bereit, du und dein ganzes Heer, das bei dir versammelt ist; sei mit ihnen auf dem Posten!
8 Nach langer Zeit wirst du deinen Auftrag erhalten. Am Ende der Jahre wirst du in ein Land kommen, das dem Schwert wieder entrissen ist und aus vielen Völkern auf den Bergen Israels zusammengeführt wurde, die lange verödet waren. Aus den Völkern wurde es herausgeführt und sie alle wohnen in Sicherheit.
9 Du ziehst herauf, wie ein Unwetter kommst du; wie eine Wolke bist du, um das ganze Land zu bedecken - du und all deine Truppen und viele Völker mit dir.
10 So spricht GOTT, der Herr: An jenem Tag geschieht es, dass Gedanken in deinem Herzen aufsteigen und du einen bösen Plan ersinnst.
11 Du sagst: Ich will gegen das ungeschützte Land hinaufziehen, will über die friedlichen Menschen kommen, die dort in Sicherheit wohnen - sie alle wohnen ja ohne Mauern und sie haben keine Riegel und Tore -,
12 um Beute zu machen und zu plündern, um deine Hand gegen diese bewohnten Trümmer und das Volk zu wenden, das aus den Nationen zusammengeführt wurde, das sich wieder Herden und Besitz erworben hat und jetzt auf dem Nabel der Erde wohnt.
13 Dann werden dich Saba und Dedan und die Kaufleute von Tarschisch und all seine Löwen fragen: Kommst du, um Beute zu machen? Hast du deine Heere versammelt, um zu plündern, um Silber und Gold wegzuschleppen, Herden und Besitz wegzunehmen und große Beute zu machen?
1Kön 10,1+ Ez 25,13+
14 Darum tritt als Prophet auf, Menschensohn, und sag zu Gog: So spricht GOTT, der Herr: Ist es nicht so? An jenem Tag, wenn mein Volk Israel in Sicherheit wohnt, wirst du es erkennen.
15 Dann kommst du von deinem Ort heran, aus dem äußersten Norden, du und viele Völker mit dir, alle zu Pferd, ein großes Heer, eine gewaltige Streitmacht.
16 Du ziehst gegen mein Volk Israel heran wie eine Wolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen: Ich lasse dich über mein Land kommen, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, Gog, als heilig erweise.
Ex 14,4
Drohspruch gegen Gog: 38,17–23
17 So spricht GOTT, der Herr: Bist du der, von dem ich in früherer Zeit durch meine Knechte gesprochen habe, durch die Propheten Israels? Sie weissagten in jenen Tagen und Jahren, dass ich dich über sie kommen lassen werde.
18 Und an jenem Tag wird es geschehen, am Tag, da Gog über das Land Israel kommt – Spruch GOTTES, des Herrn -, da wird mein grimmiger Zorn aufsteigen.
19 In meinem leidenschaftlichen Eifer, im Feuer meiner Wut, spreche ich: Fürwahr! An jenem Tag wird es im Land Israel ein gewaltiges Erdbeben geben.
20 Dann erbeben vor mir die Fische im Meer und der Vogel am Himmel, das Wild auf dem Feld und alles Kriechtier, das auf dem Erdboden kriecht, und jeder Mensch auf dem Erdboden. Es bersten die Berge, die Felswände stürzen ein und jede Mauer stürzt zu Boden.
Am 8,9+
21 Dann rufe ich für alle meine Berge das Schwert herbei - gegen ihn - Spruch GOTTES, des Herrn. Da wird sich das Schwert des einen gegen den andern wenden.
22 Ich richte ihn durch Pest und Blut; ich lasse Wolkenbruch und Hagelschlag, Feuer und Schwefel herabregnen über ihn und seine Truppen und über die vielen Völker, die bei ihm sind.
23 So werde ich mich als groß und heilig erweisen und mich vor den Augen vieler Nationen zu erkennen geben. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
Ex 14,4

39

Gogs Untergang: 39,1–22
1 Du, Menschensohn, tritt als Prophet gegen Gog auf und sag: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich will gegen dich vorgehen, Gog, du Großfürst von Meschech und Tubal.
2 Ich führe dich und locke dich, ich lasse dich aus dem äußersten Norden heraufziehen und lasse dich über die Berge Israels kommen.
Ez 38,3-4
3 Dann schlage ich dir deinen Bogen aus deiner linken Hand und lasse deiner rechten Hand deine Pfeile entfallen.
4 Im Bergland von Israel wirst du fallen, du und alle deine Truppen und die Völker, die bei dir sind. Raubvögeln aller Art und den wilden Tieren gebe ich dich zum Fraß.
5 Auf dem freien Feld wirst du fallen; denn ich habe gesprochen - Spruch GOTTES, des Herrn.
6 Gegen Magog und die sorglosen Küstenbewohner sende ich Feuer. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
Ez 38,23
7 Meinen heiligen Namen offenbare ich mitten in meinem Volk Israel; ich will meinen heiligen Namen nie mehr entweihen. Dann werden die Nationen erkennen, dass ich der HERR bin, heilig in Israel.
8 Siehe, es kommt und geschieht - Spruch GOTTES, des Herrn. Das ist der Tag, von dem ich gesprochen habe:
9 Die Einwohner der Städte Israels werden hinausgehen; mit den Waffen, mit Langschild und Rundschild, mit Bogen und Pfeilen, mit Keulen und Lanzen machen sie Feuer und heizen. Sieben Jahre lang machen sie Feuer damit.
10 Sie brauchen kein Holz von den Feldern wegzutragen, sie schlagen kein Holz im Wald, sondern verbrennen die Waffen. Sie plündern ihre Plünderer und berauben ihre Räuber - Spruch GOTTES, des Herrn.
11 An jenem Tag wird es geschehen, da gebe ich Gog einen Platz für sein Grab in Israel: das Tal der Durchreisenden, östlich vom Meer. Es versperrt den Durchreisenden den Weg. Dort wird man Gog und all seine Pracht begraben und den Ort Tal der Pracht Gogs nennen.
12 Sieben Monate lang wird das Haus Israel sie begraben, um das Land rein zu machen.
13 Das ganze Volk des Landes wird sie begraben und das wird ihm Ansehen verschaffen an dem Tag, an dem ich mich als herrlich erweise - Spruch GOTTES, des Herrn.
14 Man wird Männer aussondern, die ständig durch das Land ziehen und noch die bestatten, die im Land verstreut liegen geblieben sind, um es rein zu machen. Und am Ende der sieben Monate sollen sie es gründlich durchsuchen.
15 Wenn diese Männer durch das Land ziehen und einer von ihnen Menschengebein findet, soll er die Stelle kennzeichnen, bis die Totengräber es im Tal der Pracht Gogs begraben.
16 Daher trägt eine Stadt den Namen Hamona, die Pracht. So wird man das Land rein machen.
Dtn 21,23 Num 19,16
17 Du aber, Menschensohn - so spricht GOTT, der Herr -, sag zu den Vögeln, zu allem, was Flügel hat, und zu allen wilden Tieren: Versammelt euch und kommt her! Von überall kommt zu meinem Schlachtopfer zusammen, das ich für euch schlachte, ein großes Schlachtopfer auf den Bergen Israels! Fresst Fleisch und trinkt Blut!
Offb 19,17-18
18 Fleisch von Helden sollt ihr fressen und das Blut der Fürsten der Erde trinken. Lauter Widder, Lämmer und Böcke, Stiere und gemästete Rinder aus dem Baschan sind es.
19 Fresst euch satt am Fett und berauscht euch am Blut meines Schlachtopfers, das ich für euch geschlachtet habe!
20 An meinem Tisch könnt ihr euch sättigen mit Pferden und Reittieren, mit Helden und Kriegern aller Art - Spruch GOTTES, des Herrn.
21 So bringe ich unter die Nationen meine Herrlichkeit. Alle Völker sehen mein Strafgericht, das ich abgehalten habe, und meine Hand, die ich auf sie gelegt habe.
Ex 14,4
22 Dann wird das Haus Israel erkennen, dass ich der HERR, ihr Gott, bin, von jenem Tag an und auch weiterhin.
Wiederherstellung Israels: 39,23–29
23 Die Nationen werden erkennen, dass das Haus Israel wegen seiner Schuld verschleppt wurde. Denn sie sind mir untreu geworden; darum habe ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in die Hand ihrer Feinde gegeben, sodass alle unter dem Schwert fielen.
24 Wie ihre Unreinheit und ihre Vergehen es verdienten, so habe ich sie behandelt und mein Angesicht vor ihnen verborgen.
25 Darum - so spricht GOTT, der Herr: Jetzt werde ich das Geschick Jakobs wenden, ich will Erbarmen haben mit dem ganzen Haus Israel und will mit leidenschaftlichem Eifer für meinen heiligen Namen eintreten.
26 Sie werden ihre Schande tragen und all ihre Untreue, in der sie mir untreu waren, wenn sie in ihrem Land in Sicherheit wohnen, ohne dass sie jemand aufschreckt.
27 Wenn ich sie aus den Völkern zurückhole und aus den Ländern ihrer Feinde sammle, dann werde ich mich an ihnen vor den Augen vieler Nationen als heilig erweisen.
28 Dann werden sie erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin; denn nachdem ich sie zu den Nationen weggeführt hatte, versammle ich sie wieder in ihrem Land und lasse keinen von ihnen dort zurück.
29 Ich verberge mein Gesicht nicht mehr vor ihnen; denn ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen - Spruch GOTTES, des Herrn.
Ez 37,14 Ez 11,19+

