1
Aufruf zur Umkehr: 1,1–6
1 Im zweiten Jahr des Darius erging im achten Monat das Wort des HERRN an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos:
2 Schwer hat der HERR euren Vätern gezürnt.
3 Deshalb sag zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen: Kehrt um zu mir - Spruch des HERRN der Heerscharen -, / dann kehre ich um zu euch, spricht der HERR der Heerscharen.
4 Seid nicht wie eure Väter, denen die früheren Propheten verkündeten: So spricht der HERR der Heerscharen: Kehrt doch um von euren heillosen Wegen und von euren heillosen Taten! Aber sie hörten nicht und schenkten mir kein Gehör - Spruch des HERRN.
5 Wo sind nun eure Väter? / Und die Propheten - leben sie ewig?
6 Meine Worte und meine Gesetze, die ich meinen Knechten, den Propheten, gebot, haben sie sich nicht an euren Vätern erfüllt? Darauf kehrten sie um und sagten: Wie der HERR der Heerscharen geplant hatte, nach unseren Wegen und unseren Taten an uns zu handeln, so hat er an uns gehandelt.
Erste Vision: Die ausgesandten himmlischen Reiter: 1,7–17
7 Am vierundzwanzigsten Tag des elften Monats - das ist der Monat Schebat - im zweiten Jahr des Darius erging das Wort des HERRN an den Propheten Sacharja, den Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos.
8 In dieser Nacht hatte ich eine Vision: Siehe, ein Mann, der auf einem roten Pferd ritt. Er stand zwischen den Myrtenbäumen, die an der Wassertiefe sind, und hinter ihm waren rotbraune, fuchsrote und weiße Pferde.
9 Ich fragte: Mein Herr, was bedeuten diese Pferde? Und der Engel, der mit mir redete, sprach: Ich will dich sehen lassen, was sie bedeuten.
10 Da ergriff der Mann, der zwischen den Myrtenbäumen stand, das Wort und sagte: Das sind die, welche der HERR gesandt hat, damit sie die Erde durchziehen.
11 Und sie meldeten dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrtenbäumen stand: Wir haben die Erde durchzogen - und siehe, die ganze Erde ruht und liegt still.
12 Da ergriff der Engel des HERRN das Wort und sprach: HERR der Heerscharen, wie lange versagst du noch Jerusalem und den Städten Judas dein Erbarmen, denen du nun siebzig Jahre zürnst?
13 Der HERR antwortete dem Engel, der mit mir redete, in freundlichen Worten, Worten voll Trost.
14 Da sagte mir der Engel, der mit mir redete: Verkünde: So spricht der HERR der Heerscharen: Mit großem Eifer trete ich für Jerusalem und Zion ein;
15 aber ich bin voll glühendem Zorn gegen die Völker, die sich in falscher Sicherheit wiegen; / als ich selbst nur ein wenig erzürnt war, halfen sie dem Unheil nach.
16 Darum - so spricht der HERR: Voll Erbarmen wende ich mich Jerusalem wieder zu. / Man wird mein Haus dort aufbauen - Spruch des HERRN der Heerscharen - und die Richtschnur über Jerusalem spannen.
17 Weiter verkünde: So spricht der HERR der Heerscharen: Meine Städte werden wieder überfließen von Gütern. Der HERR wird Zion wieder trösten und er wird Jerusalem wieder auserwählen.
2
Zweite Vision: Die vier Hörner und die vier Schmiede: 2,1–4
1 Danach erhob ich meine Augen und sah: Siehe, da waren vier Hörner.
2 Ich fragte den Engel, der mit mir redete: Was bedeuten diese? Er antwortete mir: Das sind die Hörner, die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben.
3 Darauf ließ mich der HERR vier Schmiede sehen.
4 Ich fragte: Wozu sind diese gekommen? Und er antwortete: Jene sind die Hörner, die Juda zerstreut haben, sodass kein Mensch mehr sein Haupt erhob; die Schmiede aber sind gekommen, um sie zu erschrecken und die Hörner der Völker niederzuwerfen, die das Horn gegen Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen.
Dritte Vision: Der Mann mit der Messschnur: 2,5–9
5 Danach erhob ich meine Augen und sah: Siehe, da war ein Mann mit einer Messschnur in der Hand.
6 Ich fragte: Wohin gehst du? Er antwortete mir: Jerusalem auszumessen, um zu sehen, wie breit und wie lang es ist.
7 Und siehe, da trat der Engel, der mit mir redete, hervor und ein anderer Engel trat auf, ihm entgegen.
8 Er sagte zu ihm: Lauf und sag dem jungen Mann dort: Jerusalem wird eine offene Stadt sein wegen der vielen Menschen und Tiere in seiner Mitte.
9 Ich selbst - Spruch des HERRN - werde für Jerusalem ringsum eine Mauer von Feuer sein und zur Herrlichkeit werden in seiner Mitte.
Ergänzende Heilsworte für Zion: 2,10–17
10 Auf, auf! Flieht aus dem Land des Nordens - Spruch des HERRN. Denn wie die vier Winde des Himmels habe ich euch zerstreut - Spruch des HERRN.
