1
ÜBERSCHRIFT: 1,1
1 Das Wort des HERRN, das an Zefanja, den Sohn Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskijas, erging in den Tagen des Joschija, des Sohnes Amons, des Königs von Juda.
Universales Gericht und verfehlter Kult: 1,2–6
2 Ich raffe, ja, raffe alles vom Erdboden weg - / Spruch des HERRN.
3 Mensch und Vieh raffe ich weg, / die Vögel des Himmels raffe ich weg und die Fische im Meer, / nämlich, was die Frevler zu Fall bringt,
4 Ich strecke meine Hand gegen Juda aus/ und gegen alle Einwohner Jerusalems und ich rotte von diesem Ort den Rest des Baalsdienstes aus, / den Namen der Götzenpriester samt den Priestern,
5 und jene, die sich auf den Dächern niederwerfen / vor dem Heer des Himmels, auch jene, die sich vor dem HERRN niederwerfen, die ihm zuschwören, / zugleich aber bei ihrem Königsgott schwören,
6 und die dem HERRN den Rücken kehren, / die ihn nicht suchen und nicht nach ihm fragen.
Schlachtopferfest des Herrn als Gericht über Jerusalems Oberschicht: 1,7–13
7 Schweigt vor GOTT, dem Herrn! / Denn der Tag des HERRN ist nahe. Ja, der HERR hat ein Schlachtopfer vorbereitet, / er hat seine Gäste schon geweiht.
8 Am Tag des Schlachtopfers des HERRN wird es geschehen: Da suche ich die Amtsträger heim / und die Königssöhne
9 an jenem Tag suche ich jeden heim,/ der über die Schwelle springt, alle, die das Haus ihres Herrn anfüllen / mit Gewalt und Betrug.
10 An jenem Tag wird es geschehen - Spruch des HERRN: Horch! Vom Fischtor her Geschrei / und aus der Neustadt lautes Jammern / und von den Hügeln her großes Getöse!
11 Jammert, ihr Bewohner der Senke! / Denn das ganze Krämervolk verstummt, / alle mit Silber Beladenen sind ausgerottet.
12 In jener Zeit wird es geschehen: Ich durchsuche Jerusalem mit der Laterne / und suche die Herren heim,
13 Darum werden ihre Reichtümer geraubt/ und ihre Häuser verwüstet. Sie werden Häuser bauen, aber nicht darin wohnen; sie werden Weinberge anlegen, aber den Wein nicht trinken.
Tag des Herrn: 1,14–18
14 Nahe ist der gewaltige Tag des HERRN, / er ist nahe, schnell kommt er herbei. Horch, der Tag des HERRN ist bitter, da schreit sogar der Kriegsheld auf.
15 Ein Tag des Zorns ist jener Tag, / ein Tag der Not und Bedrängnis, ein Tag des Krachens und Berstens, / ein Tag des Dunkels und der Finsternis,
16 ein Tag des Widderhorns und des Geschreis / gegen die befestigten Städte / und gegen die hohen Zinnen.
17 Da jage ich den Menschen Angst ein, / sodass sie wie blind umherlaufen; denn sie haben sich gegen den HERRN versündigt.
18 Weder ihr Silber noch ihr Gold / kann sie retten. Am Tag des Zorns des HERRN - und vom Feuer seines leidenschaftlichen Eifers wird die ganze Erde verzehrt. Denn er bereitet allen Bewohnern der Erde ein Ende, ein schreckliches Ende.
2
Mahnung und mögliche Rettung: 2,1–3
1 Sammelt euch, tut euch zusammen, du Volk, das nichts erstrebt,
2 ehe ihr zerstreut werdet / wie zerstiebende Spreu, / ehe der glühende Zorn des HERRN über euch kommt, / ehe über euch der Tag des Zorns des HERRN kommt!
3 Sucht den HERRN, all ihr Gedemütigten im Land, die ihr nach dem Recht des HERRN lebt! Sucht Gerechtigkeit, / sucht Demut! / Vielleicht bleibt ihr geborgen / am Tag des Zorns des HERRN.
Gericht über die Nachbarvölker und Sieg des einzigen Gottes: 2,4–15
4 Ja, Gaza wird verlassen sein / und Aschkelon wird eine Wüste, am hellen Mittag treibt man Aschdods Einwohner fort / und Ekron ackert man um.
5 Wehe, die ihr das Gebiet am Meer bewohnt, / ihr Volk der Kereter! Das Wort des HERRN richtet sich gegen euch:
6 Du wirst zum Weideland der Hirten / und zu Pferchen für Schafe und Ziegen.
7 Das Gebiet am Meer fällt dem Rest des Hauses Juda zu. Darauf weiden sie; am Abend lagern sie in Aschkelons Häusern.
8 Ich habe den Hohn Moabs gehört / und die Schimpfworte der Ammoniter, die mein Volk verhöhnten / und große Reden führten gegen sein Land.