40

Der neue Tempel: 40,1–42,20
1 Im fünfundzwanzigsten Jahr nach unserer Verschleppung, am Jahresanfang, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr nach der Eroberung der Stadt, genau an diesem Tag legte sich die Hand des HERRN auf mich und er brachte mich dorthin.
Ez 8,3
2 In göttlichen Visionen brachte er mich ins Land Israel und stellte mich auf einen sehr hohen Berg. In südlicher Richtung war auf dem Berg etwas wie eine Stadt erbaut.
Ez 37,1 Ez 1,1-3 Offb 21,10
3 Dorthin brachte er mich. Und siehe, da war ein Mann, der aussah, als sei er aus Bronze. Er hatte eine leinene Schnur und die Messlatte in der Hand. Und er stand im Tor.
4 Der Mann sagte zu mir: Menschensohn, schau mit deinen Augen und mit deinen Ohren höre und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeige! Denn du bist hierhergebracht worden, damit ich es dir zeige. Berichte alles, was du siehst, dem Haus Israel!
Offb 11,1 Offb 21,15 Ex 25,9.40
5 Und siehe, da stand eine Mauer, die den Tempel ringsum außen umgab. Der Mann hatte in der Hand die Messlatte von sechs Ellen, die je eine gewöhnliche Elle und eine Handbreit maßen. Und er maß die Dicke der Mauer - eine Latte - und die Höhe - eine Latte.
Ex 27,9-19 Ex 38,9-20 2Chr 3,3 2Chr 4,5
6 Dann ging er zum Osttor, stieg seine Stufen hinauf und maß die Schwellen des Tores: Sie waren eine Latte breit; jede Schwelle war eine Latte breit.
7 Und die Torkammer: Sie war eine Latte lang und eine Latte breit. Der Abstand zwischen den Torkammern betrug fünf Ellen. Und die Schwelle des Tors auf der Tempelseite der Vorhalle des Tors: eine Latte.
8 Er maß die Vorhalle des Tors auf der Tempelseite - eine Latte.
9 Dann maß er die Vorhalle des Tors - acht Ellen - sowie dessen Pfeiler - zwei Ellen. Die Vorhalle des Tors lag auf der Tempelseite des Tors.
10 Drei Torkammern des Osttors lagen auf der einen Seite, drei auf der andern; alle drei hatten jeweils die gleichen Maße und auch die Pfeiler hüben und drüben hatten die gleichen Maße.
11 Dann maß er die Breite der Toröffnung - zehn Ellen - und die Länge des Torgebäudes - dreizehn Ellen.
12 Und vor den Torkammern war eine Schranke, jeweils eine Elle hoch. Die Torkammern auf beiden Seiten maßen jeweils sechs Ellen.
13 Dann maß er die Breite des Torbaus vom Dachansatz einer Torkammer bis zum Dachansatz der gegenüberliegenden Torkammer von Tür zu Tür - fünfundzwanzig Ellen.
14 Dann legte er für die Pfeiler fest - sechzig Ellen. An den Pylon stieß der Vorhof, rings um das Tor.
15 Von der Vorderseite des Toreingangs bis zur Tempelseite der Vorhalle des Tors innen waren es fünfzig Ellen.
16 Die Torkammern ringsum hatten verschlossene Fenster, ebenso innen die Pfeiler und die Vorhalle. Ringsum befanden sich innen Fenster. Die Pfeiler waren mit Palmen verziert.
17 Dann brachte er mich in den äußeren Vorhof. Und siehe, rings um den Vorhof lagen Räume und davor war ringsum ein Steinpflaster angelegt; dreißig Räume grenzten an das Pflaster.
18 Das Steinpflaster schloss sich seitlich an die Tore an und es war genauso breit wie der Vorsprung der Tore. Das war das untere Steinpflaster.
19 Dann maß er den Abstand von der Vorderseite des unteren Tores bis vor die äußere Vorderseite des inneren Hofes: hundert Ellen. So im Osten. Und so im Norden:
20 Auch das Nordtor des äußeren Vorhofs maß er seiner Länge und seiner Breite nach.
21 Es hatte je drei Torkammern auf beiden Seiten. Seine Pfeiler und seine Torkammern hatten die gleichen Maße wie die des ersten Tors. Im Ganzen war es fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.
22 Seine Fenster, seine Vorhalle und sein Palmenschmuck hatten die gleichen Maße wie die des Osttors. Man musste sieben Stufen zu ihm hinaufsteigen, vor ihnen lag seine Vorhalle.
23 Wie beim Osttor lag auch dem Nordtor ein Tor gegenüber, das zum Innenhof führte, und er maß den Abstand von Tor zu Tor - hundert Ellen.
24 Dann führte er mich nach Süden und siehe, auch im Süden war ein Tor. Und er maß seine Pfeiler und seine Vorhalle; sie entsprachen den Maßen der anderen.
25 Auch die Fenster des Tors und seiner Vorhalle ringsum entsprachen den anderen Fenstern. Im Ganzen war es fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.
26 Sieben Stufen führten zu ihm hinauf. Und vor ihnen lag seine Vorhalle. Die beiden Pfeiler dieses Tors waren hüben und drüben mit je einer Palme verziert.
27 Auch der innere Vorhof hatte ein Südtor und er maß den Abstand von Tor zu Tor im Süden - hundert Ellen.
28 Dann brachte er mich zum inneren Vorhof in das Südtor und er maß das Südtor. Es hatte die gleichen Maße wie die anderen Tore:
29 Seine Torkammern, seine Pfeiler und seine Vorhalle hatten die gleichen Maße wie dort. Es hatte wie seine Vorhalle ringsum Fenster. Im Ganzen war es fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.
30 Ringsherum waren Vorhallen, fünfundzwanzig Ellen lang und fünf Ellen breit.
31 Seine Vorhalle lag auf der Seite zum äußeren Vorhof. Seine Pfeiler waren mit Palmen verziert und acht Stufen führten zu ihm hinauf.
32 Dann brachte er mich zum Innenhof, nach Osten hin, und maß das Tor ab. Es hatte die gleichen Maße wie die anderen:
33 Seine Torkammern, seine Pfeiler und seine Vorhalle hatten die gleichen Maße wie dort. Es hatte wie seine Vorhalle ringsum Fenster. Sie waren fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.
34 Seine Vorhalle lag zum äußeren Vorhof hin. Seine beiden Pfeiler waren hüben und drüben mit je einer Palme verziert und acht Stufen führten zu ihm hinauf.
35 Dann brachte er mich zum Nordtor und er maß es. Es waren die gleichen Maße:
36 bei seinen Torkammern, seinen Pfeilern und bei seiner Vorhalle. Auch dieses Tor hatte ringsum Fenster. Sie waren fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.
37 Seine Vorhalle lag zum äußeren Vorhof hin, seine beiden Pfeiler waren hüben und drüben mit je einer Palme verziert und acht Stufen führten zu ihm hinauf.
38 An den Pfeilern der Tore war der Eingang zu einem besonderen Raum, in dem man das Brandopfer abspülte.
39 In der Vorhalle des Tors standen an beiden Seiten je zwei Tische, auf denen die Brand-, Sünd- und Schuldopfer geschlachtet wurden.
Lev 1,9 2Chr 4,6
40 An der Seitenwand, außerhalb, standen beim Aufstieg zum Eingang des Nordtores je zwei Tische und an der gegenüberliegenden Wand der Vorhalle des Tors ebenfalls je zwei Tische;
41 je vier Tische standen an den beiden Seitenwänden des Tors: acht Tische, auf denen man schlachtete.
42 Die vier Tische für das Brandopfer waren aus behauenen Steinen. Sie waren anderthalb Ellen lang, anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch. Auf sie legte man die Geräte, mit denen man die Brand- und Schlachtopfer schlachtete.
43 Innen im Gebäude hatte man ringsum handbreite Randleisten angebracht. Und auf die Tische legte man das Opferfleisch.
44 Und außerhalb des Innentores lagen Räume für Sänger im inneren Vorhof; die an der Seitenwand des Nordtores öffneten sich nach Süden; einer war an der Seitenwand des Osttores, seine Vorderseite öffnete sich nach Norden.
45 Er sagte zu mir: Dieser Raum, der sich nach Süden öffnet, gehört den Priestern, die beim Tempeldienst wachen.
Num 3,27-32
46 Der Raum aber, der sich nach Norden öffnet, gehört den Priestern, die über den Altardienst wachen; das sind die Nachkommen Zadoks, die als Einzige von den Leviten vor den HERRN hintreten dürfen, um ihm zu dienen.
Ez 44,15+
47 Dann maß er den Hof - ein Quadrat von hundert Ellen Länge und hundert Ellen Breite. Vor dem Tempelgebäude stand der Altar.
48 Darauf führte er mich zur Vorhalle des Tempels und maß die Pfeiler der Vorhalle zu beiden Seiten - je fünf Ellen. Die Breite des Tores betrug zu beiden Seiten je drei Ellen.
1Kön 6,3 2Chr 3,4
49 Die Vorhalle war zwanzig Ellen breit und elf Ellen lang. Zehn Stufen musste man zu ihr hinaufsteigen. An den Pfeilern standen außen Säulen, je eine auf jeder Seite.
1Kön 7,21 2Chr 3,15-17