11 Wehe, Zion, die du bei der Tochter Babel wohnst, rette dich!
12 Denn so spricht der HERR der Heerscharen - um der Ehre willen hat er mich gesandt - gegen die Völker, die euch ausgeplündert haben: Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an.
13 Ja, jetzt hole ich mit meiner Hand zum Schlag gegen sie aus, sodass sie eine Beute ihrer eigenen Knechte werden. Und ihr werdet erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich gesandt hat.
14 Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte - Spruch des HERRN.
15 An jenem Tag werden sich viele Völker dem HERRN anschließen und sie werden mein Volk sein und ich werde in deiner Mitte wohnen. Dann wirst du erkennen, dass der HERR der Heerscharen mich zu dir gesandt hat.
16 Der HERR aber wird Juda in Besitz nehmen als sein Anteil im Heiligen Land. Und er wird Jerusalem wieder auserwählen.
17 Alle Welt schweige in der Gegenwart des HERRN. Denn er tritt hervor aus seiner heiligen Wohnung.
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Vierte Vision: Entsündigung des Hohepriesters im Licht messianischer Erwartung: 3,1–10
1 Danach ließ er mich den Hohepriester Jehoschua sehen, der vor dem Engel des HERRN stand. Der Satan aber stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen.
2 Der Engel des HERRN sagte zum Satan: Der HERR weise dich in die Schranken, Satan; ja, der HERR, der Jerusalem auserwählt hat, weise dich in die Schranken. Ist dieser da nicht ein Holzscheit, das man aus dem Feuer gerissen hat?
3 Jehoschua hatte nämlich schmutzige Kleider an, als er vor dem Engel stand.
4 Dieser wandte sich an seine Diener und befahl: Zieht ihm die schmutzigen Kleider aus! Zu ihm aber sagte er: Siehe, hiermit nehme ich deine Schuld von dir. Nun soll man dich mit festlichen Gewändern bekleiden.
5 Und ich befahl: Man soll ihm einen reinen Turban auf sein Haupt setzen. Da setzten sie ihm den reinen Turban auf sein Haupt und bekleideten ihn mit Gewändern und der Engel des HERRN stand dabei.
6 Der Engel des HERRN versicherte Jehoschua:
7 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn du auf meinen Wegen gehst und wenn du meine Ordnung einhältst, dann wirst du es sein, der mein Haus regiert und meine Vorhöfe verwaltet, und ich gebe dir Zutritt zu meinen Dienern hier.
8 Höre, Hohepriester Jehoschua: Du und deine Gefährten, die vor dir sitzen, ihr seid Männer, die als Wahrzeichen dienen: Denn siehe, ich will meinen Knecht kommen lassen, den Spross.
9 Ja, siehe, der Stein, den ich vor Jehoschua hingelegt habe - auf diesem einen Stein sind sieben Augen -, siehe, ich ritze in ihn eine Inschrift ein - Spruch des HERRN der Heerscharen - und ich tilge die Schuld dieses Landes an einem einzigen Tag.
10 An jenem Tag - Spruch des HERRN der Heerscharen - werdet ihr einander einladen unter Weinstock und Feigenbaum.
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Fünfte Vision: Der Leuchter zwischen den beiden Ölbäumen: 4,1–14
1 Danach wandte sich der Engel, der mit mir redete, um und weckte mich, wie man jemand aus seinem Schlaf aufweckt,
2 und sagte zu mir: Was siehst du? Ich antwortete: Ich habe hingesehen: Sieh da, ein Leuchter, ganz aus Gold, und darauf eine Schale und auf ihr sieben Lampen mit je sieben Schnäbeln an den Lampen, die oben auf dem Leuchter sind;
3 und zwei Ölbäume ragen darüber hinaus, der eine rechts, der andere links von der Schale.
4 Und ich sprach weiter und fragte den Engel, der mit mir redete: Was bedeuten diese, mein Herr?
5 Der Engel, der mit mir redete, antwortete und sagte zu mir: Weißt du nicht, was sie bedeuten? Ich erwiderte: Nein, mein Herr.
6 Da erwiderte er und sagte zu mir: So lautet das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht, nicht durch Kraft, allein durch meinen Geist! - spricht der HERR der Heerscharen.
7 Wer bist du, großer Berg? Vor Serubbabel wirst du zur Ebene. Er holt den Schlussstein hervor und man ruft: Wie schön, wie schön ist er!
8 Da erging das Wort des HERRN an mich:
9 Serubbabels Hände haben den Grund zu diesem Haus gelegt und seine Hände werden es vollenden. Dann wirst du erkennen, dass mich der HERR der Heerscharen zu euch gesandt hat.
10 Denn wer gering dachte von der Zeit der kleinen Anfänge - sie werden sich freuen, wenn sie den auserlesenen Stein in Serubbabels Hand sehen. Das sind die sieben Augen des HERRN, die über die ganze Erde schweifen.
11 Ich fragte ihn weiter: Was bedeuten die zwei Ölbäume auf der rechten und auf der linken Seite des Leuchters?
12 Und weiter fragte ich ihn: Was bedeuten die beiden fruchttragenden Zweige der Ölbäume bei den beiden goldenen Röhren, die das goldene Öl von ihnen herab ausgießen?