9 Darum - Spruch des HERRN der Heerscharen, / des Gottes Israels: So wahr ich lebe: Moab wird wie Sodom werden / und die Ammoniter wie Gomorra,
10 Das ist die Strafe für ihren Hochmut; denn sie höhnten und führten große Reden gegen das Volk des HERRN der Heerscharen.
11 Furcht erregend tritt der HERR gegen sie auf. Ja, er vernichtet alle Götter der Erde und alle Inseln der Völker werfen sich nieder vor ihm, jedermann an seinem Ort.
12 Auch ihr Kuschiter werdet von meinem Schwert durchbohrt.
13 Er streckt seine Hand auch nach Norden aus / und vernichtet Assur und Ninive macht er zur Öde, / es verdorrt wie die Wüste.
14 Dort lagern Herden, / allerart Tiere der Weide, auf den Kapitellen der Säulen / nächtigen Eule und Dohle.
15 Das also ist die fröhliche Stadt, / die in Sicherheit thronte, die in ihrem Herzen sagte: Ich / und sonst niemand!
3
Wehe über Jerusalem: 3,1–5
1 Wehe, trotzige und schmutzige, gewalttätige Stadt!
2 Sie will nicht hören / und nimmt sich keine Warnung zu Herzen. Sie verlässt sich nicht auf den HERRN / und sucht nicht die Nähe ihres Gottes.
3 Ihre Amtsträger in ihrer Mitte / sind brüllende Löwen. Ihre Richter sind Abendwölfe, / die morgens Knochen malmen.
4 Ihre Propheten sind Schwätzer, / treulose Männer. Ihre Priester entweihen das Heilige, / tun der Weisung Gewalt an.
5 Aber der HERR tritt für das Recht ein in ihrer Mitte, / er tut kein Unrecht. Morgen für Morgen fällt er das Urteil, / es fehlt nie beim Aufgang des Lichts.
Bestrafung Jerusalems im Völkergericht: 3,6–8
6 Ich habe Völker ausgerottet, / ihre Zinnen liegen zertrümmert am Boden. Ich habe ihre Straßen entvölkert, / keiner geht dort mehr umher;
7 Ich dachte: Sicher fürchtest du mich jetzt, / nimmst dir die Warnung zu Herzen; und alles, was ich ihr auftrug, / wird sie immer vor Augen haben. Aber nein, sie begingen immer wieder / all ihre schändlichen Taten.
8 Darum wartet nur - Spruch des HERRN - / auf den Tag, an dem ich auftreten werde als Kläger. Denn mein Rechtsspruch lautet: Völker will ich versammeln, / Königreiche biete ich auf;
Läuterung der Völker und weltweite Verehrung des Herrn: 3,9–10
9 Ja, dann werde ich die Lippen der Völker verwandeln / in reine Lippen, damit alle den Namen des HERRN anrufen, / ihm Schulter an Schulter dienen.
10 Von jenseits der Ströme von Kusch / bringen mir meine Verehrer dann als Gabe / die Gemeinde meiner Verstreuten.
Läuterung Jerusalems und Verheißung für ein armes und demütiges Volk: 3,11–13
11 An jenem Tag brauchst du dich nicht mehr zu schämen, wegen all deiner schändlichen Taten, / die du gegen mich verübt hast.
12 Und ich lasse in deiner Mitte übrig / ein demütiges und armes Volk. Sie werden Zuflucht suchen beim Namen des HERRN
13 als der Rest von Israel. Sie werden kein Unrecht mehr tun / und nicht mehr lügen,
Aufruf zur Freude und Ermutigung an die Tochter Zion: 3,14–17
14 Juble, Tochter Zion! / Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, / Tochter Jerusalem!
15 Der HERR hat das Urteil gegen dich aufgehoben / und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte; / du hast kein Unheil mehr zu fürchten.
16 An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! / Lass die Hände nicht sinken!
17 Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, / ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, / er schweigt in seiner Liebe,
Wiederherstellung und weltweiter Ruhm für das Volk des Herrn: 3,18–20
18 Ich mache deinem Unglück ein Ende, dass du seinetwegen nicht mehr Schmach tragen musst.
19 Siehe, in jener Zeit schreite ich ein gegen alle, die dich unterdrücken. Ich helfe den Hinkenden und sammle die Verstreuten. Ich mache ihnen ihre Schmach zu Ruhm und Ansehen auf der ganzen Erde.
20 In jener Zeit bringe ich euch heim, in jener Zeit führe ich euch wieder zusammen. Ja, ich verleihe euch Ansehen und Ruhm bei allen Völkern der Erde, wenn ich euer Geschick wende; ihr werdet es sehen - spricht der HERR.