41

1 Dann brachte er mich zur Tempelhalle und maß die Pfeiler zu beiden Seiten; jeder war sechs Ellen breit. So breit war das Zelt.
1Kön 6,3 2Chr 3,5-7
2 Die Breite der Türöffnung betrug zehn Ellen und die der beiden Seitenwände neben der Türöffnung je fünf Ellen. Darauf maß er ihre Länge - vierzig Ellen - und ihre Breite - zwanzig Ellen.
3 Er trat ins Innere und maß den Pfeiler der Türöffnung - zwei Ellen - und die Türöffnung - sechs Ellen - sowie die Breite der Seitenwände neben der Türöffnung - sieben Ellen.
1Kön 6,20 2Chr 3,8-9
4 Und er maß seine Länge - zwanzig Ellen - und seine Breite an der Seite der Tempelhalle - zwanzig Ellen. Und er sagte zu mir: Das ist das Allerheiligste.
5 Dann maß er die Mauer des Tempelgebäudes - sechs Ellen dick - und die Breite des Anbaus rings um das Tempelgebäude herum - vier Ellen.
1Kön 6,5-6
6 Und die Nebenräume, Nebenraum an Nebenraum, waren dreißig in drei Stockwerken. An der Mauer des Tempelgebäudes waren ringsum Vorsprünge für die Nebenräume, damit sie als Auflagen dienten; es brauchten also in der Wand des Tempelgebäudes keine Auflagen zu sein.
7 Durch die Nebenräume ergab sich nach oben hin jeweils eine Verbreiterung und ein Umgang, denn der Hausumgang umgab das Haus nach oben hin rings herum. So gab es eine Verbreiterung am Haus nach oben hin. Vom untersten Stockwerk konnte man über das mittlere zum oberen hinaufsteigen.
8 Und ich sah ein erhöhtes Pflaster rings um das Tempelgebäude. Die Fundamente der Nebenräume waren eine ganze Messlatte dick - sechs Ellen.
9 Die Außenmauer des Anbaus war fünf Ellen dick und entsprechend war die freie Stelle an den Nebenräumen, die zum Tempelgebäude gehörten,
10 und zwischen den Räumen war ein freier Platz von zwanzig Ellen Breite, der rings um den Tempel herumlief.
11 Aus dem Anbau führten Türen auf den freien Platz, eine im Norden und eine im Süden. Die Mauer des freien Platzes war ringsum fünf Ellen dick.
12 Vor dem eingefriedeten Platz lag auf der Westseite ein Gebäude, das neunzig Ellen breit und siebzig Ellen lang war. Die Mauer dieses Gebäudes war ringsum fünf Ellen dick.
13 Dann maß er das Tempelgebäude - hundert Ellen lang - sowie den eingefriedeten Platz, das Gebäude und seine Mauern - auch hundert Ellen lang.
14 Die Breite der Vorderseite des Tempels und des eingefriedeten Platzes betrug im Osten zusammen ebenfalls hundert Ellen.
15 Und er maß die Breite des Gebäudes, das vor dem eingefriedeten Platz lag, auf der Rückseite und die Terrassenbauten auf seinen beiden Seiten - je hundert Ellen. Das Innere der Tempelhalle und der Vorhalle, die aus dem Innenhof in den Tempel führt,
16 waren getäfelt. Die Rahmen der verschließbaren Fenster und die drei Gesimse, die von der Schwelle an ringsum liefen, waren aus Holz; ebenso gab es vom Fußboden bis zu den Fenstern - die Fenster waren verdeckbar -
1Kön 6,15-18
17 und bis über die Türöffnungen hinauf eine Holztäfelung. Auf allen Wänden ringsum, auch auf den Wänden zum Innenraum und nach draußen, war die Täfelung in Felder eingeteilt, auf denen
18 geschnitzte Kerubim und Palmen zu sehen waren, je eine Palme zwischen zwei Kerubim. Jeder Kerub hatte zwei Gesichter:
1Kön 6,29-30
19 Ein Menschengesicht war der Palme von der einen Seite und ein Löwengesicht war der Palme von der andern Seite zugewandt. So war das ganze Haus ringsum ausgestaltet.
20 Vom Fußboden bis über die Türöffnungen hinauf waren an der Tempelwand Kerubim und Palmen angebracht.
21 Die Tür der Tempelhalle hatte einen vierfach gestuften Türrahmen. Vor dem Allerheiligsten war etwas, das aussah wie
22 ein Altar aus Holz, drei Ellen hoch, zwei Ellen lang und zwei Ellen breit. Er hatte Ecken. Sein Sockel und seine Wände waren aus Holz. Und er sagte zu mir: Das ist der Tisch, der vor dem HERRN steht.
Ex 30,1-3 1Kön 6,20-21
23 Die Tempelhalle und das Allerheiligste hatten je eine Doppeltür.
1Kön 6,31-35
24 Die Türen hatten zwei Türflügel, zwei drehbare Türflügel, zwei die eine Tür und zwei die andere Tür.
25 An ihnen - den Türen der Tempelhalle - waren Kerubim und Palmen angebracht, wie sie an den Wänden angebracht waren. Außen, an der Vorderseite der Vorhalle, war ein Vordach aus Holz.
26 An den beiden Seitenwänden der Vorhalle und an den Nebenräumen des Tempels und an den Vordächern waren verschließbare Fenster und Palmen.