13 Er sagte zu mir: Weißt du nicht, was sie bedeuten? Ich erwiderte: Nein, mein Herr.
14 Er sagte: Das sind die beiden Gesalbten, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen.
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Sechste Vision: Die fliegende Schriftrolle: 5,1–4
1 Wieder erhob ich meine Augen und sah: Und siehe, eine fliegende Schriftrolle.
2 Er fragte mich: Was siehst du? Ich antwortete: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle, zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit.
3 Da sagte er zu mir: Das ist der Fluch, der über die ganze Erde ausgeht. Denn jeder, der stiehlt, wie lange schon bleibt er ungestraft; und jeder, der schwört, wie lange schon bleibt er ungestraft!
4 Ich habe ihn ausgehen lassen - Spruch des HERRN der Heerscharen - und er wird eindringen in das Haus des Diebes und in das Haus dessen, der bei meinem Namen falsch schwört. Und der Fluch wird im Innern seines Hauses bleiben und wird es vernichten samt Holz und Steinen.
Siebte Vision: Die Frau im Fass: 5,5–11
5 Der Engel, der mit mir redete, kam hervor und sagte zu mir: Erhebe deine Augen und sieh, was da hervorkommt!
6 Ich fragte: Was ist das? Er antwortete: Was da hervorkommt, ist ein Fass. Und er fuhr fort: Das ist ihre Schuld auf der ganzen Erde.
7 Und siehe: Der Deckel aus Blei hob sich und da saß eine Frau mitten im Fass.
8 Er sagte: Das ist die Ruchlosigkeit. Darauf stieß er sie in das Fass zurück und warf die Bleiplatte auf dessen Öffnung.
9 Als ich meine Augen erhob und hinsah, siehe, da traten zwei Frauen hervor und ein Wind füllte ihre Flügel - sie hatten nämlich Flügel wie Storchenflügel - und sie trugen das Fass zwischen Erde und Himmel fort.
10 Darauf fragte ich den Engel, der mit mir redete: Wohin bringen sie das Fass?
11 Er antwortete mir: Ihm soll im Land Schinar ein Tempel gebaut werden. Ist er errichtet, wird es dort an seinem Platz aufgestellt werden.
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Achte Vision: Die vier himmlischen Streitwagen: 6,1–8
1 Wieder erhob ich meine Augen und ich sah: Siehe da, vier Wagen zogen zwischen zwei Bergen aus, die Berge aber waren aus Bronze.
2 Am ersten Wagen waren rote Pferde, am zweiten Wagen schwarze Pferde,
3 am dritten Wagen weiße Pferde und am vierten Wagen gescheckte Pferde, alles starke Tiere.
4 Darauf fragte ich den Engel, der mit mir redete: Was bedeuten diese, mein Herr?
5 Der Engel gab mir zur Antwort: Das sind die vier Winde des Himmels, die ausziehen, nachdem sie vor dem Herrn der ganzen Erde gestanden haben.
6 Die schwarzen Pferde - der Wagen, an dem sie sind - ziehen aus in das Land des Nordens, die weißen sind hinter ihnen hergezogen und die gescheckten sind in das Land des Südens gezogen.
7 Die starken Tiere zogen aus, begierig, die Erde zu durchstreifen. Da sagte er: Geht hin, durchstreift die Erde! Und sie durchstreiften die Erde.
8 Und er rief mir zu und sprach zu mir: Sieh, jene, die in das Land des Nordens ziehen, sie bringen meinen Geist über das Land des Nordens.
Symbolische Krönung des Hohepriesters und der königliche Spross: 6,9–15
9 Das Wort des HERRN erging an mich:
10 Nimm von denen, die aus dem Exil heimkehren, von Heldai, Tobija und Jedaja, entgegen und komm selbst an diesem Tag, komm in das Haus Joschijas, des Sohnes Zefanjas, die aus Babel zurückgekommen sind:
11 Nimm Silber und Gold, mach eine Krone, setze sie dem Hohepriester Jehoschua, dem Sohn des Jozadak, aufs Haupt
12 und sag zu ihm: So spricht der HERR der Heerscharen: Sieh da, ein Mann, Spross ist sein Name; von dort, wo er steht, wird es sprossen und er wird den Tempel des HERRN bauen.
13 Er ist es, der den Tempel des HERRN bauen wird. Er ist mit Hoheit bekleidet und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen. Und auch ein Priester wird auf seinem Thron sein und friedvolles Einvernehmen wird zwischen ihnen beiden sein.
14 Die Krone aber soll zur Erinnerung an Heldai, Tobija, Jedaja und an das Wohlwollen des Sohnes Zefanjas im Tempel des HERRN bleiben.
15 Aus der Ferne werden sie kommen und am Tempel des HERRN bauen. Dann werdet ihr erkennen, dass mich der HERR der Heerscharen zu euch gesandt hat. Das wird geschehen, wenn ihr beharrlich auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, hört.
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Fastenfrage und Sacharjas Antwort: 7,1–14
1 Im vierten Jahr des Königs Darius erging das Wort des HERRN an Sacharja, am vierten Tag des neunten Monats, im Monat Kislew.