42

1 Dann führte er mich in den nördlichen Teil des äußeren Vorhofs hinaus und brachte mich zu dem Bau mit Einzelräumen, der gegenüber dem eingefriedeten Platz und dem Gebäude im Norden lag.
2 Seine Längsseite maß hundert Ellen beim Eingang im Norden; seine Breite betrug fünfzig Ellen.
3 Gegenüber den zwanzig, die zum inneren Vorhof gehörten, und gegenüber dem Steinpflaster, das zum äußeren Vorhof gehörte, war Terrasse an Terrasse, in drei Stockwerken.
4 Vor den Räumen lief ein Gang entlang, zehn Ellen breit und hundert Ellen lang. Die Eingänge der Räume lagen im Norden.
5 Die oberen Räume des Baus waren kürzer als die mittleren und die unteren; denn die Terrassen nahmen ihnen Platz weg.
6 Denn sie bestanden aus drei Stockwerken; sie hatten aber keine Säulen wie die Säulen der Vorhöfe; deswegen wurden sie von unten nach oben, vom unteren über das mittlere immer kürzer.
7 Außen zog sich an den Räumen zum Vorhof hin eine Mauer entlang. An der Vorderseite der Räume war sie fünfzig Ellen lang;
8 denn die Räume, die zum äußeren Vorhof gehörten, waren fünfzig Ellen lang. Und siehe, dem Tempel gegenüberliegend war sie hundert Ellen lang.
9 Und unterhalb dieser Räume lag der Zugang im Osten, dort, wo man vom äußeren Vorhof herkam,
10 an der Breitseite der Mauer zum Vorhof. Im Süden des eingefriedeten Platzes und des Gebäudes war ebenfalls ein Bau mit Einzelräumen
11 und es war ein Weg vor ihnen. Sie hatten dasselbe Aussehen, die gleiche Länge und Breite, die gleichen Ausgänge, dieselbe Anordnung und ebenso viele Türen wie die Räume im Norden.
12 Und wie die Türen der Räume, die nach Süden gerichtet waren, war die Tür am Anfang des Weges: des Weges entlang der Schutzmauer, des Weges, der nach Osten führte.
13 Und er sagte zu mir: Die Räume im Norden und die Räume im Süden, die vor dem umfriedeten Platz liegen, sind heilige Räume. Dort sollen die Priester, die vor den HERRN hintreten dürfen, die hochheiligen Gaben verzehren und dort sollen sie die hochheiligen Gaben, die Speise-, Sünd- und Schuldopfer, niederlegen; denn der Ort ist heilig.
Lev 2,3+
14 Wenn die Priester in das Heiligtum gegangen sind, sollen sie von dort nicht zum äußeren Vorhof hinausgehen, sondern ihre Gewänder, in denen sie Dienst getan haben, dort ablegen; denn sie sind heilig. Sie sollen andere Kleider anziehen, dann dürfen sie sich dem Platz nahen, der für das Volk vorgesehen ist.
Lev 17,1+
15 Als er den inneren Tempelbezirk vermessen hatte, führte er mich zum Osttor hinaus und vermaß ihn ringsum.
Ez 45,2
16 Er maß die Ostseite - fünfhundert Rohrlängen mit dem Messrohr, mit dem Messrohr ringsum.
17 Er maß die Nordseite - fünfhundert Rohrlängen mit dem Messrohr ringsum.
18 Die Südseite maß er fünfhundert Rohrlängen mit dem Messrohr ringsum.
19 Er wandte sich zur Westseite. Er maß fünfhundert Rohrlängen mit dem Messrohr.
20 Nach allen vier Windrichtungen vermaß er ihn: Er hatte ringsum eine Mauer, fünfhundert in der Länge und fünfhundert in der Breite; sie sollte das Heilige vom Unheiligen trennen.

43

Einzug der Herrlichkeit des Herrn in den Tempel: 43,1–12
1 Dann führte er mich zu einem der Tore, dem Tor, das im Osten lag.
2 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam aus dem Osten heran. Ihr Rauschen war wie das Rauschen gewaltiger Wassermassen und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit.
3 Wie ein Aufscheinen der Erscheinung war es, die ich gesehen hatte, wie die Erscheinung, die ich gesehen hatte - als ich kam, um die Stadt zu vernichten. - Und die Erscheinungen waren wie die Erscheinung, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Da fiel ich nieder auf mein Gesicht.
Ez 10,18-19 Ez 11,22-23 Ez 1
4 Und die Herrlichkeit des HERRN zog in den Tempel ein durch das Tor, das im Osten lag.
5 Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den inneren Vorhof. Und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte den Tempel.
1Kön 8,10-11
6 Dann hörte ich einen, der vom Tempel her zu mir redete. Der Mann aber stand neben mir.
7 Er sagte zu mir: Menschensohn, das ist der Ort, wo mein Thron steht, und der Ort, wo meine Füße ruhen; hier will ich für immer mitten unter den Israeliten wohnen. Das Haus Israel aber soll meinen heiligen Namen nie mehr beflecken - weder sie noch ihre Könige - mit ihrer Unzucht und mit den Leichen ihrer Könige bei ihren Kulthöhen.
Ez 25,8+ Ez 37,26-27+ Offb 21,3
8 Sie legten ihre Schwelle neben meine Schwelle und setzten ihre Türpfosten neben meine Türpfosten, sodass zwischen mir und ihnen nur eine Wand war. So befleckten sie meinen heiligen Namen durch die Gräueltaten, die sie begingen, und ich musste sie in meinem Zorn vernichten.
Ex 19,12+
9 Jetzt aber sollen sie ihre Unzucht und die Leichen ihrer Könige von mir fernhalten, sodass ich für immer mitten unter ihnen wohnen kann.
10 Du, Menschensohn, berichte dem Haus Israel über den Tempel, damit sie sich wegen ihrer bösen Taten schämen! Sie sollen den Entwurf des Tempels vermessen.
11 Wenn sie sich all dessen schämen, was sie getan haben, dann mach ihnen den Plan des Tempels bekannt, seine Einrichtung, seine Ausgänge und Eingänge und seine ganzen Pläne und alle ihn betreffenden Sitzungen, seine ganzen Pläne und alle ihn betreffenden Anweisungen! Zeichne alles vor ihren Augen auf! Sie sollen darauf achten, dass sie seinen ganzen Plan ausführen und alle ihn betreffenden Satzungen, und sie befolgen.
12 Das ist die Anweisung für den Tempelbezirk. Das ganze Gebiet auf dem Gipfel des Berges ringsum ist hochheiliger Boden. Siehe, das ist die Anweisung für den Tempelbezirk.
Der Altar im Innenhof und die Altarweihe: 43,13–27
13 Das waren die Maße des Altars, gemessen in Ellen, die Elle zu einer gewöhnlichen Elle und einer Handbreit gerechnet: Dem Graben von einer Elle entsprach eine Elle Breite. Und ihre Einfassung an ihrem Rand betrug ringsum eine Spanne. Und dies ist der Sockel des Altars:
Ex 27,1-8 1Kön 8,64 2Chr 4,1 2Chr 7,7
14 Vom Boden des Grabens bis zur unteren Einfassung waren es zwei Ellen; und die Breite machte eine Elle aus; von dieser kleinen Einfassung bis zur großen Einfassung waren es vier Ellen, bei einer Breite von einer Elle.
15 Der Opferherd war vier Ellen hoch und an dem Opferherd ragten vier Hörner empor.
16 Der Opferherd hatte eine Länge von zwölf Ellen und eine Breite von zwölf Ellen; er war quadratisch.
17 Auch die Einfassung war vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen breit nach ihren vier Seiten hin. Rings um sie herum lief eine Umgrenzung von einer halben Elle. Der Graben, der sie umgab, maß ringsum eine Elle. Und seine Stufen waren nach Osten gerichtet.
18 Dann sagte er zu mir: Menschensohn, so spricht GOTT, der Herr: Das sind die Satzungen für den Altar, für den Tag, an dem er fertiggestellt wird, damit man Brandopfer auf ihm darbringen und Blut auf ihn sprengen kann:
Ex 29,36-37 Lev 8,10-16 1Makk 4,52-56
19 Du sollst den levitischen Priestern, den Nachkommen Zadoks, die vor mich hintreten dürfen, um mir zu dienen - Spruch GOTTES, des Herrn -, einen jungen Stier aus der Rinderherde zum Sündopfer geben.
Ez 44,15+
20 Dann sollst du etwas von seinem Blut nehmen und es auf seine vier Hörner und auf die vier Ecken der Einfassung sowie ringsum auf die Umgrenzung tun. So sollst du ihn entsündigen und entsühnen.
21 Dann sollst du den Stier des Sündopfers nehmen und man soll ihn auf dem vorgesehenen Platz beim Tempel außerhalb des Heiligtums verbrennen.
22 Am zweiten Tag sollst du einen Ziegenbock, der ohne Fehler ist, als Sündopfer darbringen und man soll den Altar damit entsündigen, wie man ihn mit dem Stier entsündigt hat.
23 Wenn du die Entsündigung vollzogen hast, sollst du einen jungen Stier aus der Rinderherde, der ohne Fehler ist, sowie einen Widder aus der Schafherde, der ohne Fehler ist, darbringen.
24 Du sollst beide vor den HERRN bringen und die Priester sollen sie mit Salz bestreuen und dem HERRN als Brandopfer darbringen.
Lev 8,33-35
25 Sieben Tage lang sollst du täglich einen Bock als Sündopfer darbringen und man soll einen jungen Stier aus der Rinderherde und einen Widder aus der Schafherde - Tiere ohne Fehler - darbringen.
26 Sieben Tage lang soll man den Altar entsühnen, rein machen und einweihen.
27 Man soll diese Tage zu Ende führen. Vom achten Tag an sollen dann die Priester auf dem Altar eure Brandopfer und eure Heilsopfer darbringen. Dann will ich euch gnädig sein - Spruch GOTTES, des Herrn.