2 Damals schickten Bet-El-Sarezer und Regem-Melech und seine Leute, um das Angesicht des HERRN gnädig zu stimmen, eine Gesandtschaft
3 mit der Anfrage an die Priester im Haus des HERRN der Heerscharen und die Propheten: Soll ich weiterhin im fünften Monat weinen und enthaltsam sein, wie ich es so viele Jahre getan habe?
4 Da erging an mich das Wort des HERRN der Heerscharen:
5 Sag dem ganzen Volk des Landes und den Priestern: Wenn ihr im fünften und im siebten Monat gefastet und Klage abgehalten habt, und das siebzig Jahre lang - bin etwa ich es, für den ihr gefastet habt?
6 Und wenn ihr esst und trinkt, seid denn nicht ihr selbst es, die essen, und ihr selbst es, die trinken?
7 Sind es nicht die Worte, die der HERR durch die früheren Propheten verkündete, als Jerusalem bewohnt und sorglos war samt den Städten ringsum, als der Negeb und die Schefela noch bewohnt waren?
8 Und das Wort des HERRN erging an Sacharja:
9 So spricht der HERR der Heerscharen: Haltet gerechtes Gericht, erweist Güte und Erbarmen, ein jeder gegenüber seinem Bruder;
10 unterdrückt nicht die Witwe und Waise, den Fremden und Armen und plant in eurem Herzen nichts Böses gegeneinander!
11 Doch sie weigerten sich hinzuhören, sie zeigten störrisch die Schulter und verstopften ihre Ohren, um nicht zu hören.
12 Sie machten ihr Herz zu hartem Diamant, um die Weisung und die Worte nicht hören zu müssen, die der HERR der Heerscharen gesandt hatte durch seinen Geist, im Mund der früheren Propheten. Deshalb kam ein großer Zorn vom HERRN der Heerscharen
13 und es geschah: Wie er gerufen hatte und sie nicht hörten, so sollten sie nun rufen und ich wollte nicht hören, spricht der HERR der Heerscharen,
14 sondern wollte sie verwehen über alle Nationen hin, die ihnen unbekannt waren. Nach ihnen aber verödete das Land, sodass niemand mehr darin hin- und herzog, und so haben sie ein begehrenswertes Land zur Wüste gemacht.
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Worte von künftiger Rettung: 8,1–23
1 Es erging das Wort des HERRN der Heerscharen:
2 So spricht der HERR der Heerscharen: Mit großem Eifer trete ich ein für Zion / und mit großer Zornglut setze ich mich eifersüchtig für es ein.
3 So spricht der HERR: Ich bin nach Zion zurückgekehrt / und werde wieder in der Mitte Jerusalems wohnen. Dann wird Jerusalem Stadt der Treue heißen / und der Berg des HERRN der Heerscharen Heiliger Berg.
4 So spricht der HERR der Heerscharen: Greise und Greisinnen werden wieder auf den Plätzen Jerusalems sitzen; / jeder hält wegen des hohen Alters seinen Stock in der Hand.
5 Und die Plätze der Stadt werden voller Knaben und Mädchen sein, / die auf ihren Plätzen spielen.
6 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn das zu wunderbar ist in den Augen des Restes dieses Volkes in jenen Tagen, / muss es dann auch in meinen Augen zu wunderbar sein? - Spruch des HERRN der Heerscharen.
7 So spricht der HERR der Heerscharen: Seht, ich befreie mein Volk aus dem Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs.
8 Ich werde sie heimbringen und sie werden in der Mitte Jerusalems wohnen. / Sie werden mir Volk sein und ich werde ihnen Gott sein in Treue und in Gerechtigkeit.
9 So spricht der HERR der Heerscharen: Stark sollen eure Hände sein, die ihr in diesen Tagen die Worte aus dem Mund der Propheten hört - so schon am Tag, an dem das Fundament für das Haus des HERRN der Heerscharen gelegt wurde, damit der Tempel gebaut werde.
10 Denn vor diesen Tagen brachte die Arbeit des Menschen keinen Lohn, / es gab auch keinen Arbeitslohn für das Vieh. Wer ausging und heimkehrte, / fand keine Sicherheit vor dem Feind. Alle Menschen ließ ich gegeneinander los.
11 Jetzt aber bin ich zum Rest dieses Volkes nicht mehr so wie in den früheren Tagen - Spruch des HERRN der Heerscharen;
12 vielmehr ist das die Saat des Friedens:/ Der Weinstock gibt seine Frucht, das Land gibt seinen Ertrag / und der Himmel gibt seinen Tau. Das alles will ich dem Rest dieses Volkes als Erbbesitz geben.
13 Und wie ihr ein Fluch unter den Völkern gewesen seid, / Haus Juda und Haus Israel, so werde ich euch erretten, / damit ihr ein Segen seid. Fürchtet euch nicht! / Stark sollen eure Hände sein!
14 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Wie ich plante, euch Böses zu tun, weil eure Väter mich erzürnten, spricht der HERR der Heerscharen, und es mich nicht reute,
15 so habe ich umgekehrt in diesen Tagen geplant, Jerusalem und dem Haus Juda Gutes zu tun. Fürchtet euch nicht!