44

Anweisungen für den Kult, die Leviten und die levitischen Priester: 44,1–31
1 Dann führte er mich zum äußeren Osttor des Heiligtums zurück. Es war geschlossen.
2 Da sagte der HERR zu mir: Dieses Tor soll geschlossen bleiben, es soll nie geöffnet werden, niemand darf hindurchgehen; denn der HERR, der Gott Israels, ist durch dieses Tor eingezogen; deshalb bleibt es geschlossen.
3 Nur der Fürst darf, weil er der Fürst ist, sich dort niedersetzen, um vor den Augen des HERRN die Opfermahlzeit abzuhalten. Dabei soll er von der Vorhalle des Tores aus eintreten und auf dem gleichen Weg wieder hinausgehen.
4 Dann führte er mich zum Nordtor, zur Vorderseite des Tempels. Ich sah und siehe: Die Herrlichkeit des HERRN erfüllte den Tempel des HERRN. Und ich fiel nieder auf mein Gesicht.
Ez 43,6-11
5 Der HERR sagte zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf und schau mit deinen Augen und mit deinen Ohren hör auf alles, was ich zu dir sage betreffs aller Satzungen und aller Weisungen über den Tempel des HERRN! Achte an den Eingängen des Heiligtums auf alles, was den Ausschluss aus dem Tempel betrifft!
6 Sag zu dem widerspenstigen Haus Israel: So spricht GOTT, der Herr: Hört endlich auf mit all euren Gräueltaten, ihr vom Haus Israel!
7 Fremde, die unbeschnitten sind am Herzen und unbeschnitten am Körper, sie habt ihr eintreten lassen, sie waren in meinem Heiligtum und haben meinen Tempel entweiht, wenn ihr mir meine Opferspeise, Fett und Blut, dargebracht habt. So habt ihr mit all euren Gräueltaten meinen Bund gebrochen.
Jer 4,4+ Gen 17,10+ Ez 22,26
8 Ihr wolltet den Dienst in meinem Heiligtum nicht verrichten, sondern ihr habt sie an eurer Stelle den Dienst in meinem Heiligtum verrichten lassen.
Apg 21,28-29
9 So spricht GOTT, der Herr: Kein Fremder, der unbeschnitten ist am Herzen und unbeschnitten am Körper, darf mein Heiligtum betreten, keiner von all den Fremden, die bei den Israeliten leben,
10 sondern nur die Leviten. Doch weil sie mich verlassen haben, als Israel in die Irre ging, und weil sie statt mir ihren Götzen gefolgt sind, müssen sie ihre Schuld tragen:
11 Sie dürfen in meinem Heiligtum nur Wächter an den Tempeltoren und Tempeldiener sein; sie dürfen das Brandopfer und das Schlachtopfer des Volkes schlachten und sollen vor den Leuten bereitstehen, um ihnen zu dienen.
12 Weil sie ihnen bei ihrem Götzendienst geholfen haben und für das Haus Israel der Anlass wurden, in Schuld zu fallen, darum habe ich meine Hand gegen sie erhoben - Spruch GOTTES, des Herrn -; sie müssen ihre Schuld tragen.
13 Sie dürfen nicht mehr vor mich hintreten, um mir als Priester zu dienen und alle meine heiligen Geräte, das Hochheilige zu berühren. Sie müssen ihre Schande und ihre Gräueltaten tragen, die sie begangen haben.
Lev 2,3+
14 Ich setze sie als Tempeldiener ein, damit sie alles erledigen, was im Tempel zu tun ist.
15 Die levitischen Priester, die Nachkommen Zadoks, die mir in meinem Heiligtum treu gedient haben, als die Israeliten mich verließen und in die Irre gingen, sie sollen vor mich hintreten und mir dienen, sie sollen vor mir stehen, um mir Fett und Blut darzubringen - Spruch GOTTES, des Herrn.
Num 18,1-19
16 Sie dürfen in mein Heiligtum kommen und sie dürfen an meinen Tisch herantreten, um mir zu dienen; sie sollen meinen Dienst verrichten.
17 Wenn sie durch die Tore des Innenhofs hineingehen, sollen sie Leinengewänder tragen. Sie dürfen nichts Wollenes tragen, wenn sie in den Toren des Innenhofs und im Tempel Dienst tun.
18 Sie sollen einen Kopfbund aus Leinen auf ihrem Haupt und leinene Hosen an ihren Hüften tragen; sie sollen sich nicht so gürten, dass man schwitzt.
Lev 6,3-4
19 Wenn sie in den äußeren Vorhof zum Volk hinausgehen, sollen sie die Gewänder ausziehen, in denen sie Dienst tun; sie sollen sie in die heiligen Räume legen und andere Kleider anziehen, damit sie das Volk nicht durch ihre Leinengewänder heilig machen.
20 Sie sollen weder ihren Kopf kahl scheren noch ihre Haare lang herabhängen lassen, sondern sie sollen ihr Haar kurz schneiden.
Lev 21,5
21 Kein Priester darf Wein trinken, wenn er den inneren Vorhof betreten muss.
Lev 10,9
22 Sie dürfen keine Witwe und keine verstoßene Frau heiraten, sondern nur Jungfrauen aus der Nachkommenschaft des Hauses Israel. Eine Witwe aber, die mit einem Priester verheiratet war, dürfen sie zur Frau nehmen.
Lev 21,7.14
23 Sie sollen mein Volk über den Unterschied zwischen heilig und nicht heilig belehren und ihnen den Unterschied zwischen unrein und rein deutlich machen.
24 Bei einem Rechtsstreit sind sie die Richter; nach meinen Rechtsentscheiden sollen sie ihn entscheiden. An allen meinen Festen sollen sie auf meine Weisungen und meine Satzungen achten und sie sollen meine Sabbat-Tage heilig halten.
Ez 20,11-12.16.19-20 Lev 21,1-5
25 Einem Toten sollen sie sich nicht nähern; denn sie werden dadurch unrein. Nur beim Tod von Vater und Mutter, Sohn und Tochter, Bruder und unverheirateter Schwester dürfen sie sich unrein machen;
26 wenn ein solcher dann wieder rein geworden ist, soll er noch sieben Tage abzählen.
27 An dem Tag, an dem er wieder in das Heiligtum geht, in den inneren Vorhof, um dort Dienst zu tun, dann soll er ein Sündopfer für sich darbringen - Spruch GOTTES, des Herrn.
28 Mit ihrem Erbbesitz verhält es sich so: Ich bin ihr Erbbesitz. Auch Eigentum sollt ihr ihnen in Israel nicht geben: Ich bin ihr Eigentum.
Num 18,20-24 Dtn 18,1-2 Jos 13,14+
29 Sie dürfen das Speiseopfer, das Sündopfer und das Schuldopfer essen. Jede Gabe, die man in Israel Gott weiht, gehört ihnen.
Lev 27,28+
30 Das Beste von allen Erstlingsopfern jeglicher Art, all eure Hebeopfer jeglicher Art, die ihr entrichten müsst, gehören den Priestern; auch das Beste von eurem Schrotmehl sollt ihr dem Priester geben, damit Segen über deinem Hause ruhe.
31 Alles Verendete und Zerrissene, ob vom Vogel oder vom Tier, dürfen die Priester nicht essen.