16 Das sind die Dinge, die ihr tun sollt: Sagt untereinander die Wahrheit! / Richtet in euren Stadttoren der Wahrheit gemäß und mit Urteilen, die dem Frieden dienen!
17 Plant in eurem Herzen nichts Böses gegen euren Nächsten / und liebt keine verlogenen Schwüre! / Denn all das ist, was ich hasse - Spruch des HERRN.
18 Und es erging an mich das Wort des HERRN der Heerscharen:
19 So spricht der HERR der Heerscharen: Das Fasten des vierten, das Fasten des fünften, das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats soll für das Haus Juda zum Jubel und zur Freude und zu frohen Festen werden. Darum liebt die Treue und den Frieden!
20 So spricht der HERR der Heerscharen: Es wird noch geschehen, dass Völker herbeikommen / und die Einwohner vieler Städte.
21 Die Einwohner der einen werden zur anderen gehen und sagen: / Wir wollen gehen, um das Angesicht des HERRN gnädig zu stimmen / und den HERRN der Heerscharen zu suchen! - Auch ich will hingehen!
22 Viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, / um in Jerusalem den HERRN der Heerscharen zu suchen / und das Angesicht des HERRN gnädig zu stimmen.
23 So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen werden zehn Männer aus Nationen aller Sprachen einen Mann aus Juda an seinem Gewand fassen, ihn festhalten und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Gott ist mit euch.
9
Ein geretteter Rest aus den Nachbarvölkern als Teil des Gottesvolks: 9,1–8
1 Ausspruch. Das Wort des HERRN im Land Hadrach! / Ja, Damaskus ist seine Ruhestätte! Denn der HERR hat ein Auge auf die Menschen wie auf alle Stämme Israels,
2 auch Hamat, das daran grenzt, / selbst Tyrus und Sidon, so klug sie auch sind.
3 Tyrus baute sich eine Festung, / häufte Silber auf wie Staub / und Feingold wie Schmutz auf den Straßen.
4 Siehe, der Herr wird ihm den Besitz wegnehmen / und seine Streitmacht auf dem Meer schlagen; und es selbst wird vom Feuer verzehrt.
5 Sieht es Aschkelon, so fürchtet es sich, / und Gaza, so zittert es gewaltig, / auch Ekron, denn zuschanden geworden ist, wonach es Ausschau hielt. Verschwinden wird der König aus Gaza / und Aschkelon wird nicht mehr bewohnt.
6 Ein Mischvolk wird in Aschdod wohnen. / So werde ich den Stolz der Philister zerschlagen.
7 Ich werde einem jeden das Blutige aus seinem Mund nehmen / und seine Gräuelspeisen aus seinen Zähnen. So wird auch er zu dem Rest gehören, der unserem Gott zu eigen ist. / Er wird wie eine Sippe in Juda sein / und Ekron wie ein Jebusiter.
8 Ich werde mich zum Schutz für mein Haus als Wachtposten lagern vor dem, der angreift und abzieht; und kein Unterdrücker greift sie mehr an, denn jetzt habe ich mit meinen eigenen Augen hingeschaut.
Der Friedenskönig für Israel und die Völker: 9,9–10
9 Juble laut, Tochter Zion! / Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. / Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, / ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.
10 Ausmerzen werde ich die Streitwagen aus Efraim / und die Rosse aus Jerusalem, ausgemerzt wird der Kriegsbogen. / Er wird den Nationen Frieden verkünden; und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer / und vom Strom bis an die Enden der Erde.
Befreiung und Heilszeit für Israel: 9,11–17
11 Auch du - um des Blutes deines Bundes willen / habe ich deine Gefangenen aus dem wasserlosen Kerkerloch freigelassen.
12 Kehrt zurück zur festen Stadt, / ihr Gefangenen voll Hoffnung! Ja, heute verkünde ich: / Die doppelte Zahl führe ich zu dir zurück.
13 Denn ich habe mir Juda schon gespannt, / Efraim auf den Bogen gelegt. Ich will deine Söhne, Zion, gegen deine Söhne, Jawan, aufbieten / und will dich dem Schwert eines Helden gleichmachen.
14 Der HERR selbst wird über ihnen erscheinen / und wie der Blitz schießt sein Pfeil dahin und GOTT, der Herr, bläst ins Horn / und kommt in den Stürmen des Südens.
15 Der HERR der Heerscharen beschirmt sie: / Die Schleudersteine fressen und zermalmen. Sie trinken und lärmen wie beim Wein / und sie sind voll wie eine Opferschale, / wie die Ecken eines Altars.
16 Der HERR, ihr Gott, wird sie an jenem Tag retten: / sein Volk wie Schafe / ja, wie Diademsteine, die funkeln über seinem Erdreich.
17 Ja, wie groß ist sein Glück und wie herrlich seine Schönheit! / Korn gibt jungen Männern Kraft und Most jungen Frauen.
10
Gottes Erbarmen und siegreiche Heimholung Israels: 10,1–11,3
1 Bittet den Herrn um Regen / zur Regenzeit im Frühjahr! Der HERR lässt Gewitterwolken entstehen; / und strömenden Regen gibt er ihnen, / einem jeden das Grün auf dem Feld.