45

Aufteilung des Kerngebietes: 45,1–8
1 Wenn ihr das Land durch das Los verteilt, sollt ihr ein Stück von fünfundzwanzigtausend Ellen Länge und zwanzigtausend Ellen Breite als Hebeopfer für den HERRN darbringen. Es soll in seinem ganzen Umfang heilig sein.
Ez 48,8-20
2 Davon gehört um den Tempel herum ein Quadrat von fünfhundert mal fünfhundert Ellen dem Heiligtum, dazu ringsum fünfzig Ellen unbestelltes Land.
Ez 42,15-20
3 Von diesem abgemessenen Stück Land sollt ihr wiederum ein Stück von fünfundzwanzigtausend Ellen Länge und zehntausend Ellen Breite abmessen, auf dem das hochheilige Heiligtum stehen soll.
4 Das ist das heilige Gebiet des Landes und es soll den Priestern gehören, die den Dienst im Heiligtum verrichten und sich beim Gottesdienst dem HERRN nähern dürfen. Es ist der Platz für ihre Häuser, wie der heilige Bezirk für das Heiligtum.
5 Und fünfundzwanzigtausend Ellen Länge und zehntausend Ellen Breite sollen den Leviten gehören, die den Tempeldienst verrichten. Es ist ihr Eigentum, Städte zum Bewohnen.
6 Als Eigentum der Stadt sollt ihr fünftausend Ellen Breite und fünfundzwanzigtausend Ellen Länge abmessen, genauso lang wie die heilige Abgabe. Dieses Stück gehört dem ganzen Haus Israel.
7 Dem Fürsten soll auf beiden Seiten des heiligen Hebeopfers und des Eigentums der Stadt, im Westen und Osten, ein Gebiet gehören, das an das heilige Hebeopfer und das Eigentum der Stadt angrenzt und in der Länge einem der Stammesanteile von der Westgrenze bis zur Ostgrenze
8 des Landes entspricht. Es gehört ihm als Eigentum in Israel. Meine Fürsten werden mein Volk nicht mehr unterdrücken, sondern das Land dem Haus Israel und seinen Stämmen überlassen.
Mahnung an die Fürsten: 45,9–17
9 So spricht GOTT, der Herr: Genug, ihr Fürsten Israels! Beseitigt Gewalt und Unterdrückung! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk von seinem Grund und Boden zu vertreiben - Spruch GOTTES, des Herrn.
Jer 22,3-5
10 Verwendet richtige Waagen, richtiges Efa und richtiges Bat!
Lev 19,35-36
11 Das Efa und das Bat sollen das gleiche Maß haben; das Bat soll den zehnten Teil eines Hómer fassen und ebenso das Efa den zehnten Teil eines Hómer; nach dem Hómer sollen sich die anderen Maße richten.
12 Ein Schekel soll bei euch zwanzig Gera entsprechen. Zwanzig Schekel und fünfundzwanzig Schekel und fünfzehn Schekel sind für euch eine Mine.
13 Dies sollt ihr als Hebeopfer erheben: von jedem Hómer Weizen ein Sechstel Efa und von jedem Hómer Gerste ein Sechstel Efa;
Ex 30,13-16 Mt 23,23
14 und das Gesetz für das Öl: Das Bat ist das Ölmaß. Ein Zehntel Bat vom Kor, zehn Bat sind ein Hómer, ja zehn Bat sind ein Hómer;
15 ferner aus jeder Herde ein Schaf auf je zweihundert Tiere vom Weideland Israels: für die Speiseopfer, die Brandopfer und die Heilsopfer, um euch zu entsühnen – Spruch GOTTES, des Herrn.
Lev 1,1+ Lev 2,1+ Lev 3,1+
16 Das ganze Volk im Land hat dieses Hebeopfer an den Fürsten von Israel zu entrichten.
17 Der Fürst aber hat an allen Feiertagen des Hauses Israel, an den Festen und an den Neumondtagen und Sabbat-Tagen für Brandopfer, Speiseopfer und Trankopfer zu sorgen. Er veranstaltet das Sündopfer, das Speiseopfer, das Brandopfer und die Heilsopfer, um das Haus Israel zu entsühnen.
Ex 23,14+ Lev 23,24+
Die großen Feste: 45,18–25
18 So spricht GOTT, der Herr: Am ersten Tag des ersten Monats sollst du einen jungen Stier aus der Rinderherde nehmen, der ohne Fehler ist, und das Heiligtum entsündigen.
Ex 12,1+
19 Der Priester nimmt etwas Blut von dem Sündopfer und bestreicht damit die Türpfosten des Tempels und die vier Ecken der Einfassung des Altars und die Türpfosten des Tors zum inneren Vorhof.
20 Dasselbe sollst du am siebten Tag des Monats tun für die, die sich aus Versehen oder aus Unwissenheit verfehlt haben. So sollt ihr den Tempel entsühnen.
21 Am vierzehnten Tag des ersten Monats sollt ihr das Pessach feiern, ein Fest von sieben Tagen. Da soll man ungesäuerte Brote essen.
22 Der Fürst soll an diesem Tag für sich und für das ganze Volk im Land einen Stier zum Sündopfer bereitstellen.
23 An den sieben Festtagen soll er als Brandopfer für den HERRN sieben Stiere und sieben Widder, die ohne Fehler sind, bereitstellen, und zwar an jedem der sieben Tage, dazu täglich einen Ziegenbock als Sündopfer.
24 Für das Speiseopfer soll er ein Efa Mehl je Stier und ein Efa Mehl je Widder bereitstellen, dazu je Efa Mehl ein Hin Öl.
25 Genau dasselbe soll er sieben Tage lang mit dem Sündopfer, dem Brandopfer und Speiseopfer und mit dem Öl an dem Fest machen, das am fünfzehnten Tag des siebten Monats beginnt.
Ex 23,14+