2 Doch die Hausgötzen redeten Falsches; / die Wahrsager schauten Lüge, sie redeten von nichtigen Träumen, / spendeten leeren Trost. Darum haben sie wegziehen müssen wie Schafe, / sie leiden, denn kein Hirte ist da.
3 Gegen die Hirten ist mein Zorn entbrannt, / die Leithammel suche ich heim. Ja, der HERR der Heerscharen hat heimgesucht seine Herde, das Haus Juda, / und wird es zu seinem Prachthengst im Kampf machen.
4 Aus ihm kommt ein Eckstein, aus ihm ein Zeltpflock, / aus ihm ein Kriegsbogen; / aus ihm zieht zugleich jeder Antreiber aus.
5 Sie werden wie Helden sein, / die im Kampf den Feind in den Straßenschmutz treten. Sie werden kämpfen, denn der HERR ist mit ihnen. / Dann werden alle zuschanden, die auf Pferden reiten.
6 Das Haus Juda will ich stark machen / und das Haus Josef retten. Ich werde sie zurückführen, / denn ich habe Erbarmen mit ihnen. Sie werden sein, als ob ich sie nicht verstoßen hätte, denn ich bin der HERR, ihr Gott, und werde sie erhören.
7 Die von Efraim werden wie ein Held sein. / Ihr Herz wird sich freuen wie beim Wein. Ihre Kinder werden es sehen und sich freuen / und ihr Herz soll jubeln über den HERRN.
8 Ich werde pfeifen und sie zusammenholen, denn ich habe sie losgekauft. / Sie werden so zahlreich sein, wie sie zahlreich waren.
9 Säe ich sie auch unter die Völker aus, / werden sie doch in der Ferne an mich denken. / Sie werden mit ihren Kindern am Leben bleiben und heimkehren.
10 Ja, ich werde sie zurückführen aus Ägypten / und aus Assur werde ich sie sammeln. Ins Land Gilead und zum Libanon will ich sie bringen, / doch es wird für sie nicht ausreichen.
11 Wenn sie in Bedrängnis durch das Meer ziehen, / wird er die Wellen im Meer schlagen / und die Tiefen des Nils werden austrocknen. Dann wird der Stolz Assurs gestürzt / und das Zepter Ägyptens wird beseitigt.
12 Ich werde sie stark machen durch den HERRN / und sie werden in seinem Namen ihren Weg gehen. - Spruch des HERRN.
11
DRITTER TEIL: DAS GOTTESVOLK IM ENDZEITGESCHEHEN: 12,1–14,21
1 Öffne deine Tore, / Libanon, damit das Feuer deine Zedern frisst!
2 Heule, Zypresse! / Denn die Zeder ist gefallen, / ja, die Mächtigen wurden vernichtet. Heult, ihr Eichen des Baschan, / denn der undurchdringliche Wald ist dahingesunken.
3 Lautes Geheul der Hirten, / denn ihr prächtiger Besitz ist vernichtet. Lautes Gebrüll der jungen Löwen, / denn der Stolz des Jordan ist vernichtet.
Zeichenhandlung als Gericht über Hirten und Herde Israels: 11,4–17
4 So spricht der HERR, mein Gott: Hüte die Schafe, die geschlachtet werden sollen!
5 Deren Käufer töten sie, ohne es zu büßen, und deren Verkäufer sagen: Gepriesen sei der HERR, denn ich bin reich geworden. Ihre Hirten aber haben kein Mitleid mit ihnen.
6 Wahrhaftig, ich habe kein Mitleid mehr mit den Bewohnern des Landes - Spruch des HERRN. Siehe, ich lasse jeden Menschen in die Hand seines Nächsten fallen und in die Hand seines Königs. Sie werden das Land zerschlagen, aber ich werde es nicht aus ihrer Hand retten.
7 Ich hütete die Schafe, die geschlachtet werden sollten, für die Schafhändler und ich nahm mir zwei Ruten. Die eine nannte ich Noam - Freundlichkeit -, die andere nannte ich Hobelim - Verbundenheit -. So hütete ich die Schafe.
8 Ich ließ die drei Hirten in einem einzigen Monat verschwinden. Dann verlor ich die Geduld mit ihnen und auch sie wurden meiner überdrüssig.
9 Ich sagte: Ich will euch nicht mehr hüten. Was im Sterben liegt, soll sterben; was sich verloren hat, sei verloren; und von den Übriggebliebenen soll einer des andern Fleisch fressen.
10 Dann nahm ich meine Rute Noam - Freundlichkeit - und hieb sie in Stücke, um meinen Bund zu zerbrechen, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte.
11 So wurde er an diesem Tag zerbrochen. Da erkannten die Schafhändler, die mich beobachteten, dass dies ein Wort des HERRN war.
12 Ich sagte zu ihnen: Wenn es recht ist in euren Augen, so bringt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasst es! Da wogen sie mir meinen Lohn ab, dreißig Silberstücke.
13 Da sagte der HERR zu mir: Wirf ihn dem Schmelzer hin, den wertvollen Preis, den ich ihnen wert bin. Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Haus des HERRN dem Schmelzer hin.