46

Opfer: 46,1–15
1 So spricht GOTT, der Herr: Das Osttor des inneren Vorhofs soll an den sechs Werktagen geschlossen bleiben, nur am Sabbat soll es geöffnet werden und am Neumondtag soll es geöffnet werden.
Ex 20,8+ Num 28,9-14 Ez 45,17
2 Der Fürst soll von außen her durch die Vorhalle den Torbau betreten und sich an den Torpfosten stellen. Dann sollen die Priester sein Brandopfer und sein Heilsopfer darbringen, er aber soll sich an der Schwelle des Tors niederwerfen und wieder hinausgehen. Das Tor soll bis zum Abend nicht geschlossen werden.
3 Die Bürger des Landes sollen sich an den Sabbat-Tagen und an den Neumond-Tagen am Eingang dieses Tors ebenfalls vor dem HERRN niederwerfen.
4 Das Brandopfer, das der Fürst dem HERRN darbringen lässt, soll am Sabbat-Tag aus sechs fehlerlosen Lämmern und aus einem fehlerlosen Widder bestehen.
5 Zu dem Widder gehört ein Speiseopfer von einem Efa Mehl, zu den Lämmern ein Speiseopfer, dessen Menge er selbst bestimmen kann, dazu ein Hin Öl je Efa Mehl.
6 Am Neumond-Tag sollen es ein junger fehlerloser Stier aus der Rinderherde, sechs Lämmer und ein Widder sein, die ohne Fehler sind.
7 Zu dem Stier und zu dem Widder soll er je ein Efa Mehl als Speiseopfer besorgen, außerdem zu den Lämmern so viel, wie er gerade zur Verfügung hat, und dazu je Efa Mehl ein Hin Öl.
8 Wenn der Fürst den Torbau betritt, soll er ihn durch die Vorhalle betreten und auf dem gleichen Weg muss er wieder hinausgehen.
9 Wenn aber das Volk des Landes an den Festen vor den HERRN tritt, dann soll der, der durch das Nordtor gekommen ist, um sich niederzuwerfen, durch das Südtor hinausgehen, und wer durch das Südtor gekommen ist, soll durch das Nordtor hinausgehen. Niemand soll durch das Tor wieder hinausgehen, durch das er gekommen ist, sondern jeder soll durch das gegenüberliegende Tor hinausgehen.
Ex 23,14-17
10 Der Fürst soll mitten unter ihnen sein; wenn sie hineingehen, soll auch er hineingehen, und wenn sie hinausgehen, soll auch er hinausgehen.
11 An den Festtagen und an den Feiertagen gehört zu dem Stier und zu dem Widder das Speiseopfer von je einem Efa Mehl und zu den Lämmern ein Speiseopfer, dessen Menge er selbst bestimmen kann, dazu ein Hin Öl je Efa Mehl.
12 Wenn der Fürst dem HERRN ein freiwilliges Brandopfer oder ein freiwilliges Heilsopfer darbringen lassen will, soll man für ihn das Osttor öffnen. Dann soll er sein Brandopfer und sein Heilsopfer genauso darbringen, wie er es am Sabbat darbringen lässt. Daraufhin soll er hinausgehen, und wenn er hinausgegangen ist, soll man das Tor schließen.
13 Täglich sollst du dem HERRN ein einjähriges Lamm, das ohne Fehler ist, als Brandopfer darbringen, Morgen für Morgen sollst du es tun.
Ex 29,39d
14 Dazu sollst du als Speiseopfer jeden Morgen ein Sechstel Efa Mehl und ein Drittel Hin Öl herrichten, um das Mehl zu besprengen. Das soll ein Speiseopfer für den HERRN sein. Eine ewige Satzung sei dies immerdar.
15 Bringt also jeden Morgen das Lamm, das Speiseopfer und das Öl als das tägliche Brandopfer dar!
Besitz des Fürsten: 46,16–18
16 So spricht GOTT, der Herr: Wenn der Fürst einem seiner Söhne etwas von seinem Erbbesitz schenkt, gehört es seinen Söhnen; es ist ihr Eigentum und sie können es weitervererben.
17 Wenn er aber etwas von seinem Erbbesitz einem seiner Diener schenkt, gehört es diesem nur bis zum nächsten Erlassjahr; dann fällt es an den Fürsten zurück. Nur seine Söhne dürfen behalten, was er ihnen von seinem Erbbesitz geschenkt hat.
18 Vom Erbbesitz des Volkes darf der Fürst nichts nehmen; er darf sie nicht mit Gewalt von ihrem Eigentum verdrängen. Wenn er seinen Söhnen etwas vererben will, muss er es von seinem Eigentum nehmen, damit die Angehörigen meines Volkes nicht von ihrem Eigentum vertrieben werden.
Opferküchen des Tempels: 46,19–24
19 Dann brachte er mich durch den Eingang auf der Torseite zu den heiligen Priesterräumen im Norden und siehe, da war ein Ort am äußersten Ende im Westen.
Ez 42,1-9
20 Und er sagte zu mir: Das ist der Ort, an dem die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen und wo sie das Speiseopfer backen, damit sie es nicht in den äußeren Vorhof hinausbringen müssen und dadurch das Volk heiligen.
Lev 4-5 Lev 2
21 Dann führte er mich in den äußeren Vorhof hinaus und er ließ mich hinübergehen zu den vier Ecken des Vorhofs. Und siehe, an jeder Ecke des Vorhofs war noch ein Hof.
Ez 44,19
22 An allen vier Ecken des Vorhofs waren geschlossene Höfe, vierzig Ellen lang und dreißig Ellen breit. Dasselbe Maß für die vier.
23 Und rings um sie lief eine Steinmauer, rings um alle vier, und unten an den Steinmauern waren ringsum Kochstellen angelegt.
24 Da sagte er zu mir: Das sind die Küchen, wo die Tempeldiener das Schlachtopfer des Volkes kochen.

47

Tempelquelle: 47,1–12
1 Dann führte er mich zum Eingang des Tempels zurück und siehe, Wasser strömte unter der Tempelschwelle hervor nach Osten hin; denn die vordere Seite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser floss unterhalb der rechten Seite des Tempels herab, südlich vom Altar.
Offb 22,1d Joh 4,1+ Yoel 4,18 Sach 13,1 Sach 14,8 Ps 46,5 Joh 19,34
2 Dann führte er mich durch das Nordtor hinaus und ließ mich außen herum zum äußeren Osttor gehen. Und siehe, das Wasser rieselte an der Südseite hervor.
3 Der Mann ging nach Osten hinaus, mit der Messschnur in der Hand, maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen; das Wasser reichte mir bis an die Knöchel.
4 Dann maß er wieder tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser gehen; das Wasser reichte mir bis zu den Knien. Darauf maß er wieder tausend Ellen ab und ließ mich hindurchgehen; das Wasser ging mir bis an die Hüften.
5 Und er maß noch einmal tausend Ellen ab. Da war es ein Fluss, den ich nicht mehr durchschreiten konnte; denn das Wasser war tief, ein Wasser, durch das man schwimmen musste, ein Fluss, den man nicht mehr durchschreiten konnte.
6 Dann fragte er mich: Hast du es gesehen, Menschensohn? Darauf führte er mich zurück, am Ufer des Flusses entlang.
7 Als ich zurückging, siehe, da waren an beiden Ufern des Flusses sehr viele Bäume.
Offb 22,2
8 Er sagte zu mir: Diese Wasser fließen hinaus in den östlichen Bezirk, sie strömen in die Araba hinab und münden in das Meer. Sobald sie aber in das Meer gelangt sind, werden die Wasser gesund.
Sach 14,8 Ex 15,25
9 Wohin der Fluss gelangt, da werden alle Lebewesen, alles, was sich regt, leben können und sehr viele Fische wird es geben. Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden sie gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben.
10 Von En-Gedi bis En-Eglajim werden Fischer an ihm stehen und ihre Netze zum Trocknen ausbreiten. Alle Arten von Fischen wird es geben, so zahlreich wie die Fische im großen Meer.
11 Seine Lachen und seine Tümpel aber sollen nicht gesund werden; sie sind für die Salzgewinnung bestimmt.
12 An beiden Ufern des Flusses wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht welken und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte; denn ihre Wasser kommen aus dem Heiligtum. Die Früchte werden als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.
Ps 1,3 Jer 17,8 Jes 44,4 Ez 19,10-11 Offb 22,2
Verteilung des Landes: 47,13–48,29
13 So spricht GOTT, der Herr: Das ist die Grenze, innerhalb derer ihr das Land als Erbbesitz an die zwölf Stämme Israels verteilen sollt. Josef erhält das Doppelte.
Ri 20,1+ Num 34,1-12 Jos 1 Jos 4 Jos 13,1-6
14 Ihr sollt es als Erbbesitz erhalten, ein jeder wie sein Bruder; denn ich habe meine Hand erhoben, es euren Vätern zu geben. Darum soll euch dieses Land als Erbbesitz zufallen.
15 Das ist die Grenze des Landes im Norden: vom großen Meer in Richtung Hetlon bis Lebo-Hamat, Zedad,
16 Berota, Sibrajim, das zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamat liegt, und bis Hazar-Enan am Rand des Haurangebirges.
17 Die Grenze läuft also vom Meer nach Hazar-Enan, wobei das Gebiet von Damaskus und Zafon und ebenso das Gebiet von Hamat im Norden liegt. Das ist die Nordgrenze.
18 Im Osten bildet der Jordan die Grenze zwischen Hauran und Damaskus und zwischen Gilead und dem Land Israel, bis hinab zum östlichen Meer und Tamar: Das ist die Ostgrenze.
19 Die Südgrenze im Negeb: von Tamar bis zu den Wassern von Meribat-Kadesch und dem Bach, der ins große Meer fließt. Das ist die Südgrenze im Negeb.
Num 34,3-5 Jos 15,1-4
20 Im Westen bildet das große Meer die Grenze bis zur Höhe von Lebo-Hamat. Das ist die Westgrenze.
21 Dieses Land sollt ihr unter euch nach den Stämmen Israels aufteilen.
22 Ihr sollt es als Erbbesitz unter euch und unter die Fremden verlosen, die in eurer Mitte als Fremde leben und die in eurer Mitte Söhne und Töchter gezeugt haben. Sie sollen für euch wie einheimische Israeliten sein und sollen sich mit euch zusammen ihren Erbbesitz mitten unter den Stämmen Israels erlosen.
Ex 12,48+ Lev 19,34
23 In dem Stamm, mit dem der Fremde als Fremder lebt, sollt ihr ihm seinen Erbbesitz zuteilen - Spruch GOTTES, des Herrn.