14 Danach hieb ich meine zweite Rute, Hobelim - Verbundenheit -, in Stücke, um den brüderlichen Bund zwischen Juda und Israel zu zerbrechen.
15 Der HERR sagte zu mir: Nimm dir außerdem das Gerät eines törichten Hirten!
16 Denn siehe, ich lasse einen Hirten im Land auftreten: Das Vermisste sucht er nicht, dem Jungen geht er nicht nach, das Gebrochene heilt er nicht, das Erschöpfte versorgt er nicht. Stattdessen isst er das Fleisch der Masttiere und reißt ihnen die Klauen ab.
17 Wehe dem nichtsnutzigen Hirten, / der die Schafe im Stich lässt! Das Schwert über seinen Arm / und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll völlig verdorren, / sein rechtes Auge soll gänzlich erblinden!
12
Jerusalems Rettung und die Klage um den Durchbohrten: 12,1–13,1
1 Ausspruch. Das Wort des HERRN über Israel. Der Spruch des HERRN, der den Himmel ausgespannt, die Erde gegründet und den Geist des Menschen in dessen Innern geformt hat:
2 Seht, ich mache Jerusalem zur Schale des Taumelns für alle Völker ringsum. - Und auch gegen Juda wird sie sein bei der Belagerung Jerusalems. -
3 An jenem Tag wird es sein, da mache ich Jerusalem für alle Völker zum Stein, den man hochstemmen will: Jeder, der ihn hebt, wird schwer zerschunden. - Alle Völker der Erde werden sich gegen es versammeln.
4 An jenem Tag - Spruch des HERRN - schlage ich jedes Pferd mit Panik und seinen Reiter mit Wahnsinn. - Über dem Haus Juda aber halte ich meine Augen offen, während ich alle Pferde der Völker mit Blindheit schlage.
5 Dann werden die Stammesführer Judas in ihrem Herzen sagen: Die Einwohner Jerusalems sind für mich Stärke durch den HERRN der Heerscharen, ihren Gott.
6 An jenem Tag mache ich Judas Stammesführer gleich einem Feuerbecken im Holzhaufen und gleich einer Brandfackel in den Garben. Sie fressen alle Völker ringsum, zur Rechten und zur Linken. Jerusalem aber wird weiterhin an seinem Ort bleiben, in Jerusalem.
7 Dann wird der HERR zuerst die Zelte Judas retten, damit der Stolz des Hauses David und der Stolz der Einwohner Jerusalems nicht zu groß wird gegenüber Juda.
8 An jenem Tag beschirmt der HERR die Einwohner Jerusalems und selbst der von ihnen, der strauchelt, wird an jenem Tag wie David sein und das Haus David wie Gott, wie der Engel des HERRN vor ihnen.
9 An jenem Tag wird es sein, da werde ich danach trachten, alle Völker zu vernichten, die gegen Jerusalem anrücken.
10 Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich einen Geist des Mitleids und des flehentlichen Bittens ausgießen. Und sie werden auf mich blicken, auf ihn, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie bei der Klage um den Einzigen; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint.
11 An jenem Tag wird die Klage in Jerusalem so groß sein wie die Klage um Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo.
12 Das Land wird trauern, jede Sippe für sich: die Sippe des Hauses David für sich und ihre Frauen für sich; die Sippe des Hauses Natan für sich und ihre Frauen für sich;
13 die Sippe des Hauses Levi für sich und ihre Frauen für sich; die Sippe des Schimi für sich und ihre Frauen für sich;
14 alle übrig gebliebenen Sippen, jede Sippe für sich und ihre Frauen für sich.
13
1 An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle entspringen gegen Sünde und Unreinheit.
Ende der Götter und falschen Propheten: 13,2–6
2 An jenem Tag wird es sein - Spruch des HERRN der Heerscharen -, da werde ich die Namen der Götzen im Land ausrotten, sodass man sich nicht mehr an sie erinnert. Aber auch die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land vertreiben.
3 Wenn dann noch einer als Prophet auftritt, werden sein Vater und seine Mutter, die ihn hervorgebracht haben, zu ihm sagen: Du sollst nicht am Leben bleiben; denn du hast im Namen des HERRN Lügnerisches geredet. Dann werden sein Vater und seine Mutter, die ihn hervorgebracht haben, ihn durchbohren, weil er als Prophet auftrat.
4 An jenem Tag wird es sein, da werden sich die Propheten schämen, ein jeder wegen seiner Vision, die er verkündet hat. Und sie werden den härenen Mantel nicht mehr anziehen, um sich zu verleugnen.
5 Er wird sagen: Ich bin kein Prophet, ein Mann, der Ackerland bebaut, bin ich; denn ein Mensch hat mich erworben von Jugend an.
6 Wenn man dann zu ihm sagt: Was sind denn das für Spuren der Schläge zwischen deinen Händen?, wird er antworten: Ich wurde im Haus meiner Freunde geschlagen.
Läuterung des Restvolks: 13,7–9
7 Schwert, erheb dich gegen meinen Hirten und gegen den Mann, der mir verbunden ist, - Spruch des HERRN der Heerscharen. Schlag den Hirten, dann werden sich die Schafe zerstreuen! Ich richte meine Hand gegen die Kleinen.