48

1 Das sind die Namen der Stämme: Im Norden, entlang dem Weg von Hetlon nach Lebo-Hamat und nach Hazar-Enan - das Gebiet von Damaskus liegt dabei nördlich, seitlich von Hamat - gehört von Osten nach Westen Dan ein Anteil.
2 Neben dem Gebiet Dans von Osten nach Westen Ascher - ein Anteil;
3 neben dem Gebiet Aschers von Osten nach Westen Naftali - ein Anteil;
4 neben dem Gebiet Naftalis von Osten nach Westen Manasse - ein Anteil;
5 neben dem Gebiet Manasses von Osten nach Westen Efraim - ein Anteil;
6 neben dem Gebiet Efraims von Osten nach Westen Ruben - ein Anteil;
7 neben dem Gebiet Rubens von Osten nach Westen Juda - ein Anteil.
8 Neben dem Gebiet Judas von Osten nach Westen soll das Hebeopfer sein, das ihr entrichten sollt, 25 000 Ellen breit und genauso lang wie jeder andere Anteil von Osten nach Westen. In seiner Mitte liegt das Heiligtum.
9 Das Hebeopfer, das ihr dem HERRN als Abgabe entrichtet, hat eine Länge von 25 000 Ellen und eine Breite von 20 000 Ellen.
Ez 45,1-6
10 Das heilige Hebeopfer soll, wie folgt, eingeteilt werden: Den Priestern soll ein Stück gehören, das im Norden 25 000 Ellen lang ist, im Westen 10 000 Ellen breit, im Osten 10 000 Ellen breit und im Süden auch 25 000 Ellen lang. Das Heiligtum des HERRN soll in seiner Mitte liegen.
11 Den geweihten Priestern aus den Nachkommen Zadoks, die meinen Dienst verrichtet haben und die nicht abgeirrt sind, als die Israeliten ebenso in die Irre gingen wie die Leviten,
Ez 44,15-16
12 ihnen soll als Hebeopfer ein Stück von dem Land gehören, das als Hebeopfer entrichtet wurde; es ist hochheilig und liegt neben dem Gebiet der Leviten.
13 Den Leviten soll wie den Priestern ein Gebiet von 25 000 Ellen Länge und 10 000 Ellen Breite gehören. Das Ganze hat also eine Länge von 25 000 Ellen und eine Breite von 20 000 Ellen.
Num 35
14 Man darf nichts davon verkaufen oder zum Tausch anbieten noch darf man dieses beste Stück des Landes auf andere übertragen; denn es ist dem HERRN heilig.
15 Die 5 000 Ellen, die längs der 25 000 Ellen in der Breite noch übrig bleiben, sind nicht heilig, sondern gehören der Stadt als Wohngebiet und Weidefläche. Die Stadt soll mitten darin liegen.
16 Ihre Maße sollen im Norden 4500 Ellen und im Süden 4 500 Ellen betragen, ebenso 4 500 Ellen im Osten und 4 500 Ellen im Westen.
Offb 21,15-17
17 Die Weidefläche der Stadt erstreckt sich 250 Ellen nach Norden, 250 Ellen nach Süden, 250 Ellen nach Osten und 250 Ellen nach Westen.
18 Was dann der Länge nach noch übrig ist längs des heiligen Hebeopfers, sind 10 000 Ellen nach Osten und 10 000 Ellen nach Westen. Es liegt längs der heiligen Hebeopfer und von seinen Erträgen sollen sich die Arbeiter der Stadt ernähren.
19 Die Arbeiter der Stadt, die dieses Stück bebauen, sollen aus allen Stämmen Israels sein.
20 Das ganze Hebeopfer soll 25 000 mal 25 000 Ellen betragen. Als Quadrat einschließlich des Eigentums der Stadt sollt ihr das heilige Hebeopfer entrichten.
21 Was zu beiden Seiten des heiligen Hebeopfers und des Besitzes der Stadt übrig bleibt, soll dem Fürsten gehören: Von den 25 000 Ellen des Hebeopfers bis zur Ostgrenze und von den 25 000 Ellen der Westseite bis zur Westgrenze, entsprechend den Stammesanteilen, sollen dem Fürsten gehören. Das heilige Hebeopfer und das Tempelheiligtum liegen mitten darin.
22 Abgesehen vom Besitz der Leviten und abgesehen vom Besitz der Stadt, die mitten in dem Gebiet liegen, das dem Fürsten gehört, soll das Gebiet zwischen der Grenze Judas und der Grenze Benjamins dem Fürsten gehören.
23 Die übrigen Stämme: Von Osten nach Westen Benjamin - ein Anteil;
24 neben dem Gebiet Benjamins von Osten nach Westen Simeon - ein Anteil;
25 neben dem Gebiet Simeons von Osten nach Westen Issachar - ein Anteil;
26 neben dem Gebiet Issachars von Osten nach Westen Sebulon - ein Anteil;
27 neben dem Gebiet Sebulons von Osten nach Westen Gad - ein Anteil.
28 Neben dem Gebiet Gads verläuft im Negeb die Südgrenze; sie führt von Tamar zu den Quellen von Meribat-Kadesch und zu dem Bach, der ins große Meer fließt.
29 Das ist das Land, das ihr als Erbbesitz an die Stämme Israels verlosen sollt, und das sind ihre Anteile - Spruch GOTTES, des Herrn.
Tore und Name der Stadt: 48,30–35
30 Das sind die Ausgänge der Stadt: auf der Nordseite, 4 500 Maß, drei Tore:
31 - die Stadttore aber sind nach den Stämmen Israels benannt - : drei Tore im Norden: das Tor Ruben ist eines, das Tor Juda ist eines, das Tor Levi ist eines;
Offb 21,12-13
32 auf der Ostseite, 4 500 Maß, drei Tore: das Tor Josef ist eines, das Tor Benjamin ist eines, das Tor Dan ist eines;
33 auf der Südseite, 4 500 Maß, drei Tore: das Tor Simeon ist eines, das Tor Issachar ist eines, das Tor Sebulon ist eines;
34 die Westseite, 4 500 Maß, drei Tore: das Tor Gad ist eines, das Tor Ascher ist eines, das Tor Naftali ist eines.
35 Der Umfang beträgt 18 000. Und der Name der Stadt ist von heute an: Hier ist der HERR.
Jes 1,26+