8 Im ganzen Land wird es geschehen - Spruch des HERRN: Zwei Drittel darin werden vernichtet, sie werden umkommen. Aber ein Drittel wird darin übrig bleiben.
9 Das Drittel will ich ins Feuer werfen und ich werde sie läutern, wie man das Silber läutert, und werde sie prüfen, wie man das Gold prüft. Ja, es wird meinen Namen anrufen und ich werde es erhören. Ich werde sagen: Mein Volk ist es. Und das Volk wird sagen: Der HERR ist mein Gott.
14
Jerusalem am endzeitlichen Tag des Herrn, des universalen Königs: 14,1–21
1 Siehe, es kommt ein Tag für den HERRN, da verteilt man in deiner Mitte, was man bei dir erbeutet hat.
2 Da versammle ich alle Völker zum Krieg gegen Jerusalem. Die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert, die Frauen geschändet. Die Hälfte der Stadt wird in die Verbannung ziehen; aber der Rest des Volkes wird nicht aus der Stadt ausgetilgt werden.
3 Doch dann wird der HERR hinausziehen und gegen diese Völker kämpfen, wie am Tag seines Kämpfens, am Tag der Schlacht.
4 Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der im Osten gegenüber von Jerusalem liegt. Der Ölberg wird sich von seiner Mitte her spalten nach Osten und nach Westen zu einem sehr großen Tal. Die eine Hälfte des Berges wird nach Norden weichen und die andere Hälfte nach Süden.
5 Ihr aber werdet zum Tal meiner Berge fliehen; denn das Tal der Berge reicht bis zum Jasol. Ja, ihr werdet fliehen, wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usijas, des Königs von Juda. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen, alle Heiligen mit dir.
6 An jenem Tag wird es sein, da gibt es kein Licht mehr, sondern Kostbarkeiten erstarren.
7 Dann wird es einen einzigen Tag geben - er ist dem HERRN bekannt, weder Tag noch Nacht; selbst zur Abendzeit wird Licht sein.
8 An jenem Tag wird es sein, da wird aus Jerusalem lebendiges Wasser fließen, eine Hälfte zum Meer im Osten und eine Hälfte zum Meer im Westen; im Sommer und im Winter wird es so sein.
9 Dann wird der HERR König sein über die ganze Erde. An jenem Tag wird der HERR einzig sein und sein Name einzig.
10 Es wird sich verwandeln wie in eine Ebene das ganze Land von Geba bis Rimmon im Süden Jerusalems. Dieses aber wird hoch emporragen und an seinem Platz bleiben vom Benjamintor bis zum Ort des früheren Tores, bis zum Ecktor, und vom Turm Hananel bis zu den Keltern des Königs.
11 Man wird darin wohnen. Es wird nie mehr ein Bann vollzogen werden und Jerusalem wird in Sicherheit wohnen.
12 Dies aber wird der Schlag sein, mit dem der HERR alle Völker schlägt, die gegen Jerusalem in den Krieg gezogen sind: Er lässt das Fleisch eines jeden verfaulen, noch während er auf seinen Füßen steht; und die Augen verfaulen ihm in ihren Augenhöhlen und die Zunge verfault ihm in seinem Mund.
13 An jenem Tag wird es geschehen, da wird die Verwirrung, bewirkt vom HERRN, groß sein unter ihnen: Sie werden einander packen, einer die Hand des andern, und die Hand des einen wird sich gegen die Hand des andern erheben.
14 Und selbst Juda wird gegen Jerusalem kämpfen. - Dann wird der Reichtum aller Völker ringsum zusammengerafft: Gold und Silber und Gewänder in sehr großer Menge.
15 Und ebenso wie dieser Schlag wird auch der Schlag sein gegen die Pferde, die Maultiere, die Kamele und die Esel und alles Vieh, das in jenen Lagern sein wird.
16 Dann wird es geschehen: Alle, die übrig bleiben von allen Nationen, die gegen Jerusalem gezogen sind, werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.
17 Und es wird geschehen, wer nicht nach Jerusalem hinaufzieht von den Stämmen der Erde, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten - auf sie wird kein Regen fallen.
18 Wenn der Volksstamm Ägyptens nicht hinaufzieht und nicht kommt und nicht gegen sie ist, wird sie der Schlag treffen, mit dem der HERR die Nationen schlägt, die nicht hinaufziehen, um das Laubhüttenfest zu feiern.
19 Das wird die Strafe Ägyptens sein und die Strafe aller Völker, die nicht hinaufziehen, um das Laubhüttenfest zu feiern.
20 An jenem Tag wird auf den Pferdeschellen stehen: Dem HERRN heilig; und die Kessel im Haus des HERRN werden wie die Opferschalen vor dem Altar gelten.
21 So wird jeder Kessel in Jerusalem und Juda dem HERRN der Heerscharen heilig sein und alle, die opfern, werden kommen und welche von ihnen nehmen und darin kochen. Und kein Händler wird an jenem Tag mehr im Haus des HERRN der Heerscharen sein.